Ein paar Wochen vergingen, in denen sich bei Tom nichts änderte. Seine Familie sorgte sich sehr um ihn. Sie versuchten ihn aus dem Zimmer zu locken. Damit er mal wieder was anderes sah, außer seine vier Wänden. Doch sie schafften es nicht. Tom nahm immer weiter ab, da er immer noch nichts aß. Seine Mutter kam an einem Abend in sein Zimmer und sagte zu ihm: „Tom, wenn das so weiter geht, müssen wir dich bald wieder in die einweisen." Darauf sagte Tom nichts. Er schluckte. Er wusste selbst, dass er es wahrscheinlich nicht selbst aus seinem Loch, wo er mal wieder drin steckt schaffen wird. Aber eigentlich möchte er nicht wieder in die Psychiatrie.
Er dachte, nur Daniel würde es schaffen ihn aus diesem Loch wieder herauszuholen. Doch Daniel war tot. Dies brachte ihn wieder zu weinen. Eigentlich dachte er, dass er keine Tränen mehr überhatte, da er in den letzten Wochen nur geweint hatte.
Die Gedanken, an Selbstmord wurden wieder größer. Er dachte daran, dass er dann Daniel wiedersehen konnte. Doch dann dachte er auch an seine Familie. Aber Tom wusste nicht mehr weiter. Er hatte zu nichts mehr Kraft. Und konnte auch keine Freude mehr empfinden. Tom beschloss, erstmal zu duschen. Er ging ins Badezimmer, zog seine Klamotten aus. Er sah das T-Shirt an welches Daniel gehört hatte. Er roch daran. Wirklich nach Daniel roch es nicht mehr, er hatte es schließlich schon seit einer Woche an. Doch er dachte daran, wie sie gemeinsam das T-Shirt in der Stadt gekauft hatte.
Es war ein Sommertag vor einem Jahr. Tom und Daniel waren unterwegs, um ein paar Dinge in der Stadt zu kaufen. Dann sahen sie in einem Schaufenster ein T-Shirt. Es war weiß und hatte einen Schriftzug draufstehen. Tom sah das T-Shirt und sagte zu Daniel: „schau mal, dieses Shirt könnte dir sehr gutstehen" Daniel nickte und sie gingen in das Geschäft, um das Shirt zu kaufen. Seitdem hatte Daniel es öfter an. Es stand ihm wirklich gut.
Tom machte das Wasser in der Dusche an und stellte sich drunter. Es tat gut, das warme Wasser auf der Haut zu spüren. Er stand noch eine Weile unter der Dusche. Dann machte er das Wasser aus und trocknete sich mit einem Handtuch ab. Er ging wieder in sein Zimmer, wo er sich vor den Spiegel stellte und sich ansah. Er sah wie dünn er war. Er dachte daran, was Daniel jetzt sagen würde, wahrscheinlich so etwas wie: „man, du bist ja ein Knochengerüst geworden. So kann dich doch keiner Anschauen.." Bei diesem Gedanken musste Tom lachen. Daniel war immer ein lustiger Typ. Er hatte Tom immer zum Lachen gebracht. Diese leichte Art von Daniel, hat ihm damals auch geholfen aus seinem Loch wieder rauszukommen.
Er stand noch eine Weile vor dem Spiegel und dachte an verschiedene Momente mit Daniel. Dann zog er sich was frisches an. Er schaute aus dem Fenster, die Sonne schien und es war warm. Er nahm sich ein Brot was am Tisch stand und aß es als er immer noch am Fenster stand. Als er aufgegessen hatte, ging er runter zu seinen Eltern ins Wohnzimmer. Sie schauten ihn an. „Oh Tom, schön dass du runter gekommen bist." „Ich gehe spazieren, sagte er zu ihnen. Und ging nach draußen. Es war ungewohnt wieder draußen zu seinen, dachte er sich. Er war schließlich seit ein paar Wochen nicht mehr raus gegangen. Er ging los. Er sah wie sich die Nachbarschaft verändert hatte. Die Bäume hatten bunte Blätter bekommen. Es wurde schon langsam Herbst. Tom musste an den letzten Herbst denken. Als er und Daniel ihre gemeinsame Wohnung zufällig gefunden haben. Und diese dann gemeinsam eingerichtet haben.
Die Wohnung hat Tom auch seit ein paar Wochen nicht mehr betreten. Seine Eltern waren regelmäßig dort. Um seine Post abzuholen und nach dem Rechten zu sehen. Aber er konnte es einfach nicht. Dort sind zu viele Erinnerung an Daniel drin.
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Die Zeit heilt alle Wunden
KurzgeschichtenIn der Geschichte geht es um Tom und Daniel, die beiden sind ein Paar. DIe Geschichte ist aus Toms Sicht geschrieben. Es gibt immer wieder Rückblenden, die aber gekenzeichnet sind. TRIGGERWARNUNG: es kommen Selbstmordgedanken vor. Gerne könnt i...