-Chapter One-

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Völlig fertig und übermüdet machte ich mich auf den Weg aus dem Gebäude und setzte dabei meine Sonnenbrille auf. Zwar hätte ich jetzt bestimmt noch eine halbe Stunde in dieser Vorlesung sitzen müssen aber ich konnte kaum noch einen klaren Gedanken fassen geschweige denn mir Notizen machen. Also bin ich aufgestanden und gegangen.

Konnte man mir das überhaupt vorwerfen? Immerhin streng ich mich unglaublich an. Ich lerne wie verrückt. Mein Kopf war voll mit dem ganzen Wirtschaftszeug und daher sollte man mir nicht verübeln, dass ich schlicht und ergreifend fertig bin. Ich wollte das nichtmal studieren und trotzdem tu ich mir den Scheiß an.

Ich erkannte Ethan schon vom weiten. Er lehnte an seinem Wagen, hatte seine Sonnenbrille auf und sah konzentriert auf sein Handy. Die Hitze die im Moment in New York herrschte war erdrückend. Die enganliegende blaue Jeans und das weiße Tanktop wofür ich mich heute Morgen entschieden hatte klebten an mir. Ich wünschte mir nichts sehnlicher als eine kühle Dusche. Und einen Platz an dem ich mich ausruhen kann.

Ethan wendete seinen Blick zu mir und sofort bildete sich das typische schiefe Grinsen auf seinen Zügen. Das ich überhaupt bei diesem Anblick genauso Herzklopfen kriegen würde wie bei Luke damals hätte ich mir nicht vorstellen könnte. Ich hatte Ethan einfach zu schätzen gelernt. Ich war glücklich mit ihm.

Vor einem Jahr sah es noch ganz anders aus. Ich bin über Luke hinweg. Ganz sicher. Aber das unglaublich belastende Gefühl alleine zu sein hatte mir damals tagelanges Heulen so einfach wie noch nie gemacht. Doch Ethan hat mich aus diesem Loch gezogen und ich war ihm unglaublich dankbar dafür. Und dank ihm dachte ich auch nicht mehr regelmäßig an dieses Disaster.

"Das ist ja mein Monster." hörte ich Ethan rufen.

Ich sah auf und ging mit schnellen Schritten auf ihn zu. Ich drückte ihm einen kurzen Kuss auf seine Lippen und lächelte schwach.

"Du bist früh dran." stellte er fest und musterte mich. "Ich hatte keine Lust mehr." murmelte ich und schob meine Sonnebrille in meine Haare. "Keine Lust?" "Ich bin müde, Ethan." seufzte ich einfach nur.

Das Kopfschütteln von ihm war die einzige Antwort die ich darauf bekam. Er zog mich etwas näher an sich und küsste mich. Ein leichtes Lächeln huschte über mein Gesicht während ich mich auf Zehenspitzen stellte und den Kuss erwiderte.

"Da ist ja das Paar des Jahres." rief Elena glücklich.

Wir lösten den Kuss und sahen zu ihr. Sie war grade aus dem Gebäude gekommen und hatte neben sich drei Jungs aus ihrem Kurs.

"Wir sehen uns bestimmt nachher auf deiner Party oder?" fragte einer der dreien.

Ich bestätigte es mit einem halbherzigen Nicken und stellte mich neben Ethan.

"Bis Später." rief Elena den dreien hinterher und schenkte uns dann ihre Aufmerksamkeit.
"Also los. Wir müssen noch ganz viel vorbereiten!" sagte sie aufgeregt und setzte sich in Ethans Wagen.

Ich schüttelte seufzend den Kopf. Diese verdammte Party. Nur weil ich vor einigen Tagen 21 geworden bin hatte sich Elena in den Kopf gesetzt das groß zu feiern. Soweit man es 'groß feiern' nennen kann, denn mein Apartment war nicht gerade das größte.

"Jetzt lächel doch mal. Die Party wird schön. Du liebst deinen Geburtstag doch." "Aber der ist schon fast eine Woche her! Ich will ins Bett." "Keine Diskussion, Kate. Einen Abend wirst du das jetzt überleben."

Mit diesen Worten setzte sich auch Ethan in den Wagen. Ich schloß die Augen und atmete tief ein. Nein, ich werde jetzt ganz bestimmt keinen Streit anfangen. Er hatte wahrscheinlich Recht. Ich werde das überleben. Mit ganz viel Alkohol.

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