Mateu Morey & Leonardo Balerdi

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Lächelnd schaute ich mir die erste Hälfte des Dortmunder Pokalspiel an. Ich war stolz, dass Mateu auch spielen durfte. Er hatte in der letzten Zeit immer nur sporadisch spielen dürfen und ich wusste, dass er jede Minute genoss, auf dem Platz zu stehen.
Ich schaute Mateu etwas verträumt zu und ging schließlich zufrieden in die Halbzeit. Der BVB führte souverän mit zwei Toren und Mateu spielte ziemlich gut.

Doch als ich die zweite Halbzeit anfing zu schauen, war Mateu nicht mehr auf dem Platz. Ich war verwirrt und verstand nicht, was mit ihm war.
Schnell versuchte ich ihn zu erreichen, doch immer nur ging die Mailbox ran. Ich wusste nicht, was ich machen sollte. Tief atmete ich ein und aus, damit ich mich etwas beruhigen konnte, dann wusste ich, wen ich anrufen sollte.
Sergio.
Als wir beide gemeinsam in Dortmund spielten, sind wir gute Freunde geworden und auch, als wir auf Leihe in die verschiedenen Länder gegangen waren, hielten wir weiterhin Kontakt. Er war auch der einzige, der wusste, dass Mateu und ich ein Paar waren.

Zum Glück ging Sergio ran: "Hey Leo, hast du was von Mateu gehört? Warum spielt er nicht mehr?"
"Nein, ich hatte gehofft, du wüsstest mehr", sagte ich. Sergio seufzte nur: "Nein, tut mir leid. Ich hab das Spiel bis jetzt auch nur gesehen. Ihm ging es doch gut, oder nicht?"
"Vielleicht hat er sich irgendwie einen Muskel gezerrt oder so. Oder er will sich für die nächsten Spiele schonen", hörte ich bei Sergio im Hintergrund.
"Ist jemand bei dir, Sergio?", fragte ich überrascht.
Sergio begann leicht zu stottern und ich wusste, dass er nun etwas nervös wurde. Dann meinte er leise: "Bin mit einem guten Freund auf Discord zusammen, wir schauen uns das Spiel gemeinsam an."
"Aha", grinste ich leicht, dann hörte ich ein leichtes Klopfgeräusch und schaute auf mein Handy.
"Ich muss Schluss machen, tschau Sergio und ciao Freund von Sergio."

Ich legte schnell auf und nahm den anderen Anruf an.
"Hey Le", flüsterte eine leise Stimme.
"Mateu! Was ist passiert? Geht es dir gut?", fragte ich schnell. Ich machte mir schreckliche Sorgen.
"Alles okay. Mir ist vielleicht nur ein bisschen übel geworden. Hab heute einfach zu wenig gegessen, wegen der Aufregung. Du weißt doch, dass schlägt mir immer auf den Magen", erklärte mir mein Freund leise. Ich seufzte leise: "Ach Süßer... Wie geht es dir jetzt? Soll ich vorbei kommen?"
"Musst du wirklich nicht. Wie gesagt, war wirklich nur eine Magen Unstimmigkeit. Markus hat mir eine Tablette gegeben und sobald ich zuhause bin, gehe ich schlafen. Dann geht es bestimmt besser", meinte Mateu nur.
"Wer bringt dich nach Hause, Engel?", fragte ich. Mateu hatte nämlich immer noch keinen Führerschein, obwohl ich es ihm schon häufiger gesagt habe, dass es ziemlich praktisch wäre. Aber er weigerte sich strickt dagegen.
"Ich weiß noch nicht", hörte ich Mateu murmeln und dann gähnte er. Ich lächelte: "Schlaf nochmal kurz und dann wird sich sicher jemand finden, der dich mitnehmen kann. Schreib mir aber nochmal, wenn du heil zuhause bist. Versprochen?"
"Mache ich, Le", flüsterte Mateu, ehe er einschlief, ohne den Anruf zu beenden.

Es war schön, dass leise schnaufen meines Freundes hören zu können. Aber noch schöner war es, bei ihm zu sein.
Da ich zur Zeit eh nicht spielen konnte, packte ich meinen Koffer, meldete mich für das nächste Training ab und buchte mir einen Flug nach Dortmund. Ich wollte so schnell wie möglich meinen Freund wieder in den Armen halten.
Leider ging der nächste Flug erst morgen. Immer noch am Telefon hörte ich Mateus gleichmäßiges Atmen, während ich mich auch langsam ins Bett legte.

"Hey, du musst aufwachen, wir wollen los!", hörte ich im Halbschlaf eine Stimme und überrascht schlug ich die Augen auf. Aber da war gar keiner.
"Ich bin ja schon wach", nuschelte Mateu und ich realisierte, dass wir ja immer noch telefonieren.
"Gib mir noch zwei Minuten, dann komme ich zu euch", meinte Mateu.
"Ist gut, aber ich nehme dich bei Wort, Zwerg. Ich komm dann nochmal und zerre dich eigenhändig von der Liege", hörte ich die Stimme lachen und dann ging die Tür zu.

"Le? Bist du noch am Telefon?", fragte Mateu leise.
"Klar mein Zwerg", lachte ich und wusste das Mateu jetzt schmollte. Er fand es schrecklich, Zwerg genannt zu werden, doch er war nun mal ein Kopf kleiner als ich.
"Du bist doof, Leonardo..."
"Ich liebe dich auch, Mateu. Aber ich denke, wir müssen Schluss machen. Da wartet jemand schließlich auf dich."
"Ja, Marco bringt mich Heim. Ich liebe dich auch so sehr, Leonardo", er machte ein Kuss Geräusch und legte danach gleich auf.

Am nächsten Tag gegen Vormittag stand ich vor Mateus Haustür und schloss sie mit meinem Zweitschlüssel auf. Ich wusste, dass Mateu selber nicht da war, da er noch einen Termin beim Arzt hatte. Der wollte ihn noch mal sicherheitshalber durchchecken.

Ich ging einkaufen und räumte dann noch die Wohnung auf. Ich wollte Mateu eine Freude machen und außerdem, wenn ich jetzt aufräumen, haben wir die nächste Woche Zeit nur für uns.

Plötzlich ging die Tür auf und ich hörte ein erstickten Schrei.
"Wer... Wer ist da...?", mein Schatz hörte sich bei der Frage ängstlich an. Da ich meinem Freund keinen Schrecken mehr einjagen wollte, kam ich schnell aus der Küche gelaufen.
"Ich bin da Mateu", grinste ich.
Schneller als der Blitz kam Mateu zu mir gelaufen und warf sich in meine Arme.
"Leo!! Ich freu mich ja so, dass du da bist", strahlte der Kleinere mich an und drückte mir einen Kuss auf.
Grinsend erwiderte ich den Kuss und flüsterte dann: "Ich konnte meinen kranken Jungen nicht alleine in einem fremden Land lassen. Außerdem habe dich vermisst."
Überglücklich drückte sich Mateu an mich und ich trug ihn ins Schlafzimmer, wo wir uns aufs Bett fallen ließen.

"Ich bin so glücklich dich zu haben, Leonardo, so unglaublich glücklich. Niemand wäre die weite Strecke gekommen, nur um mich zu besuchen. Aber du tust sowas", flüsterte mein Schatz. Ich nahm eine seiner Locken und zog sie lang, ehe ich sagte: "Jeder der das nicht tun würde, hätte dich nicht verdient. Du bist dafür viel zu perfekt..."
"Und du bist vollkommen geblendet", kicherte Mateu, "ich bin nicht perfekt und ich hab meine Fehler. Dir zu sagen, es sei für mich kein Problem, wenn du gehst, beispielsweise."

Er wurde leiser, doch ich hatte ihn verstanden. Ich fühlte mich schrecklich und drückte Mateu sanft an mich. Dann drückte ich ihm einen Kuss auf den Kopf und flüsterte: "Bald bin ich zurück und dann geh ich nie wieder ohne dich. Ich liebe dich, Mateu und das werde ich auch immer tun, egal, wo ich bin."
"Ich liebe dich auch", flüsterte mein Schatz zurück und sah zu mir hoch. Sofort verlor ich mich in seinen Augen. Ich küsste ihn und wusste, dass ich keinen anderen mehr los lieben würde, wie ihn.

Mateu war meine Liebe des Lebens.

One-Shots Fußball (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt