Das erste Treffen

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Ich ließ mich einfach etwas erschöpft auf mein Bett fallen. Eigentlich wollte ich ja erstmal alles in Ruhe verdauen, was ich gerade von Deidara erfahren habe, aber dies ging gerade nicht wirklich. Denn der 'Spaß' von meinem Bruder und Naruto war nicht gerade zu überhören. Ständig hörte ich ein Stöhnen oder andere Geräusche die beim Sex nun mal entstehen und dann zu hören sind. 

Genervt seufzte ich und holte meine schalldichten Kopfhörer aus meinem Nachtschrank, wenn ich die aufsetzte höre ich wirklich rein gar nichts. Oh man, war das angenehm, diese Stille. Ich schaltete etwas Musik an und machte es mir dann auf meinem Bett bequem. Leise Musik hörend schloss ich die Augen und lies mir die Worte des blonden Kunststudenten noch einmal ganz genau durch den Kopf gehen. Manches entsetzte mich schon ziemlich, durfte man wirklich so mit einem anderen Menschen umgehen? Langsam wurde ich auch etwas eifersüchtig, warum nur er? Ich möchte ihn auch so berühren dürfen, nicht gewaltsam sondern liebevoll.

Irgendwann, komplett in Gedanken an den Blonden schlief ich dann ein. Selbst im Traum verfolgte mich das was ich heute erfahren hatte. Ich träumte davon wie Deidara mit Sasori gewisse Dinge tat und er dabei von dem rothaarigen geschlagen und verletzt wurde. Ständig sauste erneut eine Hand auf die Haut des blauäugigen Schönlings oder eine Faust knallte in dessen verboten schönes Gesicht. Unbedingt wollte ich Deidara helfen, aber ich kam einfach nicht vom Fleck. Es war grausam, einfach nur grausam mit ansehen zu müssen wenn der den man liebte geschlagen wurde und der der ihn schlug auch noch Spaß dabei zu haben schien. 

Erschrocken wachte ich endlich aus diesem furchtbaren Traum auf, ich schwitzte ein wenig und mein Shirt klebte leicht an mir. Ein Blick auf mein Handy verriet mir das es kurz nach 3Uhr war. ich war noch in meinen Alltagsklamotten im Bett eingeschlafen, die Kopfhörer saßen schief auf meinem Kopf und meine Haare lagen zerzaust auf meinen Schultern, da sich das Haarband gelöst hatte. Total verpeilt rieb ich mir über meine Augen und streifte mir die Kopfhörer vom Kopf. Schließlich stand ich auf und suchte etwas verzweifelt mein Zopfgummi. Oh, ich hasse es ja so wenn meine Haare offen sind und überall lose herum fusseln. Ich schüttelte die Bettdecke und das Kopfkissen aus, in der Hoffnung das das kleine Ding dort irgendwo heraus fällt. 

"Wo ist dieses Scheißteil denn?" fluchte ich leise vor mich hin, bis mir auffiel das es noch in einer Haarsträhne von mir hing. Mit einer Hand fischte ich es dort heraus, kämmte schnell mit den Fingern einmal meine Haare durch und fixierte diese dann wieder mit dem Gummi. Schlafen konnte ich jetzt nicht mehr, also ging ich runter in die Küche, schnappte mir einen Jogurt aus dem Kühlschrank und einen Löffel aus der Besteckschublade und setzte mich auch einen Stuhl an den Tisch. Immer noch etwas verschreckt von dem Traum aß ich dem Jogurt mit Erdbeergeschmack und starrte einfach nur an die Wand. Ein leises knarren der Treppe holte mich in die Wirklichkeit zurück, Sasuke tapste in einem schwarzen Schlafanzug die Treppen hinunter und kam zu mir in die Küche. Etwas müde setzte er sich auf einen Stuhl neben mich und rückte mit diesem dichter zu mir, sodass wir nun fast Schulter an Schulter saßen.

Keiner sagte ein Wort, Sasuke nahm sich einfach meinen noch nicht ganz aufgegessenen Jogurt und steckte sich einen gefüllten Löffel davon in dem Mund. "Was ist los?" fragte ich ihn schließlich und brach somit das Schweigen. "Konnte nicht mehr schlafen und du?" murrte der jüngere Uchiha und schob den leeren Becher vom Jogurt von sich. "Konnte auch nicht mehr schlafen" gab ich ihm die Antwort und lehnte mich in meinem Stuhl zurück, damit war das Gespräch auch schon wieder beendet und wir schwiegen uns weiter an. 

Nach einiger Zeit spürte ich dann etwas warmes an meiner Schulter. Mein Bruder hatte seinen Kopf an meine Schulter gelehnt und seine Augen geschlossen. Er war wohl doch zu müde um zu dieser Zeit wach zu sein. Ich betrachtete ihn eine kleine Weile, er sah ja so unschuldig und liebenswert aus wenn er schlief. Dann hob ich ihn im Brautstyle hoch, löschte das Licht in der Küche und trug meinen schlafenden kleinen Bruder die Treppen nach oben in sein Schlafzimmer. Den Jogurtbecher lies ich einfach auf dem Tisch stehen. Leise öffnete ich die Zimmertür, ging leise zu seinem Bett und legte Sasuke behutsam zurück zu Naruto in sein Bett. Dieser kuschelte sich sofort wieder an Sasuke und ich nahm einen Arm meines Bruders und legte diesen behutsam um seinen Freund. Zufrieden blickte ich auf das schlafende Paar hinab, bevor ich den Raum verließ und die Tür leise hinter mir schloss.

Es begann mit einem Blick | ItaDeiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt