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„Aiden schläft glücklich und zufrieden." Mit diesen Worten schloss ich die Tür zu unserm Schlafzimmer.
Es waren gute vier Stunden später gewesen- Unsere Freunde hatten sich nach Kaffee und Kuchen sowie einem gemütlichen Abendessen wieder auf den Weg nach Hause gemacht. Kurz darauf hatte ich unseren Sohn schlafen gelegt, der ganz schön erschöpft gewesen war.
„Kannst du das glauben?" Malfoy schob seine Jeans auf einen Bügel, um sie anschließend wieder in den Kleiderschrank zu hängen „Ich hätte niemals gedacht, dass George jemanden fremdgehen würde. Du etwa?"
„Ich denke, dass er schon länger unglücklich mit Pansy war. Und wenn Menschen unglücklich sind-" ich schlüpfte aus meinem Pullover „Dann tuen sie ungewollt Sachen."
„Sachen wie ein anderes Mädchen schwängern?"
Schwungvoll warf ich meine Klamotten in den Wäschekorb „Vielleicht auch das. Wer weiß. Ich denke, dass George einfach verzweifelt war und nicht damit gerechnet hat, dass Angelina von ihm schwanger wird. Wäre das nicht passiert, dann wäre das Ganze vielleicht niemals ans Licht gekommen."
„Lass uns nicht weiter darüber reden." Draco legte sich oberkörperfrei und lediglich mit seiner Unterhose ins Bett und klopfte neben sich auf die Matratze „Komm endlich zu mir."
Lächelnd zog ich mir mein Shirt über und ließ mich wenig später neben ihn fallen. Dann kuschelte ich mich in seine Arme „Wie fandest du den Tag?"
„Perfekt." Nuschelte er von oben in meine Haare „Aber etwas fehlt mir definitiv noch."
„Und was wäre das?" Fragte ich ihn stutzig.
Er drückte seinen Bauch gegen meinen Rücken und ich konnte seine Errektion genauestens spüren.
„Habe ich dir nicht vorhin gesagt, dass ich Hunger auf dich habe, Prinzessin?"
„Das war vor etwa fünf Stunden." Grinste ich.
„Und in diesen fünf Stunden ist mein Hunger nach dir nur noch größer geworden." Flüsterte er mit dunkler Stimme in mein Ohr, bevor er mich zu sich umdrehte und mir tief in die Augen sah.
Spielerisch biss ich mir auf die Unterlippe, dann zog ich ihn näher an mich heran und küsste ihn. Sofort kam er über mich und zog mein Shirt aus, was ich vor wenigen Minuten angezogen hatte.
„Da hat es jemand eilig." Flüsterte ich, als er wenig später auch seine Unterhose nach unten zog.
„Und wie-" nuschelte er in meinen Hals „Und wie."

Die Nacht verging ziemlich langsam. Draco schlief, zu meinem Glück, tief und fest während ich wach in seinen Armen lag. Meine Gedanken kreisten um das Gespräch zwischen Hermine, Ginny und mir und der Überschrift, die auf dem Tagespropheten abgebildet war; Grindelwald geflohen. Doch nicht nur dies schwebte durch meinen Kopf- Auch die Fragen wie lange er schon da Draußen war, was er vor gehabt hatte und wann es einen weiteren Krieg geben würde, ließen mich nicht zur Ruhe kommen. Das einzige was noch schlimmer als all das gewesen war? Mein Mann wusste zu jenem Zeitpunkt noch nicht bescheid und schlief in dem Glauben, dass alles gut wäre, er bald seine Ausbildung zum Professor beginnen und wir weiter unserer Familienplanung nachgehen würden. Doch dem war nicht so und sollte er dies herausfinden, was er wohl oder übel tun würde, dann wäre all das Glück, welches er sich erarbeitet hatte, wieder fort. Er wäre zurück in seinen alten Mustern. Wäre in einer Art Déja-vu gefangen. Etwas, was ich auf keinen Fall für ihn wollte. Nicht nachdem, was er alles erlebt hatte. Was wir erlebt hatten.

„Sag; Guten Morgen, Mama." Strahlte Draco, als er mit Aiden auf dem Arm in die Küche kam.
„Guten Morgen, mein Schatz." Lächelte ich müde und streichelte sanft über seinen kleinen Kopf.
„Ist alles gut bei dir, Prinzessin?" Malfoy sah mich besorgt an „Du siehst ziemlich müde aus."
Er setzte unseren Sohn in seinen Hochstuhl, band ihm sein blaues Lätzchen um und schnitt seine Frühstücksportion klein, bevor er ihn damit fütterte, während ich den Tisch für unser Frühstück weiter deckte und ihm glücklich bei seiner Aufgabe zusah.
„Alles gut, Schatz. Ich habe nur schlecht geschlafen."
„Obwohl du in meinen Armen lagst?" Er drehte sich grinsend in meine Richtung „Bist du etwa unglücklich und ich muss mir Sorgen machen?"
Aiden gab ein jammerndes Geräusch von sich was seinem Papa verdeutlichte, ihn weiter zu füttern.
„Schon gut Liebling." Grinste er „Hier. Und- So."
Es sah zu niedlich aus, wie er den Löffel in eine Art Flugzeug voll beladen mit Essen verwandelte, ihn durch die Luft fliegen ließ und anschließend in Aiden's kleinen Mund schob. Noch nie hatte ich meinen Mann so glücklich und zufrieden gesehen gehabt.
„Ich bin mir sicher, dass das nicht an dir liegt." Lächelte ich und holte die Brötchen aus dem Ofen.
„Ist John Gestern noch mit der neuen Ausgabe des Tagespropheten gekommen?" Wechselte er das Thema.
Schwer schluckte ich; „Uhm-" stammelte ich und schloss die Tür des Ofens wieder „Ja. Hermine hat- Hermine wollte ihn unbedingt lesen und hat ihn irgendwo hingelegt."
Verzweifelt sah ich mich im Raum um und blickte durch die Regale- Wo hatte ich das Teil bloß hingepfeffert? Es war nirgendwo zu sehen. Mist.
„Ich frage nur, weil ich die Zeitung im Regal gefunden habe und nicht wusste, ob es die aktuelle Ausgabe oder eine ältere war. Aber dann sollte es wohl die Neue sein." Er fütterte Aiden weiter.
„Hast du- Hast du sie bereits gelesen?"
„Nein. Dazu bin ich noch nicht gekommen, Prinzessin. Warum fragst du?"
„Ich wollt bloß wissen, ob es etwas Neues gibt."
Mein Herz schlug wie wild- Was sollte ich tun? Sollte ich es ihn herausfinden lassen, weil er es so oder so irgendwann tun würde oder es verhindern?
„Du hörst dich schon wie Granger an."
„Soll das eine Beleidigung sein?" Grinste ich nervös, als ich mich zu den Beiden setzte und anfing unsere Brötchen aufzuschneiden „Was möchtest du auf deinen beiden Hälften haben?"
„Erstens-" er wischte Aiden das daneben gegangene Essen vom Mund „Kann man das so oder so sehen und Zweitens; Aprikosenmarmelade und Quark."
Stumm nickte ich und beschmierte die beiden Hälften nach seinen Wünschen, bevor auch ich anfing zu essen. So blieb es eine kleine Weile still, bis Draco unseren Sohn aus dem Stuhl hob und unter seinen Spielbogen lag, bevor auch er sich seinem Essen widmete.
„Bist du dir sicher, dass alles in Ordnung ist?"
„Wieso fragst du mich das Heute so oft?"
„Du bist so still-" nuschelte er mit vollem Mund während er sich einige seiner hellblonden Haarsträhnen aus dem Gesicht wischte „Das ist ziemlich ungewöhnlich für dich, Liebling."
„Wie gesagt; Ich habe schlecht geträumt."
„Magst du mir davon erzählen?" Seine Hand wanderte zum Tagespropheten, der wenige Zentimeter neben ihm auf dem Tisch gelegen hatte.
„Warte!" Rief ich und schnappte mir ihn zuerst.
Irritiert sah er mich an- Was sollte ich machen? Was sollte ich sagen? Es gab nur zwei Möglichkeiten; Es ihm zu sagen und zu sehen, dass es ihm schlecht gehen würde oder es ihm nicht sagen und es ihn es irgendwann herausfinden lassen, jedoch gleichzeitig mit der Konsequenz zu leben, dass er dann sauer auf mich wäre. Doch Lügen kam nicht in Frage.
„Draco-" stammelte ich und schluckte meinen letzten Bissen Brötchen herunter „Wir sollten reden."

Draco Malfoy- Der Junge der mich mehr liebte, als er zugab 2 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt