Kapitel 3: Normale Schultage und die Sache mit den Veränderungen

139 4 3
                                    

July's POV:

July, nun komm schon! Ich finde die Sache mit dem Austausch auch toll, aber wir sollten uns wirklich beeilen, wenn wir noch rechtzeitig zum Unterricht kommen wollen." Louis stupste mich an und ich lief ihm schnell hinterher in Pflege magischer Geschöpfe.

Draußen war es noch immer kalt, doch die Sonne war inzwischen ganz hinter dem Verbotenen Wald aufgegangen, was hieß, dass es heller war, als heute morgen.

Mir war aufgefallen, dass sich etwas zwischen uns verändert hatte. Und diese Veränderung ging nicht nur von mir aus. Mir war auch, als wäre Louis plötzlich anders in meiner Gegenwart. Er dachte vielleicht, es fiele mir nicht auf, doch seit dem Kuss war alles anders.

Wir waren allerbeste Freunde gewesen und dieser Kuss hatte alles verändert. Ich persönlich wusste nicht, was mich trauriger machte: dass unsere Freundschaft, wie es aussah, im Eimer war oder dass er den Kuss einfach nicht ansprach. Vielleicht dachte er ja es war ein Fehler.

Gut, eigentlich war es das wahrscheinlich auch.

Aber ich wollte nicht, dass mir unsere Freundschaft verloren ging. Wir hatten alles miteinander geteilt und über alles geredet. Wir waren fast wie Geschwister, jedoch mit dieser gewissen Anziehung. Mir war niemals klar gewesen, dass ich Louis auch anders mögen konnte, als meinen besten Freund, doch jetzt wo er mir immer mehr durch die Finger glitt, merkte ich dass ich ihn mochte. Sehr.

Ich war mir eigentlich gar nicht sicher, ob man diesen Kuss als Kuss gelten lassen konnte. Immerhin dauerte er noch nicht mal zwei Sekunden.

Wir waren auf einer der gepolsterten Eckbänke im Gemeinschafsraum gelegen und es war die Nacht vor der Heimreise. Der Gemeinschaftsraum war wie ausgestorben gewesen und bis auf uns war keiner da. Louis hatte etwas gelesen und ich hatte neben ihm gelegen und hatte durch die verzauberte Decke den Sternenhimmel betrachtet.Irgendwann hatten wir dann angefangen eher belanglose Dinge zu reden. Jetzt wenn ich daran zurückdachte fiel mir ein, dass ich einen kurzen Moment weggenickt war, und als ich dann wieder 'zu mir kam' hatte Louis sein Gesicht auf meines gesenkt und ich hatte mich wohl eher unabsichtlich zu ihm hochgestreckt. Seine Lippen waren warm gewesen und ich hatte mich einen Moment gefragt, ob es sich so auch anfühlen hätte sollen, als ich meinen Ex geküsst hatte. Und dann wurden wir unterbrochen. Irgendein verwirrter Zweitklässler war hereintorkelt und Louis hatte sich von mir gelöst, als hätte er sich verbrannt. Sein Gesichtsausdruck dabei wollte mir nicht mehr aus dem Kopf gehen. Er hatte einen kurzen Moment so ausgesehen, als würde er versuchen den Moment zu verinnerlichen. Oder er hatte einfach nur die Augen geschlossen, weil er genervt von meinen Kusskünsten war.
Doch nachdem der Zweitklässler in seinen Schlafsaal verschwunden war, hatte er sich vorsichtig aufgerichtet, um mich nicht von der Bank zu schubsen, die nicht dafür gedacht war, dass man dort zu zweit lag, und hatte verkündet, er hätte ganz vergessen, dass er noch einiges zu packen hätte.
Und ich war im Gemeinschaftssaal gelegen und war absolut verwirrt gewesen. Das war ich auch jetzt noch. Ein paar mal hatte ich mich schon gefragt, ob das ganze nicht einfach nur geträumt haben könnte, aber irgendwie hatte auch Louis Verhalten mir gegenüber geändert. Für andere Menschen wäre diese Veränderung wahrscheinlich nur so minimal gewesen, dass sie es nicht bemerkt hätten. Doch Louis war bis  zu dem Kuss mein allerbester Freund gewesen und ich merkte wenn sich etwas änderte. Was natürlich auch noch half, war, dass wir uns in den Ferien quasi nur ein mal sahen. Wir hatten zwar geeult, aber per Brief konnte man sich einfach als jemand geben der man gar nicht war und deshalb war das auch absolut nichts echtes.

Die Stimmung beim Laufen heute hatte sich wieder etwas gelockert, da es für uns beide gewohntes Terrain war. Wir hatten uns eigentlich durch unsere frühmorgendlichen Joggingeinheiten angefreundet. Früher war er schneller gewesen, doch seitdem ich regelmäßig trainierte schlug ich ihn fast immer. Louis war auch eine Ausnahme bei meinen Aufregungsproblemen und dem Sport. Irgendwie schaffte er es immer, mich von meiner Tollpatschigkeit abzulenken, sodass ich gar nicht darüber nachdenken konnte, dass die Möglichkeit bestand nun zu stolpern.
Ich hatte ihn auch heute wieder geschlagen, doch Louis nahm es sehr gelassen. Wir hatten uns außerdem zum Luch am schwarzen See verabredet, damit wir noch ein bisschen reden konnten. Ich war mir nicht wirklich sicher, ob ich wollte, dass er den Kuss ansprach oder nicht.

Magie unserer Herzen (Harry Potter next Generation)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt