„Raus!“, sage ich scharf. „N-Nein“, stottert Matheus, den Blick immer noch auf mit ruhend. Ich schaue ihn wütend an. Was soll ich jetzt tun? „Ich sage es ein letztes Mal. Raus, oder ich mach dir Beine du Schwanzlutscher!“, gifte ich ihn an. Matheus schaut mich verletzt an. „Was ist denn los? Was habe ich dir getan? Was zum Henker nochmal ist dein fucking Problem?“, fragt Matheus immer lauter werdend. „Was mein fucking Problem ist? Du bist mein Problem! Ich hasse dich! Geh einfach weg“, schreie ich ihn an. „Was habe ich denn getan?“, fragt er wütend. Was er getan hat? „Was du getan hast?!“, schreie ich meine Frage. Tränen bilden sich in meinen Augen. Matheus kommt einen Schritt auf mich zu, aber ich weiche zurück. „Du Arschloch hast mich ausgenutzt. Du verarscht mich die ganze Zeit! Du tust es nur aus Mitleid du Wixxer!“, schniefe ich. „Wie kommst du darauf?“, fragt Matheus ruhig. „Jus hat mir eine Aufnahme von dir und ihm vorgespielt. Du sagtest, du bist nur mit mir zusammen, weil du Schuldgefühle hast. Du bist nicht schwul! Ich muss dich mit meinem Küssen und meinem Umarmungen ja ziemlich geekelt haben. Und dann der Blowjob. Keine Angst. Ich tu es nie wieder. Und jetzt verpiss dich aus meinem Haus und aus meinem Leben!“, schreie ich. Matheus wurde beim Wort Aufnahme Kreidebleich. Ja. Damit hat er wohl nicht gerechnet! Dieser Penner! Tränen laufen seine Wangen hinunter. „W-wars das jetzt?“, fragt er mit brüchiger Stimme. „Verpiss dich!“, schreie ich und breche weinen zusammen. Ich bin so erbärmlich. „I-ich kann dich jetzt doch aber nicht alleine lassen“, sagt Matheus und kommt näher. Ich rolle mich zusammen und rutsche immer weiter von Matheus weg. „Verpiss dich! Dein Scheiß Mitleid brauch ich nicht! Schieb es dir in deinen kleinen Arsch und fertig!“, schreie ich. Matheus schreckt zurück. „I-ich mache es doch nicht aus Mitleid. Dass habe ich nie“, meint er leise. „Ach nein?! Genauso wenig hast du mich aus Mitleid gefickt! Du warst ja auch nicht aus Mitleid mit mir zusammen! Nein! Es ist ja nie aus Mitleid“, sage ich wütend. Was bildet der Spast sich ein? „Ist es auch nicht“, sagt er leise. „Willst du mich eigentlich verarschen? Ich habe dich gehört! Ich habe deine verfickte Stimme gehört! Und sag jetzt nicht, es war alles gelogen! Erzähl das sonst wen, aber nicht mir! Und jetzt verpiss dich endlich!“, schreie ich. „Nein“, sagt Matheus dickköpfig. Ich stehe auf und gehe drohend auf ihn zu. „Entweder du gehst freiwillig oder ich prügel dich raus!“, drohe ich und komme mit jedem Wort näher. Ängstlich weicht er zurück. Doch dann, zu meiner Enttäuschung muss ich sagen, bleibt er stehen und schaut mich stur an. „Nein“, sagt er. Mein Geduldsfaden reißt und ich schlage ich mitten auf die Nase. man hört ein lautes knacken und Blut läuft hinaus. Matheus schaut mich ungläubig an. „Verschwinde!“, sage ich wütend. Er schüttelt den Kopf. So langsam verzweifele ich. Warum will der Arsch nicht endlich gehen? Was habe ich ihm bloß getan? Mittlerweile habe ich auch schon aufgehört zu weinen. „Du bringst mich zur Weißglut!“, schreie ich. „Warum verschwindest du nicht endlich?“, frage ich aufgebracht. Welcher Arsch kann es mir auch verübeln? „Ich liebe dich“, sagt er leise. Was tut er? Was tut er?! „Geh das einer Wand erzählen! Mir ist das egal!“, schreie ich, gehe ins Badezimmer oder warte. Ich gehe gegen eine Wand. Ich bin ja schon im Badezimmer. Diese ganze verfickte Szene spielt sich ja im Badezimmer ab. Ich reibe mir einmal übers Gesicht und stapfe wütend in mein Zimmer, aus der Tür raus und in die Küche. Ich lasse kaltes Wasser aus dem Wasserhahn fließen. Ich mache mit meinen Händen eine Schüssel, lasse Wasser hineinfließen und schmeiße es dann in mein Gesicht. Ich Trottel hab Matheus Nase gebrochen. Geht’s noch? So kommt er sicher nicht zurück. Will ich das Überhaupt? Nein! Doch! Ach scheiße! Ja ich will den Wixxer zurück. Ihn umarmen, ihn küssen, mit ihm einschlafen und morgens seine sexy Morgenstimme hören. Ich will mit ihn studieren, eine eigene Wohnung haben, Kinder bekommen, oder adoptieren und zusammen alt werden. Ich will verdammt nochmal mein Leben mit ihm verbringen. Aber nicht, wenn er es aus Mitleid macht. Nicht, wenn er nicht wirklich schwul ist. Nicht, wenn er mich nur verarscht. Nicht, wenn ich ihm nicht vertrauen kann. Wie soll ich dann ein Leben mit ihm führen? Ein Leben aus Lüge? Ein Leben aus Affären? Nein danke. Ich klatsche mir eine weitere Ladung eiskaltes Wasser ins Gesicht. Ich nehme mir ein Handtuch und trockne mein Gesicht ab. Ich drehe mich um und erschrecke. Matheus steht an der Theke angelehnt. Seine Nase blutet nicht mehr und das Blut ist unter seiner Nase, auf seinen Lippen und runter zu seinem Kinn angetrocknet. Das hab ich fabriziert. Das ist meine Schuld. Ich schaue Matheus in die Augen. Er schaut mich traurig an. Ich seufze und gehe ins Badezimmer. Ich nehme mir ein Waschlappen und mache es nass. Ich laufe zurück zu Matheus, setze ihn auf die Couch, knie mich vor ihn und fange an mit dem Lappen das Blut wegzuwischen. Matheus zischt einmal Schmerzerfüllt auf. „Entschuldigung“, sage ich leise. Langsam und vorsichtig, fahre ich meine Arbeit fort. Nach einer Weile ist sein Gesicht wieder sauber und wunderschön. Ich lege den Lappen weg und schaue ihm in die Augen. „Tut mir leid, dass ich dir die Nase gebrochen habe“, sage ich kleinlaut und schaue auf den Boden. Matheus nimmt mein Gesicht und dreht es zu sich. Er schaut mir in die Augen. „Nicht schlimm. Ich habs verdient“, sagt er, kommt näher und küsst mich. Seine weichen Lippen berühren meine. Ein Kribbeln durchfährt mich. Ich will ihn weiter küssen, doch ich reiße mich los. „Wie… wie meinst du das?“, frage ich unsicher. Er seufzt. „Kannst du mich nicht einfach küssen?“, fragt er. Ich schüttel den Kopf. „Ich will wissen, was du meinst“, sage ich. „Ich war scheiße zu dir. Ich habe schlechte Sachen über dich gesagt“, sagt er. Ja das hat er. „Schwule sind abartig. Man sollte sie umbringen. Vor allem Scott“, wiederhole ich leise seine Worte. Er schaut mich geschockt an. „Das hat er wirklich aufgenommen? Das solltest du nicht hören“, sagt er. „Wie, das sollte ich nicht hören?“, frage ich wütender werdend. „Reg dich ab. Ich meine ja nur, dass ich es nicht so meinte, wie ich es gesagt habe. Es ist halt nur, ich bin der Neue und muss auf meinen Ruf achten“, sagt er. Er muss was? Auf seinen Ruf achten? „Heißt das, du schämst dich für mich? Ich bin dir zu peinlich?“, frage ich sauer und verletzt. „Nein! So habe ich das nicht gemeint!“, sagt Matheus schnell. Aha. Und das soll ich jetzt glauben? Penner! „Es wäre das Beste, wenn du gehst“, sage ich emotionslos. „Scott“, sagt er traurig. „Nichts da Scott. Geh bitte, bevor dich hier noch jemand sieht. Sonst ist dein Ruf kaputt“, sage ich kalt. „Man Scott“, sagt er genervt. Ach! Ist er jetzt auch noch genervt von mir? „Ich sagte, du sollst gehen“, sage ich scharf. „Ist ja gut“, meint er, kommt auf mich zu und will mich küssen, doch ich stoße ihn weg und knalle ihm eine. Arschloch! Betroffen und mich wütend anfunkelnd, geht er aus meinem Haus und verschwindet in der Dunkelheit. Völlig fertig und erschöpft, gehe ich in mein Zimmer und lege mich schlafen.

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Hassliebe
RomansaWisst ihr, wie es ist ein Außenseiter zu sein? Wisst ihr, wie weh es tut von den 'Freunden' beleidigt, verspottet und verprügelt zu werden? Wisst ihr es? Nein! Natürlich nicht, denn ihr seid nicht so, wie ich. Ihr seid nicht eklig, abartig und vom a...