indigo.
"Indigo erinnert mich an Tränen."
Ich war zu melancholisch um zu weinen. Die Traurigkeit überwältigte mich und ich fühlte es innen drin. Mein Herz war ein Millionen kleine Teile zerbrochen und meine Atmung war schwach. Aber keine Tränen liefen über meine Wange, nicht mal eine.
Man könnte meinen ich würde weinen, aber ich tat es nicht. Ich bin mir nicht sicher warum. Ich wollte weinen, wirklich. Weinen machte den Schmerz etwas geringer, aber keine Träne wollte sich zeigen.
Aber wenn ich darüber nachdenke, warum sollte ich weinen? Weinen würd ihn nicht wieder her bringen. Er ist weg und ich habe es noch nicht realisiert. Es war nicht real für mich. Ich sage mir selbst immer wieder, dass es nicht real ist und dass Andrew in seinem Bett ist, schlafend wie er es immer tat. Er ist am Leben und gesund und glücklicher als zuvor.
Aber das existiert nur in einer perfekten Welt.
In einer perfekten Welt existiert Krebs nicht. Es tötete keine unschuldigen, wundervollen Menschen jeden Tag. Es ließ sie nicht leiden. Es würde da sein und sie wissen lassen, dass die Tage ein Ende haben.
In einer perfekten Welt hatte Krebs mir nicht meinen kleinen Bruder genommen.
Andrew war ein junger, lustiger Junge, nur elf Jahre alt. Er war immer glücklich und explodiert vor Energie und Lachen. Nur mit ihm in einem Raum zu sein, machte jeden glücklich.
Normalerweise hatte er goldenes Haar, dass der Sonne ähnelte. Seine Augen waren Smaragd und seine Eigenschaften waren charmant. Er war ein schöner, junger Kerl, sogar als er langsam von innen zusammenbrach.
"Alex?", fragte er. Seine großen Augen starrten direkt in meine. "Wie kam es dazu, dass ich sterben muss? Ich bin eine gute Person, meine Noten sind gut. Also warum ich?"
Eine einzelne Träne bahnte sich ihren Weg über meine Wange. "Wenn du in den Garten gehst, welche Blume pflückst du?"
"Einfach,", antwortete er. "die Schönste."
Ich lächelte. "Sobald du eine Blume pflückst, ist sie tot. Das gleiche gilt bei dir. Gott braucht eine schöne Armee von Engel, die ihn begleiten."
Nachdem ich ihm das erzählt hatte, wanderte sein Lächeln wieder in sein wertvolles Gesicht.
"Alex?", rief Niall. Ich wusste, dass er es war. Sein irischer Akzent war einzigartig für mich. "Willst du allein sein?"
Ich schüttelte meinen Kopf.
Ich fühlte, wie das Bett neben mir ein sackte, gefolgt von Nialls starken Armen, die sich um meine Taille wickelten. Er platzierte einen sanften Kuss auf meiner Schläfe und legte eine lose Haarsträhne hinter mein Ohr.
"Der Himmel hat heute einen neuen Engel bekommen.", versicherte er mir. "Andrew ist dort oben, spielt Ball und hatte eine tolle Zeit. Er hat keine Schmerzen mehr und er ist er selbst."
"Niall..." Endlich rollte eine Träne. "Ich bin keine großer Schwester mehr."
He schüttelte seinen Kopf. "Du wirst immer eine große Schwester sein, Alex. Drew ist vielleicht nicht am Leben, aber er lebt in deinem Herzen."
Ich grub mein Gesicht in Nialls Brust und ließ die Tränen laufen.
a/n vielleicht habe ich geweint. vielleicht habe ich es nicht. gott, ich hasse krebs.
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rainbow // niall
Fiksi Penggemar. Farben in einem Regenbogen sind nicht nur gewöhnliche Farben; jede von ihnen erzählt eine Geschichte orginal by @neverlandreject ...