Kapitel 10

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Als ich am nächsten morgen wach werde ist Thor nicht mehr da. Er muss gegangen sein nachdem ich eingeschlafen bin. Müde stehe ich auf, mache mich fertig und beschließe dann mich auf die Suche nach der Kantine zu machen. Seit Tony und ich gestern den Stark Tower verlassen haben habe ich nichts mehr gegessen. Daran erinnert mein Magen mich auch alle zwei Sekunden mit einem lauten Knurren. Einige Agents sehen mich von der Seite schon belustigt an. Jaja, lacht nur, ihr werdet ja sehen was ihr davon noch habt.
Okay, ja ich sollte mal wieder runterkommen. Ich kann ziemlich zickig sein wenn ich Hunger hab, aber hey, Einsicht ist der Weg zur Besserung.
Bei Hel, was denke ich schon wieder für einen Schwachsinn?!
Das ist der Hunger, ganz klar der Hunger. Ich brauche was zu Essen bevor ich noch anfange mit den Stimmen in meinem Kopf zu sprechen.
Okay, so langsam mache ich mir Sorgen um meine Psyche.
Den Göttern sei dank kann hier keiner Gedanken lesen. Oder?
Ich meine vielleicht können ja einige Gedanken lesen und es weiß nur keiner davon weil sie es für sich behalten....
ESSEN! Ich brauche Essen, SOFORT!

Tatsächlich finde ich die Kantine recht schnell. Es ist ziemlich voll. Scheinbar frühstücken die meisten um diese Zeit, darunter auch Thor, Tony und Steve. Weder Bruce noch Nat sind hier. Na gut großartig verwunderlich ist das nicht. Für Bruce ist eine überfüllte Kantine vermutlich ein zu hoher Stressfaktor und Nat steht immer zu mörderischen Zeiten auf weil sie jeden Morgen wie eine verrückte Trainiert. Damals als ich bei Shield war, hat sie mich oft gezwungen diese Morgen Trainings mitzumachen. Es war der Horror. Dennoch wünsche ich mir in diesem Moment es wäre noch so wie damals. Da waren Nat und ich noch Freundinnen.

"Lea!", ruft mein Bruder durch den ganzen Raum als er mich entdeckt. Peinlich berührt sehe ich dabei zu wie einige Agents sich umdrehen und mich anstarren. Trotzdem mache ich mich auf den Weg zu Thor. Sowohl er, als auch Tony und Steve sitzen alleine. Diese Sturköpfe. Die sollen sich anfreunden und nicht wie Fremde verhalten. Bevor ich bei Thor ankomme mache ich einen Schlenker und gehe bei Tony vorbei. "Mitkommen", weise ich Tony an.
"Nö", antwortet er wie ein bockiges Kind.
"Anthony Edward Stark, beweg sofort deinen Arsch sonst sage ich Pepper dass du dich hier wie ein Kleinkind aufführst"
"Nenn mich nicht so", meint er beleidigt, steht aber dennoch auf und lässt sich von mir mitziehen.
Ich bringe ihn zu meinem Bruder und weise ihm an sich ihm gegenüber zu setzten.
"Steve", rufe ich nun dem nicht weit weg sitzenden Steve zu.
"Setz dich doch zu uns", rufe ich ihm zu und füge noch schnell ein "bitte" hinzu. Lächelnd macht er sich auf den Weg zu uns und setzt sich neben Tony. Ich setze mich gegenüber von ihnen neben meinen Bruder.
"Okay, Thor, ich würde dir gerne Tony Stark und Steve Rogers vorstellen. Steve habe ich gestern kennengelernt und Tony kenne ich seit meinem ersten Besuch auf Midgard. Ich habe in den letzten Wochen bei ihm und seiner Freundin gewohnt. Die beiden haben mir durch meine schwierige Phase geholfen. Und Tony? Steve? Das ist mein Bruder Thor Odinson, Gott des Donners", erkläre ich.
"Freut mich euch kennenzulernen", sagt Thor freundlich. "Und danke dass Sie auf meine Schwester aufgepasst haben", sagt er noch an Tony gerichtet.
"Freut mich auch", antwortet Steve höflich.
"Tja, was soll ich sagen? Die kleine wächst einem schnell an Herz und es war schwer diesem Häufchen Elend nicht zu helfen", meint Tony belustigt.
"Danke Tony, echt"
"Immer wieder gerne, kleiner Alien"
Verwundert sieht Thor zwischen mir und Tony hin und her.
Während unseres Frühstücks kriege ich wenigstens Thor und Tony dazu sich zu unterhalten. Zwar machen sie sich durchgehend über mich lustig und Thor erzählt die peinlichsten Geschichten aber es ist dennoch ein Fortschritt. Ich unterhalte mich währenddessen mit Steve und erkläre ihm einige Dinge die er auf dem Helicarrier gesehen und nicht verstanden hat. Ich versuche dabei ihm so gut wie möglich alles zu erklären immerhin weiß ich wie er sich in etwa fühlt. Vor wenigen Jahren war ich in derselben Position. Ich habe so vieles damals nicht verstanden, aber auch ich hatte Leute die mir alles erklären konnten, nämlich die Andersens. Ich hoffe ich kann ihm so gut helfen wie die Andersens mir damals.

Nach dem Essen teilt ein Agent uns mir, dass Fury uns alle versammelt sprechen möchte.
Somit führt der Agent uns zu einem abgelegenem großen Raum mit einem großen runden Tisch in der Mitte. Um den Tisch herum stehen sieben Stühle. Auf zwei von denen sitzen bereits Nat und Bruce, die sich miteinander unterhalten. Fury steht in der Mitte des Raums und weist uns an uns auf die anderen Stühle zu setzen.
"Seit gestern versuchen wir immer wieder etwas aus Loki rauszukriegen", beginnt Fury zu erzählen "aber vergeblich. Er hat bisher nichts brauchbares gesagt. Irgendwelche Vorschläge?"
Dabei sieht Fury vorallem mich und Thor an.
"Wieso sollte er Ihnen auch etwas sagen? Er scheint doch nicht unbedingt unglücklich in seiner Zelle zu sein. Ich glaube er lässt uns nur denken wir hätten die Kontrolle über ihn. Fakt ist aber: die haben wir nicht", werfe ich in die Runde.
"Wie meinst du das? Wir haben ihn eingesperrt", meint Steve.
"Das stimmt zwar, aber wir brauchen den Tesserakt und das weiß er. Er weiß dass wir ihn brauchen"
"Meine Schwester hat recht. Loki wirkt ein wenig zu gelassen dafür dass er in dieser Zelle sitzt. Er weiß dass wir keine Spur haben und er daher hier die Oberhand hat"
"Verdammt", flucht Fury.
"Vielleicht gibt es doch noch einen Weg wie wir möglicherweise mehr rausfinden", meint Nat. "Lassen Sie sie mit ihr sprechen"
"Nein", antworten Tony und Thor gleichzeitig als sie Nat's Blick auf mir bemerken und auch ich muss einmal schwer schlucken.
"Er wird mir nichts sagen"
"Einen Versuch ist es doch wert oder?"
Herausfordernd sieht mir Nat in die Augen.
"Sie wird sicher nicht mit Loki sprechen", antwortet Thor bestimmend.
"Doch, werde ich", sage ich mit fester Stimme und halte Augenkontakt zu Nat. Kurz Weiten sich ihre Augen überrascht doch dann überspielt sie dieses kurze Aufflackern einer Emotion wieder.
"Was?!", fragt Thor außer sich. "Ich halte das für keine gute Idee, Lea"
"Und ich halte es nicht nur für keine gute Idee, ich halte es für eine scheiß Idee", mischt Tony mit.
"Ich weiß. Es ist definitiv beschissen, aber er wird mit keinem von euch sprechen und hier stehen Menschenleben auf dem Spiel"
"Dann steht es fest. Sie werden heute Mittag mit Loki sprechen und wenn sie irgendwas versuchen dann sind Sie da schneller weg als sie 'aber' sagen können, verstanden?"
Stumm nicke ich als Antwort.
Darauf löst Fury die Versammlung auf. Während die anderen alle den Raum verlassen bleibe ich zurück und warte bis nurnoch Fury und ich übrig sind.

"Ist noch was?", fragt er.
"Ehrlich gesagt: ja. Eins wollte ich noch alleine mit ihnen besprechen, ohne Tony und Thor die sich möglicherweise darüber aufregen"
"Und worum geht es dabei?"
"Es geht um die Sache mit Loki. Es wird nicht viel bringen wenn ich durch die Glaswand mit ihm rede. Lassen Sie mich zu ihm in die Zelle"

Aurora - Feuer gegen EisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt