Magie unserer Herzen (Harry Potter next Generation)

Kapitel 2: Ankunft in Hogwarts

Roxy's PoV

Voller Vorfreude aufs kommende Jahr blickte ich zu den hellerleuchteten Fenstern der großen Halle, während mich der Strom von Schülern vorwärts ins Schloss trieb. Alle schienen aufgeregt zu sein und liefen hektisch durcheinander. Obwohl meine Ferien traumhaft gewesen waren, hatte ich das alles sehr vermisst; den ganzen Trubel, das kalte, alte Gemäuer und die ständige Anwesenheit von machtvoller, uralter Magie.

"Es ist so wunderschön" hauchte ich, wie immer geflasht von der Schönheit des Schlosses.

"Du hast Recht, es ist unglaublich... Aber an deiner Stelle würde ich den Mund trotzdem mal wieder zu machen."

Ich versuchte die Stimme zu ignorieren und schloss meinen Mund und meine Augen für einige Sekunden, doch meine Stimmung war verflogen. Wütend darüber drehte ich mich zu Will um und sagte in einem etwas hochmütigen Ton:

"Nur weil du für diese Art von Magie unempfänglich bist..."

"Was denn für eine Magie? Dass das Schloss schön ist oder was?"

"Sag ich doch: vollkommen unempfänglich."

Ich grinste Will an, um die Situation etwas zu entschärfen, aber der war relativ unbeeindruckt.

"Dann führ halt weiter Selbstgespräche."

Ich wollte etwas darauf erwidern, aber Will hätte sich schon umgedreht und unter die anderen Schüler gemischt. Zum Glück kamen in dem Augenblick ein paar Hufflepuffs aus meinem Jahrgang auf mich zu, um mich zu begrüßen.

***

Unzählige Umarmungen später saß ich am Gryffindortisch neben meinem Cousin James und sah gespannt zum Sprechenden Hut, der die letzten Erstklässler auf die vier Häuser verteilte. Ich konnte mich noch gut an den Tag erinnern, an dem ich selbst dort vorne gestanden und noch keine Ahnung von dem gehabt hatte, was mich in Hogwarts erwarten würde. Professor Longbottom rollte das Pergament mit den Namen der neuen Schüler auf und ließ den Stuhl samt Hut verschwinden. Nachdem er sich am Lehrertisch niedergelassen hatte, erhob sich McGonagall, um ein paar einführende Worte zu sprechen, von denen ich nicht sehr viel mehr als "Guten Appetit" mitbekam, denn in dem Moment, als sie das sagte, füllten sich die goldenen Platten vor uns mit verschiedensten köstlichen Speisen und die Kristallkrüge mit Kürbissaft. Hungrig griff ich nach allem, was ich erreichen konnte und lud meinen Teller voll.

"Und Leute, wie waren eure Ferien?" fragte ich mit vollem Mund in die Runde, bevor mir auffiel, dass ich mit den meisten von ihnen verwandt war und wir die Ferien deswegen gemeinsam verbracht hatten. Die anderen begannen aber sofort begeistert zu erzählen und ich tat so, als würde ich wirklich zuhören, während ich mich unauffällig in der Halle umblickte und diverse Familienangehörige beobachtete, wie sie erzählten, lachten oder zuhörten. Es war immer wieder eine Umstellung für mich, wenn sie nach den Ferien, in denen wir uns ständig gesehen hatten, plötzlich alle wieder eigene Freundeskreise hatten und wir kaum mehr miteinander redeten.

Ich wandte mich wieder dem Gespräch an meinem Tisch zu und merkte, dass es mittlerweile um Quidditch ging, wo ich natürlich sofort Feuer und Flamme war. Seit Ende der zweiten Klasse spielte ich in der Hausmannschaft als Jägerin, als die damalige Kapitänin beim letzten Spiel der Saison im Krankenflügel gelegen hatte und ich eingesprungen war. James war letztes Jahr zum Kapitän ernannt worden und wir diskutierten seine neue Taktik oder spekulierten darüber, wie die anderen Mannschaften wohl antreten würden.

Nachdem der Nachtisch wieder verschwunden war und wir alle keinen Bissen mehr hinunter gebracht hätten, führten uns die Vertrauensschüler zu den Gemeinschaftsräumen. Die fette Dame begutachtete sich gerade in einem Handspiegel, als wir bei ihr ankamen und schwang zur Seite, nachdem die Vertrauensschüler ihr das neue Passwort "Magia Cordis" genannt hatten. Drinnen liefen natürlich alle zuerst in unsere Schlafsäle, um sich die besten Betten zu reservieren. Ich schaffte es, das neben dem Fenster zu ergattern. Danach blickte ich mich in dem Zimmer um und entdeckte meine Mitbewohnerinnen: Sophie Thomas, Jessica Bones und meine Cousine Lucy Weasley, die Tochter von Onkel Percy.