~ Scarlett

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„Wer würde schon gerne mit ihr zusammen sein wollen?", sagte Harry verächtlich. 

Ich verdrehte die Augen. Er war so ein arroganter Mistkerl! Er denkt wohl er stehe über alles und jeden. Ich konnte ihn von der ersten Sekunde an nicht leiden. 

Und doch tat es weh als er das sagte. Die Frage war, wieso? Ich interessierte mich doch gar nicht für seine Meinung. Er kannte mich immerhin nicht. Er war einfach nur ein Idiot. 

„Wenigstens muss ich mich nicht auf ältere einlassen um jemanden ab zu bekommen", bemerkte ich spitz und grinste selbstgefällig. 

Alle, einschließlich mir, lachten über das Gesicht von Harry. Er starrte mich fassungslos an, während sein Gesicht rot anlief. Vor Wut oder Scham konnte man nicht sagen, vermutlich von beidem ein bisschen. 

„Das Essen ist fertig", sagte meine Mutter von der Wohnzimmertür aus. Als ich mich zu ihr wandte, hatte sie einen wütenden Ausdruck auf ihrem Gesicht. Und ich war mir ziemlich sicher, dass ihre Wut mir galt. Doch es war mir egal, denn ich hatte mich schon daran gewöhnt. 

Jap, meine eigene Mutter hasste mich, dabei war ich diejenige, die das Recht hatte sie zu hassen. Sie hatte mir mehr als genug angetan. Das Schlimmste war, als sie mir meine Freunde ausspannte. 

Drei mal um ehrlich zu sein. Jedes mal kam ich nach Hause und erwischt sie im Bett. Es schien als würde meine Mutter das mit Absicht tun, was ich auch glaubte. Sie wollte nicht, dass ich glücklich bin. Dabei hatte ich meinen Dad und meine jüngere Schwester verlassen um bei ihr zu leben. Jedenfalls hab ich seither keine Beziehung mehr gehabt, ich wollte das Risiko nicht mehr eingehen. 

Ihr fragt euch bestimmt wieso ich zum Teufel das getan habe. Ich hatte mich auch selbst oft genug dafür verflucht, aber was würdet ihr tun, wenn eure Mutter euch jeden Tag heulend anruft und damit droht sich umzubringen, weil sie ja so allein ist? 

Und außerdem war ich damals gerade 12 Jahre alt. Das belastete einen nun mal. Doch ich bereute es jeden Tag. Das einzige was mir Kraft gab waren meine Freunde, Jake und Yvonne. Wir kannten uns schon seit dem Kindergarten und waren einfach unzertrennlich. Sie waren ebenfalls ein Grund, dass ich wieder von L.A nach London zog. 

Aber kaum war ich hier behandelte sich mich wie ein Dienstmädchen. Ich war immer diejenige, die das Haus sauber hielt oder einkaufen ging, damit wir was zum Essen hatten und kochen musste ich natürlich auch. Was ihr allerdings nicht sehr oft auffiel, da sie jede Nacht in Clubs oder Bars war um Typen abzuschleppen. Und jedes mal waren sie mindestens 10 Jahre jünger. 

Aber wie gesagt, dass interessierte mich recht wenig, außerdem würde ich bald 18 werden und hier ausziehen. Ich wollte in eine eigene Wohnung ziehen. Im Herzen Londons, gemeinsam mit Yvonne und Jake 

Meine Aufmerksamkeit wurde von einem lauten Glücksschrei auf einen gewissen kleinen Iren gelenkt. 

„Yeah, Essen!", rief Niall und verschwand schon in der Küche. Lachend über sein glückliches Gesicht stand ich auf und folgte ihm langsam, der Rest von ihnen dicht hinter mir. 

Auf der einen Tischseite saßen Zayn, Ich, Louis, Jake und Liam und auf der anderen Seite meine Mutter, Harry und Niall. Ich glaube letzterer war erleichtert nicht neben meiner Mutter zu sitzen. Dezent nahm ich ein Schluck von meinem Wasser um mein Grinsen zu verbergen. 

Aber ich fürchte ich bin gescheitert, denn meine Mutter sah mich prüfend an. Und da ich eine so tolle Tochter war, ignorierte ich meine Mutter komplett und widmete mich wieder Louis zu, der ohne Unterbrechung über Karotten sprach. Ich fragte mich ernsthaft, was wohl in seiner Kindheit geschah, dass er so eine Sucht hatte Karotten zu essen. Und ihnen Namen zu geben. Und sie als Kuscheltiere zu benutzen. Nein, jetzt mal im ernst, was stimmt mit dem Kerl nicht? 

Aber immerhin hat man mit ihm immer etwas zu lachen. Es machte echt Spaß mit den Jungs zeit zu verbringen. Natürlich mit Ausnahme von Harry, er war einfach nur ein Idiot. 

Als jeder etwas auf dem Teller hatte, aßen wir in stille. Ich hatte gerade meinen ersten Bissen genommen und ich wünschte mir, ich hätte es niemals getan. Die Lasagne war scheußlich! Ich blickte in die Gesichter der anderen und sah überall den gleichen Gesichtsausdruck, den vermutlich auch ich in diesem Moment hatte. Natürlich waren sie zu höflich um etwas zu sagen und lächelten meine Mutter an, die stolz grinsend weiter aß. 

Ich schnappte mir meine Serviette und spuckte den Bissen unauffällig hinein und zerknüllte ihn ehe ich ihn neben meinen Teller warf. 

„Die Lasagne ist fabelhaft, aber ich hatte schon bei Jake etwas und bin satt", log ich, als meine Mutter mich fragend ansah, weil ich nicht weiter aß. Jake ließ sich die Gelegenheit natürlich nicht entgehen und spielte ebenfalls mit. „Ja, Mrs Johnson, hätten wir vorher gewusst, dass sie etwas zu Abendessen machen, hätten wir nichts vorher gegessen. Aber ihre Lasagne ist super!", fügte er hinzu. Ich versuchte so gut wie möglich nicht laut loszulachen. 

„Nun, ich hatte Scarlett geschrieben, dass wir Besuch zum Abendessen bekommen, da sollte man doch annehmen, dass man auch etwas zu Essen serviert bekommt", meinte meine Mutter beleidigt. „Deine SMS kam allerdings erst nach dem wir schon aufgegessen hatten", versuchte ich zu erklären. Sie jedoch hatte nur einen genervten Blick für mich übrig. 

„Also ich finde es super lecker!", sagte Harry stur und gab meiner Mutter einen Kuss.. Ich glaube mir kommt das nicht vorhandene Abendessen wieder hoch. 

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Kurze Worte vom Autor: Viele hatten sich mal beschwert, dass Louis schon lange nicht mehr von Karotten oder ähnlichem redet, oder dass er es nur einmal erwähnt hat und gleich alle ausgerastet sind. Damals hatte ich alle Infos von One Direction aus anderen FF's und da war Louis 'liebe' zu Karotten nun mal ein großes Thema und ich werde es jetzt auch nicht mehr ändern, sondern so belassen. Ich hoffe ihr versteht, dass dieses Buch zu einer Zeit geschrieben war, wo die Jungs (anscheinend) noch so waren, also schon eine ganze Weile her. Lg, Ria__K

My Mothers Boyfriend...Harry Styles?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt