0. Vorgeschichte

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In einem Land der Mythen, in einer Zeit der Zauberei, lastet das Schicksal eines großen Königreichs auf den Schultern eines jungen Mannes. Sein Name ist Merlin... STOP! Das hier ist meine Geschichte!

Mein Name ist Roselyn und ich verbrachte meine ganze Kindheit in Ealdor. Ich lebte dort mit meiner Mutter und meinem etwas älteren Bruder.

Mein Bruder und ich waren jedoch keine gewöhnlichen Kinder. Wie meine Mutter immer sagte: „Ihr seid etwas Außergewöhnliches, vergesst das bloß nicht. Ihr habt eine Gabe... Doch ihr dürft niemandem davon erzählen!"

Nun ja, mein Bruder und ich konnten zaubern, doch es war uns nicht gestattet, diese Gabe anzuwenden, da Magie in unserem Reich verboten war. Ich wusste nie, warum, aber hinterfragt habe ich es auch nie.

Wir lebten ein relativ glückliches Leben dort. Jeder kannte jeden und war mit jedem befreundet. Nur ich konnte mich nicht richtig eingliedern. Zwar lebte ich dort mein ganzes Leben lang, aber ich fand nie Freunde. Ich glaube, alle fanden mich komisch, weil ich keinen Vater hatte. Er verließ uns. Das wurde mir jedenfalls gesagt.

Es könnte aber auch sein, dass ich mir nur selbst Gründe suchte. Mein Bruder fand immer schnell Anschluss. Vielleicht lag es also an meiner Schüchternheit. Ich traute mich nie zu sprechen und fühlte mich ziemlich unwohl in meinem Körper. Ich war sehr schlank und sah aufgrund meiner blassen Haut oft kränklich aus. Ich hatte grüne Augen und widerspenstiges rotes Haar.

Deshalb verbrachte ich viel Zeit abseits des Dorfes, las ein Buch oder pflückte Blumen.

Doch mein Leben blieb nicht lange ruhig.

Mit 16 Jahren begannen die Albträume. In diesen träumte ich, dass wir verhungerten, weil uns das Essen weggenommen wurde. Es war jedes Mal der gleiche herzlose Mann, und dieser Traum trat immer wieder in die Realität ein. Wir hungerten beinahe ständig und hatten kaum genug zu essen. Den größten Teil unserer Ernte mussten wir abgeben. Sie nannten es Schutzgeld.

Nachdem dieser Traum wahr geworden war, hatte ich einen weiteren Albtraum: Mein Bruder Merlin verließ uns. In diesem Traum ritt er immer wieder aus dem Dorf, und ich sah ihn nie wieder.

Ich erzählte meiner Mutter von meinen Albträumen, doch sie sagte nur: „Es ist nur ein blöder Zufall. Merlin wird uns nicht verlassen, es ist nur ein Traum. Vergiss das bloß nicht." Dann küsste sie mich auf die Stirn und ging aus dem Haus.

Doch der Traum wiederholte sich immer wieder. Immer wieder wachte ich auf, und meine Mutter wiederholte denselben Satz: „Wir werden immer zusammen bleiben. Wir werden uns niemals trennen." Doch eines Nachts murmelte sie etwas vor sich hin, und ich verstand es nicht.

Zwei Tage später verließ mein Bruder tatsächlich unser kleines Dorf. Meine Mutter sagte mir nie genau, warum. Nachdem Merlin uns verlassen hatte, war sie oft sehr gereizt. Ich wusste nie, wieso er uns verlassen hatte, und egal wie oft ich nachfragte, sie erzählte mir nie etwas.

Ich lebte in Ealdor bis zu meinem 17. Lebensjahr. Ein ganzes Jahr lang lebte ich ohne meinen Bruder.

Doch eines Tages kam meine Mutter auf mich zugelaufen und schrie mich förmlich an, dass ich sofort das Dorf verlassen solle. Ich sagte ihr, dass ich sie nicht verlassen werde und bei ihr bleiben möchte. Doch meine Mutter war mal wieder nicht meiner Meinung.

Mir gingen viele Gedanken durch den Kopf:
Habe ich etwas falsch gemacht? Ich habe mich doch immer an die Regeln gehalten. Liebt meine Mutter mich noch? Stehe ich ihr nur im Weg? Warum sagt sie mir das jetzt, und das so plötzlich? Hat es etwas mit Merlin zu tun?

Während ich nachdachte, warum meine Mutter diesen Entschluss gefasst hatte, ließ sie mich kaum zu Wort kommen. Sie packte meine sieben Sachen in eine Tasche und zwang mich, das Pferd zu satteln. Nach kurzem Zögern tat ich es auch. Als ich ins Häuschen ging, das mir besonders gefiel, bemerkte ich, dass meine Sachen bereits fort waren.

„Nimm diese Tasche und komm nie wieder! Reite nach Camelot und frage nach Gaius, dem Hofarzt. Er weiß, dass du kommst. Du bist hier nicht mehr sicher! Sie werden jeden Augenblick hier ankommen! Ich liebe dich, Roselyn", sagte meine Mutter.

Ich tat sofort, was sie sagte, und stieg auf das Pferd. Sie gab mir den Rucksack, und ich sagte ihr:
„Ich liebe dich, Mutter."

Als ich wegritt, sah ich bereits Cenreds Ritter. Ealdor lag im Königreich Essetir und stand unter Cenreds Herrschaft. Hat das etwas mit mir zu tun? Suchen sie nach mir wegen meiner Magie?

 Roselyn, meine Geschichte - PAUSIERTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt