Julian Weigl & Roman Bürki (Teil 1)

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Kleine Info vorweg: Die Idee für diesen OneShot stammt nicht von mir. Ich habe sie von der Götzeus Geschichte "Every Baby" und habe die beiden Autorinnen dieser Geschichte um die Erlaubnis gefragt. Daher nochmal an die beiden ein großes Dankeschön @Anilena und @Schnuppenstars. Ansonsten hoffe ich, dass euch dieser OneShot gefällt.

"Julian, das ist keine gute Idee. Du wirst ihn dadurch doch nur mehr verletzen!", murrte Sarah und schaute seinen jahrelangen besten Freund wütend an.
"Aber ich musste es machen... Die beim Vorstand verstehen doch auch mein Problem mit dieser blöden Schwangerschaft und haben es erlaubt. Und Lissabon ist weit genug von ihm entfernt", flüsterte Julian nur leise und schaute auf den Boden, "du kommst doch mit, oder? Sarah, ich schaffe das nicht ohne dich..."
Diese warf verzweifelt die Arme in die Luft und seufzte dann: "Natürlich werde ich mitkommen. Aber du solltest mit Roman reden. Ich dachte, mit euch würde es endlich nach fast vier Jahren klappen. Ihr hattet doch schon mehrere Dates, oder nicht?"
"Ja hatten wir, aber wir wollten es langsam angehen. Bis wir an seinem Geburtstag betrunken miteinander geschlafen hatten. Seit dem redet er nicht mehr mit mir... Und jetzt habe ich auch noch dieses Ding in mir...", der Fußballer schluchzte auf und krallte sich ins Kissen, dass er umklammerte, "ich kann ihm davon doch nichts erzählen, vor allem, wenn er eh nicht mehr mit mir redet und mir aus dem Weg geht... War ich wirklich so schrecklich im Bett gewesen?"
"Ach Julchen", versuchte Sarah ihren Freund zu beruhigen, setzte sich zu ihm und legte einen Arm um ihn, "wir bekommen das schon irgendwie hin. Sowohl mit Roman als auch mit deinem anderen kleinen Problem."
"A...also Lissabon?", flüsterte Julian und schaute zu Sarah, die leicht nickte: "Wenn das dein Wunsch ist, dann mach es. Ich werde für dich da sein. Aber irgendwann werden wir wieder nach Dortmund kommen, versprochen?"
"Ich...ich weiß es nicht...", murmelte Julian leise und holte sein Handy raus. Schnell schrieb er seinem Berater, dass er das Angebot annehmen würde und nach der Winterpause zu Benificia Lissabon wechseln würde. Danach steckte er sein Handy wieder weg, kuschelte sich unter eine Decke und verbrachte den Abend mit Sarah auf der Couch.

Einige Wochen später hatten sich die beiden in ihrem neuen Zuhause langsam eingewöhnt. Wobei es für Sarah wahrscheinlicher einfacher war, als für Julian. Dieser hatte wegen diesem "kleinen Dingelchen", wie er es nannte, strenge Bettruhe verschrieben bekommen und durfte das Bett nur im Notfall verlassen.
Außerdem machte ihm was noch ganz anderes fertig. Seit er seinem Wechsel bekanntgegeben hatte, hatte ihm Roman nicht eine einzige Nachricht geschickt. Nicht mal ein "Was?" oder "Viel Glück" kam von ihm. Nein, Julian fand nur überall Bilder von ihm und einer anderen hübschen Frau, von der der ehemalige Dortmunder ausging, dass dies seine neue Freundin war. 
Wieder einmal lag Julian mit seinem Handy im Bett und schrieb ein bisschen mit seinem besten Freund Joey. Dieser war einer der wenigen, denen Julian sein Geheimnis und den wahren Grund seines Wechsels erzählt hatte. Gerade, als er auf eine Antwort von Joey wartete, bemerkte er, dass Roman sein Profilbild geändert hatte. Julian öffnete es und in ihm zog sich alles zusammen. Nun war es wohl eindeutig, Roman Bürki war glücklich in einer Beziehung. Und er? Er lag im Bett und trug in sich ein Kind von eben diesem.
Tränen liefen dem Fußballer über die Wangen und er schluchzte immer wieder erstickt auf. Warum musste das Leben nur so unfair sein? Warum musste er in den Schweizer verknallt sein? Und warum musste dieser mehrere tausende Kilometer von ihm entfernt leben und nicht wissen, wie sehr Julian ihn liebte? 
Er machte sich klein und konnte sich nicht beruhigen, immer wieder hielt er sich dieses Bild vor Augen. Julian wollte doch an der Stelle dieser Frau sein, aber nein, das Schicksal musste ihm einen Strich durch die Rechnung machen. 

"Julian Weigl! Ich kann das nicht noch weitere Tage aushalten!", rief Sarah sauer und schaltete das Licht in Julians Zimmer an. Dieser zog nur seine Decke über den Kopf, sagte aber nichts. Es war eine gute Woche vergangen, seit Roman sein Profilbild geändert hatte.
"Jule, jetzt komm schon. Du hast heute deinen Arzttermin und ich will endlich mit dir Kinderklamotten kaufen. Das wird doch schön."
"Will nicht!", rief Julian nur und vergrub sich tiefer ins Bett.
"So wird es aber auch nicht besser, Julchen. Du kannst jetzt entweder weiter trauern und im Bett liegen, oder herausfinden, was das kleine Dingelchen in dir wird", lächelte Sarah und zog ihrem Freund die Decke weg.
Dieser grummelte sauer: "Warum hasst du mich eigentlich so?"
"Ach komm schon, Jule, ich hasse dich doch nicht", grinste die Kleinere und gab Julian einen Kuss auf die Wange, "aber sag mal, was wünschst du dir eigentlich?"
Unschlüssig setzte sich Julian auf und schaute auf seine kleine Rundung. Vorsichtig strich er drüber und lächelte dann leicht: "Tatsächlich wünsche ich mir ein Mädchen. Meine kleine Prinzessin. Jedoch wird das dann schwerer, du weißt schon, die ganzen Hormone... Aber ich möchte so gern eine kleine Prinzessin haben..."
Sarah schmunzelte leicht und legte ihre Hand auf seine: "Ich denke, du wirst mal ein ganz toller Papa werden. Ich werde dir überall helfen und im Notfall der Presse sagen, dass das mein Kind ist. Das hatte ich dir versprochen, aber nur, wenn du jetzt aufstehst und mitkommst."
"Na gut...", murrte Julian, stand auf und machte sich dann frisch.

"Nein, ihr Zimmer soll nicht pink werden!", rief Julian empört und schaute seine Freundin an. Die beiden standen vor dem Farbregal im Baumarkt und suchten nach einer geeigneten Farbe fürs Kinderzimmer.
"Aber es wird ein Mädchen, da ist pink doch normal?", grinste Sarah und zeigte auf eine Farbe. Doch Julian schaute leicht angeekelt hin und schüttelte beharrlich den Kopf.
"Es ist meine Tochter, ihr Zimmer wird definitiv nicht pink. Hast du nicht das Kinderzimmer von Janys Kleinen gesehen? Das war schrecklich. Auch will ich keine Prinzessinnen an den Wänden."
"Und was hältst du von einem ganz hellen Gold? Und anstatt Prinzessinnen etwas mit Winnie Pooh?", fragte Sarah und Julians Augen begannen zu leuchten: "Ja! Winnie Pooh ist einfach nur toll."
Sarah begann leicht zu lachen: "Du bist aber schnell begeistert von der Idee. Wollen wir dann die Farbe jetzt schon kaufen und mal im Internet nach Wandstickern und ähnlichem schauen?"
"Klingt nach einer guten Idee", lächelte Julian und nahm einige Töpfe mit Farbe.

"Sarah? Schläfst du schon?", fragte Julian leise und stand an der Tür von Sarah. Dieser seufzte leise und drehte sich zu ihm um: "Noch nicht ganz, was ist denn? Ist was mit dem Baby?"
"Nein, meiner Prinzessin geht es gut. Ich kann einfach nicht einschlafen..."
"Komm her, Julchen", murmelte Sarah leise und rutschte etwas zur Seite. Julian setzte sich aufs Bett und legte eine Hand auf seine langsam deutlichere Kugel.
"Also, was bedrückt dich?"
"Ich hätte mit Roman reden sollen. Ich vermisse ihn so sehr und außerdem soll meine Kleine doch auch ihren Papi kennenlernen...", flüsterte Julian und Tränen liefen über seine Wange.
"Ach Julchen... Alles wird gut, wir schaffen das schon irgendwie", flüsterte Sarah zurück und zog ihren Freund sanft in die Arme. Dieser schluchzte leise auf und schaute dann zu ihr: "Ich hab ihr ein Dortmund Trikot bestellt... Dann hat sie wenigstens etwas von ihrem Papi..."
"Och Julian, du machst es dir selber auch schwer...", murmelte Sarah, doch Julian schüttelte den Kopf: "Sie braucht doch was von ihm..."
"Und deswegen ist das erste, was du ihr kaufst, ein Trikot von deinem Schwarm, der eine andere hat?"
"Ja!", schmollte Julian nur und stricht über seinen Bauch, "und nicht mehr lange, dann wird meine Kleine es auch tragen können... Nur noch drei Monate."
"Das ist schön, aber jetzt komm, du brauchst deinen Schlaf", murrte Sarah nun und drehte sich um, um noch ein bisschen Schlaf abzubekommen.

Panisch drückte Julian die Hand seiner Freundin feste und sein Herz schlug ihm fast bis zum Hals. Sarah schmunzelte leicht und strich dem ehemaligen Dortmunder durch die Haare: "Sollte es nicht eigentlich anders herum sein? Das du meine Hand hältst und ich nicht deine?"
"Haha", zischte Julian nur, "eigentlich sollte auch jemand anderes an deiner Stelle sein und meine Hand halten. Nur dieser schreibt seit diesem wunderbaren Unfall nicht mehr mit mir. Seit neun verdammten Monaten macht er das nicht mehr..."
"Aber jetzt pass mal auf, du zerquetscht meine Hand", murrte Sarah leise und strich über Julians Stirn. Dieser seufzte leise und ließ etwas lockerer: "Ich bin nur einfach fix und fertig. Es tut zwar nicht weh, aber dieses ungewisse, macht mich..."
Aber weiter kam er nicht, denn es ertönte lautes Babygeschrei und kurze Zeit später wurde Julian ein kleines Bündel auf die Brust gelegt. Vorsichtig legte Julian die Arme um die Kleine und konnte es nicht wirklich fassen.
"M...meine kleine Prinzessin...", flüsterte er und strich seiner Tochter vorsichtig über die Wange, "meine kleine Luana..."

One-Shots Fußball (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt