~Kapitel 10 -

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Lucas

Dienstag, 21:30 Uhr
Die Haustür schlug zu und weg war sie. Naja, also so wirklich weg nicht. Sie saß bestimmt nur auf den Steinstufen vor meinem Haus und betrank sich mit Wodka um ihre Trauer zu ertränken. Aber wer konnte es ihr verübeln ich meine, wenn meine Eltern mal eben von einem auf den anderen Tag verschwinden würden, würde ich auch nicht wissen was ich tun soll und wohin mit mir.
Kurzerhand schnappte ich mir meine Jacke und eine Decke für Valerie.
Draußen war es verdammt kalt. Naja es war auch Herbst.
Leider hatten wir keine Lampe mehr am Haus hängen, weil der Junge von nebenan sie letztes Jahr mit einem Stein eingeschmissen hatte. „Val? Ey Val! Wo bist du? Verdammt!" Es war Stock duster hier draußen und Valerie konnte ich auch nicht sehen.
Ich lief ungefähr fünf Minuten lang die Straße hinab und dann hörte ich sie schreien: „Ahhhh. Verdammde Scheiße! Waum is mein Leben so beschissen?!" ich folgte den Geräuschen und sah sie schließlich mitten auf der Straße sitzen. Die Wodka Flasche war zur hälfte leer und Valerie selbst saß dort mit einer Jeans und einem Crop-top bekleidet.
Wann hatte sie bitte so viel getrunken?!
In Windes Eile lief ich auf sie zu, trug sie von der Straße runter und bedeckte sie mit der Decke. „Hey, wassolldas? L-lassmichlos!" Ich setzte sie vorsichtig auf eine Bank am Straßenrand: „Valerie? Gehst dir gut? Brauchst du irgendwas?" wollte ich wissen „ Nehe" gab sie zurück. „Okay, also wieso bist du so? Warum betrinkst du dich? Nur um dich dann fast überfahren zu lassen? Ist es das was du willst?!" Ich holte tief Luft: „Scheiße Man!  Was ist nur los huh? Das bist nicht du, Valerie!"
Mit einem genervten Funkeln in den Augen, schaute sie mich an. Doch ehe ich irgendetwas sagen konnte brach sie vor mir zusammen und fing laut an zu schluchzen: „Ich will nicht! Lucas, ich will nicht alleine wohnen ohne zu wissen was meine Eltern oder Landon gerade machen. Ich kann das nicht. U-und dann noch die Sache mit Avery. Das klappt nicht!" Mit diesen Worten nahm sie einen Weiteren Schluck Wodka und starrte in den Nachthimmel. Ich wollte nicht, dass sie sich noch mehr betrank als sie es eh schon getan hatte. Also riss ich ihr die Flasche aus der Hand und stellte sie neben mich auf den Boden: „So, dass reicht für heute." sagte ich bestimmend. „A-aber ich wollte doch-" Valerie wollte protestieren, aber ich schüttelte nur den Kopf und zog sie auf die Beine: „Nein. Du hattest genug. Komm wir gehen rein. Es ist spät, kalt und du hast fast nix an."

Dienstag, 22:15 Uhr
Drinnen angekommen stellte ich die Flasche Wodka zurück in den Schrank. Wenn meine Eltern das herausfinden bin ich sowas von tot.
Ich drehte mich zu Valerie um: „willst... du zuhause schlafen oder hier?" Ich wollte echt nicht das sie bei ihr zuhause ganz alleine ist und meine Eltern hätten sicher auch nix dagegen. Es lag also nur an ihr. „Ja, schon, wenn es dir und deinen Eltern nichts ausmacht?" „Oh, ganz sicher nicht. Komm mit ich geb dir frische Bettwäsche und eine Matratze." Und damit war ich schon die Treppe hoch geflitzt in das Schlafzimmer meiner Eltern, um aus dem riesigen Wandschrank neben der Tür Bettwäsche zu holen.
Als ich die Treppe wieder runterkam hörte ich das Rauschen des Fernsehers. Und als ich zum Sofa schaute, sah ich Valerie dort sitzen: „Hey, was schaust du da?" wollte ich wissen. „Nichts besonderes, irgendeinen deutschen Film über einen Kriminellen der wegen Diamanten Lehrer wird, obwohl er eigentlich gar keiner ist. Der Film heißt Fack ju Göhte oder so." Sie schaute einen Deutschen film?! „Wieso zur Hölle schaust du einen deutschen film? Ist der mit Untertitel?" sie nickte. Und weil ich einfach zu neugierig war, setzte ich mich zu ihr und schaute mit ihr den Film.  Eigentlich war der gar nicht mal so schlecht. Nur ein bisschen merkwürdig aber echt gut. und wie auch immer die das gemacht hatte, gab es den sogar mit Untertitel. (Frag nicht, das buch spielt in amerika also sprechen Sie logischerweise englisch aber das buch ist auf deutsch haha)

Dienstag, 23:45 Uhr
In kürze war es Mitternacht und wir saßen immer noch auf dem Sofa, vor dem Fernseher naja eigentlich war ich der einzige von uns beiden der noch wach war, den Valerie war bereits vor einer halben Stunde eingeschlafen. Und da wir morgen früh aufstehen mussten, wegen Schule und so, beschloss ich mich auch hinzulegen. Damit ich wenigstens fünf oder sechs Stunden schlaf abbekommen würde.
Ich deckte Valerie mit einer Decke zu und ging dann selber runter in mein Bett und schlief ein.

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Mittwoch, 6:15 uhr
Gerade hatte mein Wecker geklingelt und ich schleppte mich mühsam aus meinem Bett ins Badezimmer.
Als ich fertig mit meiner morgenroutine war, ging ich die Treppenstufen hinauf ins Wohnzimmer wo Valerie gerade dabei war ihre Sachen zu suchen. Sie hatte gestern Abend voller Wut ihre Schuhe sowie ihre Jacke, irgendwo hin geschmissen und sie hatte keine Ahnung wo sie jetzt waren.
„Hä?! Wo zum teufel hab ich die hingeschmissen?" fragte sie eher sich selbst, als mich. Aber ich antwortete trotzdem: „vielleicht liegt sie noch vor der haustü-" ich kam nicht dazu zu Ende zu sprechen denn gerade als ich weiter sprechen wollte rief sie: „AAAHAHA!!! HAB SIE YAYYYY!" Mit einem riesigen Grinsem im Gesicht kam sie unter dem Sofa hervor, mit beiden Schuhen in der Hand.
Danach machten wir uns auf zur Schule.

Mittwoch, 12:15 Uhr
Valerie und ich saßen draußen auf dem Pausenhof und aßen unser Mittag.
„Weißt du eigentlich was mit Landon ist?" fragte eine Stimme die hinter mir auftauchte. Es war Avery
„Ne... er ist gestern Abend abgehauen und wurde seit dem nicht wieder gesehen. Seine Eltern machen sich echt große Sorgen." Gab ich zurück.

Den ganzen Restlichen Tag war Landon nicht in der Schule aufgetaucht. Jeder einzelne Lehrer wollte von uns wissen wo er war weil „ihr seid ja Landons beste Freunde" kam als Grund. Aber wir verneinten jede Frage, denn woher sollten wir das wissen? Er hatte uns ja nichts gesagt...

Aber wenn wir da gewusst hätten was Landon in der Zwischenzeit macht, hätten wir die Polizei informiert....

So und damit beende ich Kapitel 10 dieser Story. Wow schon 10 Kapitel

One True secretWo Geschichten leben. Entdecke jetzt