Alicia war sauer.
Ich verstand weder wirklich wieso, noch warum, aber ich hasste es.Ich war es nicht gewohnt, dass wir uns streiteten, in den meisten Dingen waren wir uns eigentlich immer einig, und wenn wir doch Meinungsunterschiede hatten, konnten wir die meist schnell klären und auch wieder vergessen. Es war selten, dass uns ein Problem länger als einen Tag beschäftigte und obwohl ich nicht glaubte etwas Falsches getan zu haben, fühlte ich mich doch irgendwie schuldig.
Der Streit war sinnlos und auch wenn ich das Missverständnis zwischen uns gerne schnell klären wollte, wusste ich auch nicht wie. Die ganze Situation nervte mich, ich fühlte mich zu Unrecht von ihr beschuldigt und anstatt das Alicia aber mit mir redete und mir zu zuhören versuchte, hatte sie meine Nachrichten gestern und heute alle ignoriert.
Ihr Verhalten verwirrte mich, aber entschuldigen wollte ich mich bei ihr auch nicht, solange sie sich nicht die Mühe machte, auch mich zu verstehen. Ich hatte sie nicht verärgern wollen - ganz bestimmt nicht - aber auf Olivers Feier freute ich mich schon seit Wochen und dass sie auf einmal nicht mehr gehen wollte, hatte doch nichts mit mir zu tun.
Ich verstand ihr Problem einfach nicht und auch wenn ein klärendes Gespräch bestimmt helfen würde, wollte ich mich zumindest heute nicht weiter damit auseinandersetzen. Morgen war immernoch ein Tag und mit dem Versprechen bald mit Alicia zu reden, leerte ich in einem Zug das Bier in meiner Hand und suchte bereits nach dem nächsten, obwohl ich sicher schon genug getrunken hatte.
Das hatte mich aber leider noch nie davon abgehalten es trotzdem weiter zu tun und die besorgten Blicke der anderen ignorierend, füllte ich meinen Plastikbecher stattdessen mit einem neuen Getränk, dessen Geschmack mich angeekelt kurz das Gesicht verziehen ließ. Es war aber nicht widerlich genug, um es deshalb nicht zu trinken, und bevor ich den Becher wieder hatte auffüllen können, wurde mir dieser leider aus der Hand gerissen.
,,Ich glaub' du hast genug getrunken", behauptete ein braunhaariges Mädchen, das ich noch nie in meinem Leben gesehen hatte und verwirrt von dieser Aussage starrte ich sie an. Sie war hübsch - zumindest glaubte ich das - aber da meine Sehkraft mit zunehmenden Alkoholkonsum ohnehin abgenommen hatte, konnte ich das vermutlich nur schwer beurteilen.
,,Das ist mir ehrlich gesagt ziemlich egal", erwiderte ich nur, sehr darum bemüht möglichst normal zu reden, und abfällig blickte ich das Mädchen vor mir an. Es nervte mich, dass sie glaubte mir das Trinken verbieten zu können und nicht mal ihre Antwort abwartend, griff ich nach der mir am nächsten stehenden Flasche und setzte sie provokant an meine Lippen.
Ich grinste, als ich das Mädchen fluchen hörte, und stolpernd versuchte ich ihren Versuchen nach der Flasche zu greifen auszuweichen, während ich das Getränk leerte, von dem ich nicht einmal wusste was es war.
,,Okay, wenn du gleich kotzend in der Ecke sitzen möchtest, ist das ehrlich nicht mein Problem", sagte das Mädchen, das mich ein wenig zu sehr an Alicia erinnerte und belanglos zuckte ich nur mit den Schultern, bevor sie die Küche kopschüttelnd auch schon wieder verließ.
Das Mädchen hatte es wirklich schnell aufgegeben mich vom Trinken abzuhalten und triumphierend setzte ich ein letztes Mal die Flasche an meinen Mund an, bevor ich ebenfalls die Küche verließ und mich im Wohnzimmer schwer auf Olivers Sofa fallen ließ. Ich konnte von zahlreichen Treffen erzählen, an denen ich mit Olivier hier gesessen hatten und in der Hoffnung, dass sich mein Schwindelgefühl endlich legte, ruhte ich meinen Kopf auf die Sofalehne und starrte mit flackernden Lidern an die Decke.
,,Du siehst echt verdammt fertig aus", informierte mich Noah grinsend, bevor er sich ebenfalls zu mir auf das Sofa setzte und weil ich auch zu mehr nicht mehr fähig war, zuckte ich nur mit den Schultern. ,,Geht's dir gut, oder muss ich mir Sorgen machen?", fragte er und anstatt dass ich darauf antworte, verdrehte ich nur genervt meine Augen und fuhr mir müde durch die Haare.
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Verflucht Heiß
Teen FictionLuke Haydon Ein zweifellos attraktiver Mann, der keineswegs leicht zu verstehen, aber auch nicht zu vergessen ist. Er ist hübsch, nahezu perfekt, und doch weiß Elian anfangs nichts mit ihm anzufangen. Bisher hatte er immer geglaubt hetero zu sein, h...