"I know that you're wrong for me. Gonna wish we never met on the day I leave. I brought you down to your knees. 'Cause they say that misery loves company" - Angels Like You, Miley Cyrus
Das gemeinsame Essen verläuft größtenteils still. Liam sitzt mit dunkler Miene am Tisch und kann sich augenscheinlich nicht damit anfreunden, dass Louis mit seinen Taten einfach so davonkommen soll.
Gemma hingegen gibt sich Mühe, das abweisende Verhalten meines besten Freundes auszugleichen, und behandelt meinen Entführer so nett sie kann. Louis ist sehr höflich und zurückhaltend, doch so langsam taut er auf, und mir fällt es von Sekunde zu Sekunde schwerer, ihn nicht anzufassen und ihm zu zeigen, dass ich ihn nach wie vor begehre und die Umstände nichts daran geändert haben.
Wahrscheinlich hat Liam recht und es ist krank, aber ich bin nicht nachtragend, was meine Freiheitsberaubung angeht, auch wenn ich weiß, das es falsch gewesen ist. Ich kann nachvollziehen, wieso er es getan hat, auch wenn ich es nicht gut heiße. Und vielleicht würde ich anders denken, wenn ich niemals von ihm weggekommen wäre, aber jetzt sind die Dinge so und ich nehme sie wie sie sind, um das Beste daraus zu machen.
Es bringt mir nichts, zu überlegen, wie und was hätte sein können. Es ist wie es ist und damit muss man arbeiten.
"Ich kann abräumen", bietet Louis mit seiner kratzigen Stimme gerade an und reißt mich damit aus meinen Gedanken.
"Oh, wie gütig von dir", meint Liam und stapelt einen weiteren Teller auf die schon vorhandenen in seiner Hand.
Betreten senkt Louis den Kopf und seine braunen Haaren fallen ihm ins Gesicht.
"Ich wollte nur helfen", bringt er leise hervor und ich kann mich nicht mehr davon abhalten und greife nach seiner Hand.
Überrascht huscht sein Blick zu mir und seine Wangen nehmen einen leichten Rotton an, als er seine Finger mit meinen verschränkt. Sanft streichle ich mit dem Daumen über seinen Handrücken und kann mich gar nicht satt sehen, an dem glücklichen Lächeln, das sich auf seine Lippen legt.
"Wo soll Louis eigentlich schlafen? Liam hat die Couch und ich das Gästezimmer", ergreift Gemma das Wort und Liam, der sich an den Abwasch gemacht hat, lacht humorlos auf.
"Na was glaubst du wohl, wo er schlafen wird? Oder mit wem?"
"Ich finde es nicht okay, dass du die ganze Zeit in dem Ton redest, wenn es um Louis geht. Er hat dir nichts getan", weise ich ihn mit fester Stimme zurecht und er dreht sich mit hochgezogenen Augenbrauen zu mir um.
"Aber dir hat er etwas getan", entgegnet er unerwartet ruhig und sein Blick fällt auf unsere Hände. "Ich verstehe nicht, wie du ihm vertrauen kannst und wie du nicht begreifen kannst, dass du dich da in etwas verrennst. Du kennst diesen Mann seit etwas mehr als zwei Wochen, weil er dich verdammt noch einmal entführt hat, und hast nach deiner Rettung nichts Besseres zu tun, als für ihn zu lügen und dich damit selbst strafbar zu machen. Seine Taten betreffen nicht nur dich, Harry. Er ist ein gesuchter Einbrecher und Dieb und hat eine Menge Menschen um ihr Hab und Gut gebracht. Ich finde es nicht richtig, dass du dich dazu entschieden hast, diesen Leuten die Wahrheit und eine Entschädigung für ihren Verlust zu verwehren, nur weil du ihn gerne fickst."
"Kannst du einmal aufhören, immer so abwertend darüber zu sprechen, dass wir miteinander schlafen?", bitte ich und schlucke, denn das, was er über die Opfer von Louis' Diebstahl gesagt hat, ist keineswegs falsch oder unberechtigt und macht mir ein schlechtes Gewissen. Für einen Moment sehe ich zu Gemma hinüber, die etwas bleich geworden ist und von all dem eigentlich nie so viel mitbekommen sollte.
"Das ist dein einziges Problem?", lenkt Liam meine Aufmerksamkeit wieder auf sich und ich seufze.
"Nein, ist es nicht", widerspreche ich dann und bemerke, dass Louis mich nun fester umklammert. "Ich bin mir dessen bewusst, dass ich aufgrund meiner Aussage einigen Menschen Unrecht getan habe und dass es moralisch verwerflich ist, aber ich würde es nicht rückgängig machen, wenn ich könnte. Er hat es meiner Meinung nach nicht verdient, eingesperrt zu werden."
"Wirst du auch noch so denken, wenn er wieder damit anfängt, Leute zu beklauen, und du daneben stehen und mit dir selbst ausmachen musst, ob du das einfach wissentlich geschehen lassen kannst?"
"Ich werde nicht wieder stehlen", meldet sich Louis erstmalig zu Wort und noch bevor er weitersprechen kann, hat Liam trocken zu lachen begonnen.
"Um Harry für dich gewonnen zu haben, musst du aber besser gelogen haben, das war gerade echt schlecht."
"Ich habe nicht gelogen. Weder bei etwas, das Harry betrifft, noch bei dem jetzt. Ich wäre ein Idiot, wenn ich wieder damit anfangen würde, in Häuser einzubrechen, wo die Polizei auf mich aufmerksam geworden ist und ein Auge auf mich hat. Es ist alleine Harrys Verdienst, dass ich nicht für die nächsten Jahre im Gefängnis versauere, und ich werde das nicht mit Füßen treten."
Liam sieht nicht überzeugt aber ein klein wenig beeindruckt davon aus, dass Louis seine Meinung plötzlich so vertritt. "Schön, was machst du dann? Wirst du zum harmlosen Büroangestellten und erarbeitest dir dein Geld auf ehrliche Art und Weise?"
"Wenn das ein Weg ist, um einer Freiheitsstrafe zu entgehen, ja", antwortet er ernst und mich überollt eine Welle des Stolzes, weil er sich so gegen Liam stellt und zeigt, dass er sich bessern möchte.
"Da hast du es, Harry", wendet sich dieser jedoch schulterzuckend wieder an mich und ich kann mir keinen Reim darauf machen, bis er seine Aussage augenrollend erläutert. "Er will nur nicht eingesperrt werden, du bist ihm für seine Zukunft egal."
"Das ist nicht wahr", entgegnet Louis aufgebracht und wird noch röter, als er mich von der Seite ansieht, und mir dabei fast die Finger abquetscht. "Ich weiß nur nicht, ob... ob Harry auch in Zukunft bei mir sein wollen würde und ich-"
"Wenn du dich das wirklich fragst, dann lass mal kurz Revue passieren, was geschehen ist. Du hast ihn gekidnapped und eingesperrt und trotzdem rennt er dir schwanzwedelnd hinterher, wie ein Hund seinem Herren."
Schneidende Stille senkt sich nach Liams Worten über die Küche und weder Louis noch ich wissen darauf etwas zu sagen.
"Macht doch was ihr wollt", beendet mein bester Freund schließlich seufzend das Gespräch und geht ins Wohnzimmer.
Gemma starrt uns sprachlos an und als sie ebenfalls gehen will, lasse ich Louis los und stehe auf, um sie davon abzuhalten.
"Ich weiß, dass sich das verrückt anhört, aber ich... ich habe ihn wirklich gerne", suche ich verzweifelt nach etwas, das das alles hier erklären kann, und sehe mit klopfendem Herz auf Louis hinunter, dessen blaue Augen so hübsch sind, dass ich mich für immer darin verlieren will. "Er hat mich nur entführt, weil er keine Wahl hatte, er ist ein guter Mensch, Gemma. Er hat es nicht verdient ins Gefängnis zu kommen, deswegen habe ich getan, was ich getan habe."
"Ich glaube, ich hätte das alles nicht hören sollen", erwidert sie bloß mit unsicherer Stimme und drängt sich an mir vorbei, was mich verzweifelt Luft holen lässt.
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Hat jemand von euch Erfahrungen mit Tattoos? Ich hätte gerne eines und habe mehr oder weniger auch ein Motiv und eine Stelle, aber ich habe echt ein bisschen Schiss, dass ich es irgendwann bereuen werde. Egal ob ihr Tattoos habt oder nicht, was denkt ihr denn? Würdet ihr euch ein Tattoo stechen lassen und wenn ja wo?
Danke schon einmal im Voraus für die Antworten :)Bis bald
Maybe[1250 Wörter]
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Perfect || larry stylinson fanfiction
FanfictionZur falschen Zeit am falschen Ort. Ein allseits bekanntes Sprichwort, von dem man nicht denkt, dass es solch fatale Folgen haben kann. Louis ist nun wirklich niemand, der Leuten Böses antut. Ehrenwort. Ein bisschen Robin Hood spielen ist nicht wirkl...