I. Frühlingsmorgen

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Ich wurde von einem Sonnenstrahl geweckt, der sich einen Weg durch den Schlafsaal gebahnt hatte. Passend zum Beginn der Osterferien, schien die Sonne kräftig und ein strahlen blauer Himmel war über Hogwarts zu sehen. Wie sehr ich solche Morgende liebte.

Ich drehte meinen Kopf nach links, um zu sehen ob James, Sirius und Peter schon wach waren. James und Peter lagen nicht in ihren Betten. Vermutlich waren sie bei diesem schönen Wetter schon zum Quidditchfeld gegangen. Also war ich mit Sirius alleine. Mein Herz machte ein kleinen Hüpfer, bevor sich mein Magen zusammenzog. Seit ein paar Wochen ging das jetzt schon so. Ich redete mir ein, dass ich ihn nur freundschaftlich mochte, aber tief in mir drinnen wusste ich, dass ich mehr für ihn empfand. Ausgerechnet Sirius, der nicht selten verdeutlichte wie gerne er mit Mädchen ... naja knutschte.
In letzter Zeit ging ich ihm lieber aus dem Weg, was am besten in der Bibliothek funktionierte, weil er sich dort höchstens einmal im Jahr blicken ließ.
Er darf auf garkeinen Fall herausfinden, dass ich auf ihn stehe! Unsere Freundschaft wäre im Eimer und ich wäre wieder alleine. Das darf ich niemal riskieren.

Einige Miuten lag, beobachtete ich Sirius noch beim Schlafen, dann stand ich auf und ging ins Bad, um mich auzuziehen und mich zu waschen. Als ich fertig war blickte ich kurz in den Spiegel, der über dem Waschbecken hing. Ein müde wirkender Remus blickte mir zurück. Über mein Gesicht zogen sich zwei große Narben, die ich bei meiner ersten Verwandlung abbekommen habe. Es war zwar noch eine Woche bis zum Vollmond, aber trotzdem bekam ich Angst. Wie jedes Mal.
Langsam, um Sirius nicht zu wecken, ging ich durch den Schlafsaal zum Gemeinschaftsraum. Dort waren nur ein paar Zweitklässler, die Zauberschnippschnapp spielten. Immer noch etwas müde, kletterte ich durch das Portrait der fetten Dame und lief zum Frühstück.

Als ich mir mein mittlerweile viertes Toast schmierte, kam Sirius in die große Halle und setzte sich neben mich.
Oh Gott, Remus! Jetzt nichts falsch machen! Ganz ruhig!
"Hey Moony, guten Morgen".
"Morgen", murmelte ich und setzte ein schüchternes Lächeln auf. Sirius griff nach der Marmelade um sich sein Toast zu schmieren. "Wo sind Krone und Wurmschwanz?", fragte er. "Beim Quidditchfeld denke ich mal.", antwortete ich während ich mein Toast herunterschlang. Ich stand auf um schnellst möglich irgendwo hinzugehen, wo ich nicht in der Nähe von Sirius wunderschönen schwarzen Haaren war. "Wo willst du hin? Wir könnten ein Spaziergang über das Gelände machen oder uns unter die Pappel am See legen?", fragte er mit einem Lächeln. Was!? Hat er das wirklich gerade vorgeschlagen? Aber wahrscheinlich meint er das nur weil wir Freunde sind. Nichts weiter. Ich darf mir nicht soviel Hoffnung machen. "Ich wollte in die Bibliothek, um mit den Hausaufgaben anzufangen.", erfand ich und merkte gleichzeitig wie schwach diese Ausrede war. Sirius sah ein bisschen enttäuscht aus, aber vermutlich bildete ich mir das nur ein. "Typisch Remus Lupin", sagte er lachend und widmete sich wieder seinem Toast. Aber mir fiel auf, dass sein Lachen ein bisschen sehr künstlich klang. Schnell suchte ich das Weite, bevor es zu weiteren peinlichen Situationen kam.

"Scheiße, wie sehr ich dich liebe, Tatze"- WolfstarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt