-Chapter Sixteen-

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Ich lehnte mich zurück und sah betrübt zur Decke hoch.

"Ich versuche es nur zu verstehen. Wusste Victor von Anfang an, dass es nicht Rose war? Wusste er die ganze Zeit von ihrer Familie? Von ihren Geschwistern oder Eltern?"

Ethan sah mich ruhig an und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht.

"Ich wünschte, dass ich dir das beantworten könnte." Seine Stimme war leise und rau. Vielleicht nimmt ihn das Ganze viel mehr mit als ich dachte? "Was war noch mit Gabriela?" Er zuckte mit den Schultern. "Ich bin direkt nach dir abgehauen. Ich hab es nicht mehr ausgehalten."

Ich nickte und blieb ruhig. Er hatte sich in einer Person getäuscht der er vertraut hatte. Mir ging es nicht anders. Nur das er auch zu diesen Personen gehörte. Ethan strich ruhig durch mein Haar und sah mir in die Augen.

"Ich hab über uns nachgedacht. Ich hab viele Fehler gemacht. Wahrscheinlich zu viele um das noch retten zu können. Vielleicht wäre es besser wenn wir doch eine Pause von dem allem machen. Keine Gedanken um Hochzeit oder die Beziehung oder sonst was." Ich nickte. "Vielleicht hast du recht."

Er stand langsam auf und sah mich eine zeitlang ruhig an.

"Ich lass dich jetzt lieber in Ruhe." Ich blieb ruhig und sah auf meine Hände. Er beugte sich zu mir und küsste meine Stirn. Tja und dann verschwand er.

Wie jeder andere es auch schon getan hatte.

-

Es gab zwei Arten mit dem Gefühl, von jedem alleine gelassen worden zu sein, umzugehen. Die erste, und eindeutig gesündere Art, war genau das Gegenteil daraus zu machen. Sich unter Leute zu mischen und neue Bekanntschaften zu knüpfen. Und die andere war alleine tagelang im Bett zu liegen und so lange darüber zu grübeln bis du der festen Überzeugung bist, du wärst die jenige die Schuld daran hatte.

Ihr könnt ja mal raten auf welche Art ich es grade verarbeitet hatte und weiter werde.

Mein Entschluss war wie folgend. Ich hätte nicht nach Sydney abhauen dürfen ohne einen richtigen Grund dafür zu haben. Dann wäre Ethan wahrscheinlich hier. Ich hätte mich mehr um die Freundschaft zwischen Elena und mir kümmern müssen. Dann wäre sie jetzt auch hier. Ich hätte Victor nicht so mit dem Ganzen konfrontieren dürfen. Ich hätte es ruhiger ansprechen sollen. Ich hätte nicht sagen dürfen, dass er aus meinen Leben verschwinden soll. Und ja ich hätte es auch Luke nicht sagen dürfen.

Ich hätte, ich hätte, ich hätte

Und trotzdem starrte ich auf mein Handy und wartete, dass jemand von sich selber aus kommen würde. Oder sich immerhin melden würde.

Ich war zwar jetzt vielleicht der Meinung, dass ich selber Schuld bin, dennoch wollte ich nicht so schnell nachgeben. Wie wichtig war ich den Personen aus meinem Leben? Welche Rolle spiele ich in deren Leben? War ich überhaupt noch wichtig?

Ich schloß verzweifelt meine Augen und schüttelte den Kopf. Ich durfte solche Gedanken nicht zu lassen.

Seit über zwei Woche saß ich schon hier ohne überhaupt vor die Tür zu gehen. Außer um mir Tonnenweise Eis und Tiefkühlpizza zu besorgen. Die einzigen Lebensmittel die mich momentan am Leben hielten. Mal wieder die ganz falsche Art mit dem Ganzen umzugehen aber zu etwas anderem außer rumliegen und mir dieses ungesunde Zeug in den Mund zu stopfen konnte ich mich nicht motivieren.

Ich starrte mit leeren Blick zum Fernseher, der seit Tagen schon durchgängig lief. Warum kam kein einziger um nach mir-

Ich hörte das Türschloss und drehte mich verwirrt zur Tür. Was ist denn jetzt los? Schnell sah ich mich nach etwas um, womit ich mich verteidigen kann,  doch die einzige Wahl war mein Schuh. Schnell schnappte ich ihn mir, stand auf und warf ihn mit voller Wucht in das Gesicht des Einbrechers.

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