Sakuras Beichte

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Eine Flocke nach der anderen fiel vom Himmel. So viel Schnee wie diesen Winter war noch nie gefallen. Man musste immer wieder damit rechnen, mit nassen Füßen nachhause zu kommen, da der Schnee schon fast bis zu den Knien reichte. Die Weihnachtslieder liefen pausenlos. Selbst ein Weihnachtschor marschierte von Tür zu Tür, um dort Weihnachtsstimmung zu verbreiten aber auch um Spenden zu sammeln, die sie an Organisationen spendeten. Unter den Türen, an welchen sie klingelten war auch die von Kiba und Nora. Beide gaben etwas in den Spendenkorb am Freitagnachmittag und aßen dann gemeinsam einen Zimtpudding, den Nora gemacht hatte. Es dauerte nicht lange und schon kam eine Nachricht in die Whatsappgruppe der Mädchen.

Sakura: Können wir reden?
Ino: Ist etwas passiert?
Hinata: @Nora hat Kiba etwas dagegen, wenn wir uns wieder bei euch treffen?
Nora: Nein, es stört ihn nicht
Ino: Hallo? @Sakura ist etwas passiert?

Sie warteten, keine Antwort.

Hinata: @Sakura? Wann?
Sakura: Sobald es bei Kiba geht

Nora fragte nicht einmal ihren Cousin, aber sie wusste, es würde ihn nie stören. Vor allem, da er bald zur Arbeit gehen würde.

Nora: Immer
Hinata: Wir kommen <3

Kurze Zeit später, waren die Mädels schon versammelt. Kiba verabschiedete sich von der Gruppe und ging schließlich arbeiten. Ino, Hinata und Nora blickten zur ziemlich blassen Sakura und warteten. „Was ist passiert??" wollte Ino sofort wissen. Die Blondine war sehr ungeduldig. Nora hatte ihren Verdacht, dass Sakura vielleicht Bulimie haben könnte, da sie auch auffällig oversize Kleidung trug. Sie wartete. Sakura atmete durch: „Egal was ich euch sage, wir sind Freunde und es ändert nichts daran ok?" Alle nickten und stimmten dem zu. „S-Sakura" begann Hinata und blickte nach unten: „Wenn es wieder etwas mit Sasuke zu tun hat, dann ist das ok, wir akzeptieren ihn, auch wenn er nicht gerade unsere liebste Wahl ist" Nora sah zur Dunkelhaarigen und schwieg. „Es hat was mit Sasuke zu tun" zwang sich Sakura zu den Worten. „Ihr seid wieder ein Paar?" Ino zog ihre Augenbrauen hoch und war gerade von Sakuras Dummheit überrascht, denn trotz allem was er bisher mit ihr abgezogen hatte, würde sie ihn wieder nehmen. Das verstand Ino nicht. Nora fühlte sich bedrückt. Dauernd wurde der Uchiha erwähnt und gerade Sakura machte es ihr nicht einfach ihre Gefühle zu unterdrücken und ihn, mit allem was geschehen war, zu vergessen.
Sakura schüttelte den Kopf: „Ich denke wirklich, dass zwischen mir und Sasuke nie wieder etwas werden könnte" Ino war erleichtert und fasste sich auf die Brust, während sie lächelnd ausatmete. „A-Aber was ahm w-was hat es dann mit Sasuke zu tun?" Hinata war verwirrt. Schweigen. Alle warteten darauf, was nun Sakura sagen würde. Nora fasste ihr auf die Schulter: „Wir haben es doch schon versprochen, egal was passiert, wir sind deine Freunde und wir stehen hinter dir" Sakura lächelte: „Danke, Nora" Ino und Hinata stimmten zu. Dann fasste Sakura ihren Mut und atmete tief durch: „Ich bin schwanger" Gleichzeitig zogen alle drei ihre Augenbrauen hoch und ihr Mund öffnete sich leicht. Stille.
„W-w-w-w-w-w-was??" Hinata life knallrot an. "V-VON SASUKE??" Ino wurde lauter. Nora senkte ihren Blick. Sakura begannen wieder die Tränen hinunterzukullern. Sie weinte. „Sakura, wie konnte das passieren?? Du weißt doch genau, man verhütet immer, IMMER!" Ino war aufgebracht. Hinatas Gesicht war stark errötet und sie brachte kaum ein Wort heraus. „Ino, es war bestimmt ein Unfall, wir tun Sakura nichts Gutes, indem wir sie hier anschreien" Nora versuchte die Situation zu beruhigen. Ino verschränkte die Arme. Sakura schüttelte den Kopf: „Es war kein Unfall" Sie weinte. Nun blickte Nora verwirrt zu ihrer pinkhaarigen Freundin: „Was meinst du damit?" Ino reichte Sakura ein Taschentuch. Sakura wischte sich damit die Tränen weg: „Es war meine Schuld" Nora hob eine Augenbraue hoch. Sie warteten, bis Sakura sich endlich beruhigt hatte.
Kurze Zeit später war es dann auch soweit und Sakura putzte ihre Nase mit einem Taschentuch. „Ich hab einen großen Fehler gemacht" begann sie. Nora hatte in der Zwischenzeit eine Packung Pralinen hingelegt und sich bereits an einer vergriffen. „Sakura, was ist genau passiert? Wir wissen absolut gar nichts mehr von dir" Fügte Ino hinzu. Sakura zögere aber sagte es dann doch: „Ich hab Löcher in das Kondom gemacht" Nora fasste sich auf die Stirn: „Du machst Witze, oder?" Sakura schüttelte den Kopf. Ino war entsetzte: „Wieso hast du das gemacht??"
„Ich wollte Sasuke haben"
„Sasuke wollte dich aber nicht haben" Ino ist viel ehrlicher geworden, seit sie mit Tayuya zusammen war und schritt auch nicht davor zurück, ihre Meinung offen zu präsentieren.
„Du bist gemein, Ino" Sakura war noch immer am Boden zerstört.
Da mischte sich wieder Nora ein: „Mag sein, dass vielleicht, irgendwo, ganz tief, kaum sehbar, vielleicht Planktongröße, Sasuke ein gutes Herz hat, aber er ist ein Arschloch. Man kann ihm nicht vertrauen und man sollte sowieso nicht Gefühle für ihn entwickeln. Denn er selbst-" Dann zögerte sie kurz aber fuhr fort: „Ist nicht in der Lage jemanden zu lieben, er täuscht es nur vor, um sex zu bekommen" Alle drei hörten Nora gespannt zu. „Nora" begann dann Sakura: „Du hast recht, du hast mit Sasuke schon immer recht gehabt, ich wünschte ich wäre so klug gewesen wie du und hätte mich nie auf ihn eingelassen" Sie lächelte. Nora blickte hinunter.
„Weiß er es überhaupt?" fragte dann Ino. Sakura nickte: „Er hat gesagt es ist nicht seins und dass es ihm egal ist"
„Und was wirst du jetzt machen?"
Sakura zuckte mit den Schultern. Dann sagte auch Hinata, nach langem Schweigen, wieder etwas dazu: „T-Treib es nicht ab" Sakura sah zu ihr: „Hinata, was soll ich sonst tun?"
„Aber du ahm würdest es umbringen"
„Ich bin Schülerin, ich bin noch nicht einmal 18, ich kann jetzt kein Baby haben" Nora mischte sich dann ein: „Sakura, überleg es dir gut, überstürz nichts, ein bisschen hast du ja noch Zeit" Sie nickte. „Aber ich kann endlich stolz und überzeug sagen, dass ich mit Sasuke Uchiha wirklich und für immer abgeschlossen haben" Sakura lächelte: „Und vor allem brauche ich momentan keine Beziehung" Ino war stolz auf sie und umarmte ihre pinkhaarige Freundin gleich: „Du sagst es!" sie hatte ein breites Lächeln aufgesetzt. Hinata blickte zögernd hinunter zu Sakuras Bauch: „D-darf ich a-anfassen?" ihre Wangen wurden leicht rot. Sakura lachte: „Klar, aber man bemerkt noch nicht wirklich etwas" Hinata fasste auf Sakuras Bauch und war fasziniert: „Ich will auch einmal ein Baby" murmelte sie. „Wir werden alle irgendwann einmal ein Baby haben" sagte Sakura und blickte dann peinlich berührt zu ihrer lesbischen Freundin Ino. „Nur weil ich lesbisch bin, heißt das nicht, dass ich kein Baby haben kann" Ino verdrehte ihre Augen. Alle lachten. „Ja, irgendwann haben wir alle Kinder" fügte Nora hinzu und war kurz daraufhin in ihren Gedanken vertieft. Sie würde alles anders machen und eine tolle Mutter sein – nicht so wie ihre. Ihre Kinder würden einen tollen Vater haben und würden sorgenfrei leben. Das war Noras Wunsch.

Nora IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt