~ Scarlett

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~ Scarlett 

"Würde mir mal jemand erklären, was das gerade sollte?", fragte sie, direkt an Harry gewandt.  

Oh nein, nein, nein, nein, NEIN!, dachte ich mir nur panisch, was machte sie hier und wieso musste sie gerade jetzt kommen?!  

"Babe!", rief Harry und erhob sich schnell, um zu meiner Mutter zu eilen. Er versuchte sie zu küssen, doch Mom stieß ihn nur wütend von sich. "Wag es nicht mich jetzt zu küssen, Harry! Was sollte das?! Was dachtest du dir dabei Scarlett zu küssen ?! Gerade sie", schrie sie beinahe angeekelt. In diesem Moment sank meine Achtung vor ihr noch weiter.  

Leise gab ich ein Schnauben von mir und verdrehte die Augen. Anscheinend bekam es Mom doch mit, denn sie wandte sich nun mir zu. "Du! Du halltest mal schön die Klappe! Denkst du etwa, ich habe nicht gemerkt, wie du ihn angesehen hast? Aber ich sag dir mal was. Niemand, wirklich niemand würde je einen zweiten Blick auf dich werfen. Du bist nur ein hinterhältiges, kleines Fli-", begann sie ihre Schimpftirade, doch ehe sie enden konnte, kamen die Jungs zur Hilfe, "HEY! So können Sie doch nicht mit Ihrer eigenen Tochter reden!", rief Liam dazwischen und stellte sich beschützend vor mich. Auch Niall, Zayn und Louis stellten sich zu ihm. Yvonne tauchte neben mir auf und griff meine Hand, die sie aufmunternd drückte.  

Und ich? Ich stand einfach nur da, mit weit aufgerissene Augen, schockiert was meine eigene Mutter gesagt hatte. Ich hatte immer mal wieder das Gefühl gehabt, als wäre ich ihr lästig. Vor allem vor ihren Gelegenheits-Freunden bekam ich dieses Gefühl. Anscheinend lag ich damit richtig.  

"Von euch Hampelmänner lass ich mir nichts sagen! Sie ist meine Tochter und ich rede mit ihr so, wie es mir gefällt!", zickte sie nun auch die Jungs an. Lou schaute geschockt zu Harry. Er erwartete wohl, dass sein bester Freund seine Band in Schutz nahm, doch dem war nicht so. Er schaute nur auf den Boden und sah aus als würde er am liebsten im Erdboden versinken. Als auch Lou merkte, dass Harry nichts unternehmen würde, wandte er sich tief verletzt ab. So ein Ar.....  

Meine Aufmerksamkeit wurde jedoch wieder von meiner Mutter in Beschlag genommen, als sie sich über Liam's Schulter hinweg wieder mir zu wandte. "Wir sprechen uns noch, du..du undankbares Stück!", zischte sie und drehte sich dann zu Harry, "Und du kommst mit! Wir klären das zu Hause." Und schon stolzierte sie wieder davon, dicht gefolgt von Harry, das brave kleine Schoßhündchen.  

Eine ganze Weile war es still. Niemand traute sich die Stille zu durchbrechen. Schlussendlich war es Liam, der zu sprechen begann.  

"Das war...schockierend. Aber eins ist klar, Scar kann heute auf keinen Fall nach Hause. Am besten du kommst zu uns."  

"Sie kann bei mir im Zimmer schlafen!", rief Louis sofort. Natürlich musste Zayn erst mal protestieren, dass ich es in seinem Zimmer viel gemütlicher hätte. Niall hielt sich raus und trat zu Yvonne und legte ihr einen Arm um die Schulter. Aus dem Augenwinkel dachte ich, Liam habe die beiden eifersüchtig und verletzt betrachtet, doch vermutlich bildete ich mir das nur ein. Vermutlich von dem Schock.  

Erst jetzt bemerkte ich, dass Zayn und Louis noch immer stritten, also trat ich kopfschüttelnd zwischen den Beiden. "Es ist ja süß, dass ihr mich aufnehmen würdet, aber ich möchte jetzt lieber allein sein", erklärte ich ihnen sanft und lief dann weg. Sie riefen mir noch hinterher, doch kamen mir nicht nach, was mich erleichterte. Ich musst erst einmal allein sein und nachdenken.  

Denn zu meinem entsetzen, hatte der Kuss Spuren hinterlassen und Gefühle in mir geweckt, die absolut Tabu waren. Das durfte einfach nicht passieren.  

Ich lief ziellos durch die Straßen, vollkommen in meinen Gedanken versunken. So merkte ich auch nicht wie schnell die Zeit verging, erst als mein Handy anfing zu klingeln. Es war Jake.  

"Hallo?", fragte ich ins Handy. "Scar? Scarlett verdammt wo bist du?! Yvonne hat mich angerufen und mir alles erzählt. Dann bin ich zu dir nach Hause, aber da warst du auch nicht. Übrigens streiten sich deine Mutter und Harry ziemlich laut", ratterte er ziemlich schnell runter. "Mir geht es gut. Allerdings habe ich für heute Nacht kein Bett, denn nach Hause gehe ich bestimmt nicht", seufzte ich. "Komm zu mir! Du weißt Mom hat nie etwas dagegen wenn du über Nacht bleibst", sagte er aufgeregt und ich konnte mir sein Grinsen geradezu vorstellen. "Na gut, ich mach mich auf den Weg", lachte ich und legte auf. 

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"Hab ich schon einmal erwähnt, dass ich deine Mom nicht ausstehen kann?", fragte er entnervt. Ich verdrehte nur die Augen. "Nur um die 1000 mal", antwortete ich kichernd. Nachdem ich bei Jake ankam, schleifte er mich direkt in sein Zimmer und wollte alles, bis ins kleinste Detail wissen. Seinem Gesichtsausdruck nach, hatte er kaum etwas anderes erwartet. 

Er und ich saßen in unseren Pyjamas auf seinem Bett und stopften uns mit Popcorn voll. Na ja, eigentlich stopfte nur ich mich voll, aber das tat nichts zur Sache. Zum Glück hatte ich bei Jake Klamotten von mir da. Tatsächlich hab ich eine ganze Schublade nur mit meiner Kleidung darin, genauso wie Jake bei mir eine Schublade hatte. Wir übernachteten oft beieinander und hatten es leid immer Wechselkleidung mitzunehmen, also haben wir entschlossen bei dem jeweils anderen Kleidung zu Bunkern.  

"Mom war oft sauer auf mich, aber noch nie hatte sie mich derart beleidigt", sagte ich leise und Jake nahm mich in den Arm. "Hör nicht auf sie, die Frau spinnt doch. Und ist ganz offensichtlich eifersüchtig auf dich!", versuchte er mich zu trösten, "Aber nun erzähl schon, wie war der Kuss? Hat er dir gefallen? Waren da Feuerwerke?" Ich verdrehte nur die Augen. Das war typisch Jake, immer schnell das Thema wechseln, allerdings blieb ich stumm. Ich hatte etwas gefühlt und hatte panische Angst davor.  

Jake merkte wohl, dass mir das Thema unangenehm war, denn er schnappte sich die Popcorn Schüssel und stellte sie auf sein Nachtschränkchen und legte sich unter die Decke. "Ich bin müde, lass uns schlafen", beschloss er. Ich musste lachen. Jake war einfach der Beste.  

Schnell schlüpfte ich ebenfalls unter die Decke und kuschelte mich an ihn.  

"Gute Nacht, Schönheit", flüsterte er mir zu. "Gute Nacht, Jake", flüsterte ich zurück.

My Mothers Boyfriend...Harry Styles?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt