Prolog

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Als ich meine Augen öffne, werde ich von hellem Licht geblendet. Es braucht einige Sekunden bevor ich mich an das Licht gewöhnt habe. Verwirrt setze ich mich auf und sehe mich um. Ich befinde mich in der Heilkammer und dort auf einem Stuhl sitzt Thor, der mich traurig ansieht. Was ist- oh. Plötzlich prasseln alle Erinnerungen an die Geschehnisse der letzten Wochen auf mich ein bis zu meinem....Selbstmordversuch, der scheinbar gescheitert ist. "Thor, es-"

"Wie konntest du nur?", fragt dieser mit einem gequälten Gesichtsausdruck. "Von allen Dingen Aurora die du in deinem Leben bereits geleistet hast, war das das schlimmste"

"Thor es tut mir leid, aber ich halte das hier einfach nicht mehr aus! Ich kann nicht mehr, nicht einen Tag länger kann ich das ertragen"

"Und was ist mit uns? Loki war mein Bruder. Er war Mutter's und Vater's Sohn, Asgards Prinz. Denkst du wir hätten nicht gelitten? Denkst du wir hätten nicht unglaubliche Qualen erlitten?"

"Ich wusste nicht-"

"Was, du wusstest nicht dass wir auch trauern?"

"Es war unmöglich von mir die ganze Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen, es tut mir leid. Ich hasse mich dafür"

"Nein, nein, nein. Du verstehst es einfach nicht Aurora. Du sollst trauern, du darfst trauern, aber du kannst dir nicht das Leben nehmen und uns allen das nochmal antuen. Ich kann doch nicht auch noch meine Schwester verlieren, nachdem ich soeben meinen Bruder sterben sah"

"Wie konnte ich nur so egoistisch sein?", frage ich mich selbst verzweifelt.

"Thor, bitte. Ich möchte kämpfen, für euch aber dafür brauche ich deine Hilfe"

"Ich werde dir bei allem helfen Aurora. Zusammen schaffen wir das"

"Nicht die Art von Hilfe. Ich muss Asgard verlassen. Ich halte hier keinen Tag länger aus Thor. Alles erinnert mich an ihn. Jede Wand, jedes Buch, jeder Gegenstand in ganz Asgard, selbst der Sternenhimmel erinnert mich an ihn"

"Ich wünschte ich könnte dir das ermöglichen. Ich würde es dir so sehr wünschen Aurora, aber das geht nicht. Der Bifröst wurde zerstört"

"Ich weiß. Aber...Loki kannte viele Wege aus Asgard raus. Bring mich nur in sein Zimmer, dann finde ich sie"

"Denkst du auch wirklich du bist stark genug dafür?"

"Nein, aber lieber gehe ich in sein Zimmer als auf ewig hier von ihm umgeben zu sein", gebe ich gequält zu.

"In Ordnung, ich helfe dir"

Thor nimmt mich auf seinen Arm, damit wir schneller sind und bringt mich unbemerkt in Loki's Zimmer. Dort holen mich viele Erinnerungen ein, wie unser erstes Mal, unsere Küsse, unsere Neckereien...
"Lea, bitte konzentriere dich", bittet Thor flehend. Ich nicke und versuche all die Erinnerungen zu ignorieren um schnell nach einem ganz bestimmten Plan zu greifen. Als Thor sieht, dass ich gefunden habe wonach ich suchte stützt er mich und bringt mich zum Stall. Ich bestand darauf ohne ihn zu reisen. "Sagst du mir denn wenigstens wo du hingehst?", fragt Thor. "Nach Midgard", antworte ich entschlossen. "Könntest du mir einen gefallen tun wenn du auf Midgard bist? Könntest du nach einer Jane Foster suchen und ihr ausrichten dass es mir leidtut?"

"Natürlich Thor, das werde ich"

"Danke Lea. Denkst du wir sehen uns je wieder?"

"Ja Thor, davon bin ich überzeugt. Ich hab dich lieb"

"Ich hab dich auch lieb Lea. Bitte achte auf dich und werde glücklich"

"Ich werde mein bestes geben. Auf Wiedersehen Thor"

"Auf Wiedersehen Lea"

Damit treibe ich mein Pferd an und reite los. Der Ritt zu der Stelle auf der Karte dauert mehrere Stunden, aber das ist mir egal. Ich muss hier unbedingt verschwinden und dafür nehme ich diese Reise gern auf mich. Als ich an besagtem Ort ankomme, verabschiede ich mich schließlich von Marabella. Sie ist gut dressiert und wird den Weg ohne mich zurück finden. Kurz atme ich einmal tief ein und aus und durchquere dann den Durchgang nach Midgard.

Ich komme recht unsanft auf meinem Rücken auf. Wo bin ich eigentlich? Ich bin in irgendeiner Stadt, in irgendeinem Land irgendwo auf Midgard. Ich bin in einer Gasse gelandet, weswegen keiner mein Ankommen bemerkt hat, außer der schwarzen Katze auf der Mülltonne die mich misstrauisch mustert. Ich trete aus der Gasse heraus und sehe mich um. Nichts, kein Anhaltspunkt dafür wo ich sein könnte. Genervt seufze ich auf. Ich gehe auf eine Frau zu, die gerade den Busplan studiert. "Ähm Entschuldigen Sie, könnten sie mir vielleicht sagen wo ich hier bin?", frage ich höflich. Überrascht dreht die Frau sich zu mir um. "Sie sind in Hamburg"

Das ist in Deutschland wenn mich nicht alles täuscht. Na super. "Könnte ich vielleicht einmal mit ihrem Handy telefonieren? Ich hab meine Tasche Zuhause vergessen. Ich müsste einmal meinen Onkel anrufen", sage ich in perfektem Deutsch. Was? Ich habe viele Sprachen aus Midgard erlernt, bevor ich damals herkam.

"Natürlich, warten sie kurz"

Aus ihrer Tasche holt sie ein kleines Handy, entsperrt es und reicht es mir. Ich danke in diesem Moment meinem enormen fotografischen Gedächtnis und gebe die mir bekannte Nummer an.

"Hallo, ich bin's Amalia. Kannst du mich vielleicht zu ihm weiterleiten? Danke. Ja, alles gut, ich warte eben"

"Tony, ich brauche deine Hilfe"

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Ja, ihr seht richtig. Nach einer gefühlten Ewigkeit bin ich wieder da, endlich. Glaubt mir, ich hab die Geschichte auch vermisst. Aber seit dem ersten Teil ist so viel passiert und ich hatte nur sehr selten die Chance weiterzuschreiben aber jetzt ist es so weit. Jetzt hab ich mein Abi, die Unibewerbungen sind weg und naja, der Führerschein folgt noch aber der hält mich nicht vom Schreiben ab. An dieser Stelle möchte ich auch übrigens allen danken die den ersten Teil gelesen haben. Eure Votes und Kommentare haben mir viel bedeutet und ich weiß nicht ob ohne euch ein zweiter Teil zustande gekommen wäre. Also danke und viel Spaß mit Aurora - Feuer gegen Eis.

Aurora - Feuer gegen EisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt