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Niemals hätte Erwin gedacht, dass Levi den Kuss erwidern würde und er hätte auch niemals gedacht, dass der Cafébesitzer auf Männer stand.
Fakt jedoch war, dass er in dieser Nacht, hier neben Levi und in diesem Bett, ruhiger und entspannter geschlafen hatte als in seinem eigenen Bett. Und er wollte auch gar nicht seiner inneren Uhr nachgeben. Schließlich murrte er und vergrub seine Nase in das Haar des Schwarzhaarigen und spürte wie auch dieser sich wohlig enger an ihn schmiegte. Da wollte wohl noch jemand überhaupt nicht aufstehen. Erwin hatte die Arme etwas fester um Levi gelegt, zog dessen Duft einfach in sich auf und seufzte zufrieden.

Doch als er seine Augen öffnete, sah er auf die Uhr und murrte innerlich, denn es war Zeit das er sich fertig machte und zur Arbeit ging. Noch einmal gab er Levi einen Kuss auf den Schopf, ehe er sich vorsichtig löste und sich dann frisch machte. Natürlich würde er es nicht wagen, in Levi's Küche irgendetwas anzufassen und beschloss daher, dass er sich von Nanaba Frühstück holen ließ. Allerdings ließ er ihm einen Zettel auf dem Kopfkissen da und gab ihm noch einen Kuss auf die Stirn ehe er dann die kleine Wohnung verließ und langsam, mit müden Schritten machte er sich dann auf den Weg zur Arbeit. Noch etwas neben sich stehend, ging er schließlich in das Gebäude, den Korridor entlang zu seinem Büro, wo auch schon Nanaba vorsaß und ihn mit einem freundlichen Lächeln begrüßte. „Guten Morgen Kommandant." Begrüßte sie ihn und er nickte ihr zu. „Es ist in der Tat ein guter Morgen." Erst jetzt fiel Erwin auf, dass er wie ein verliebter Idiot grinste. „Könntest du mir bitte was zum Frühstücken holen und auch etwas Kaffee machen? Ich habe Zuhause leider nicht die Gelegenheit dazu gehabt.", bat Erwin seine Sekretärin und es war das erste Mal, dass er Nanaba darum bat. Irgendwie fühlte sich das einfach ein wenig komisch an, doch Nanaba schien damit keine Probleme zu haben und eilte sofort los. Erwin betrat in der Zwischenzeit sein Büro und hängte dort seinen Mantel auf, doch kaum hatte er diesen auf gehangen, öffnete sich seine Tür und Mike kam herein.
Sie hatten sich immerhin zwei oder drei Tage nicht gesehen, weshalb es ihn nicht überraschte, dass Mike zu ihm kam, nachdem er noch nicht mal ganz an seinem Schreibtisch platz genommen hatte. „Guten Morgen. Du scheinst ja heute besonders gut drauf zu sein, na wer ist der Hübsche?" Erwin fühlte sich ertappt, wurde sogar ein wenig rot um die Nase. Mike Zacharias war der einzige Mensch, hier im Gebäude und auch in seinem sonstigen Umfeld, der wusste, wie es wirklich um seine Gefühlswelt und eben auch seiner Orientierung stand. Denn er wusste, dass Mike ihn niemals ans Messer liefern würde, das stand fest. „Ich glaube nicht, dass dich das was angeht.", sagte er, setzte sich dann an seinen Schreibtisch, wo auch gleich Mike auf seinen Stuhl Platz nahm. „Komm schon, wenn der große Erwin Smith so verliebt strahlend ins Büro kommt, muss da was ganz besonderes sein." Wieder sah Erwin ihn an, sein Blick jetzt deutlich missgelaunter. „Bist du wohl still? Wenn das hier jemand mitbekommt, bin ich nicht nur mein Job los, sondern auch meinen Kopf.", sagte er zu Mike und nahm sich ein paar Papiere zur Hand. „Es ist noch keiner außer uns hier...Und Nanaba, aber die hast du ja losgeschickt, um dein Frühstück zu holen." Seufzend sah der Blonde den anderen an, was sollte er bloß zu den Argumenten sagen? Und Mike würde so oder so nicht lockerlassen, schließlich gab er dann nach. „Es gibt da ein Cafébesitzer...Den jungen Mann, den wir damals mit seinen Freunden in Verdun gerettet haben.", sagte Erwin und konnte nun an Mikes Gesicht sehen, wie dieser erstaunt war. „Er lebt noch? Wow, das ist Wahnsinn...Du hast dich damals auf den ersten Blick in ihm verliebt.", erinnerte er sich und beugte sich nun vor, damit er möglichst noch mehr erfahren würde.
Erwin wurde etwas rot um die Nase bei dem Gedanken, dass jemand genau das bemerkt hatte. Aber Mike kannte ihn schon immer besser als er sich selber. „Ja, er hatte Glück in eine liebevolle Familie zu kommen und diese haben ihm quasi das Café überlassen. Aber Mike...mehr als ein Kuss ist da wirklich nicht passiert." Doch Erwin ertappte sich dabei, wie er sich vorstellte, dass es durchaus mehr gewesen wäre. Levi war einfach so unbeschreiblich...schön. Ja, es war merkwürdig diesen Begriff für einen Mann zu benutzen, doch es war einfach die Wahrheit. Erwin fand, dass Levi unheimlich schön war, elegant und irgendwie gehörte er nicht in diese Welt. Er hatte tatsächlich noch nie eine Frau gesehen, die er schöner fand. Denn auch als schwuler Mann konnte er Frauen schön finden. „Aber du

Sacrifice your heartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt