~Kapitel 2 - belastende Beweise~

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Valerie

„Habt ihr das auch gehört?" Mein Gesicht war schockverzerrt als ich mich zu Landon und Lucas umdrehte. Aber die beiden standen ebenfalls nur Stocksteif da und sagten kein Wort. Ich musste sie erst an den Schultern fassen und ordentlich schütteln, bevor einer von ihnen etwas sagte. „W.. was, war das?" Landon schaute mit angsterfüllter Miene in die Runde „Wa... war das ein Schuss?" „Ich glaube schon." verängstigt drehte Lucas sich zum Central Coffeeshop um und bevor ich mich versah war er drauf und dran die Tür zu öffnen und hinein zu stürmen.

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Im CCs war es so leise, dass man hätte eine Stecknadel zu Boden fallen hören. Niemand von uns wagte es auch nur ein Wort zu sagen. Wahrscheinlich aus angst der Mörder könnte jede Sekunde um die Ecke kommen und uns ebenfalls umbringen. Langsam machten wir uns auf den weg zum Raum hinter der Theke un zu sehen was das Mädchen dort gemacht hatte. Ich glaube wir erwarteten alle eine Leiche, da fünf Minuten zuvor Schüsse gefallen und ein Schrei zu hören gewesen war. Aber da war nichts. Keine Leiche, nicht einmal Blut. Ehrlich gesagt war ich erleichtert, denn jetzt könnte das alles nur ein Irrtum gewesen sein:
Der Schuss und der Schrei. Aber das war es nicht, denn kurze Zeit später rief Lucas von der anderen Seite des Shops: „ Oh mein Gott! Leute! Landon, Valerie! Kommt her ich hab" er hielt kurz inne: „Hier ist Mr. McCanedy!" als Landon und ich ankamen sahen wir den Eigentümer des Central Coffeeshops in einer Ecke hinter der Theke liegen. Tot!

In seinem Kopf klaffte eine riesige Wunde auf. Vermutlich von dem Schuss der gefallen war. Landon wollte zu ihm rennen aber Lucas hielt ihn mit ausgestrecktem Arm zurück: „Sag mal bist du bescheuert?! Du kannst doch nicht einfach zu ihm hingehen! Wenn du ihn anfässt sind deine Fingerabdrücke auf der Leiche und dann giltst du als Hauptverdächtig! Und wenn du kein Alibi hast, geschweige denn beweisen kannst das du es nicht warst, wirst du eingebuchtet!" Landon hielt abrupt inne und schaute Lucas mit schockverzerrtem Gesicht an, ehe er zurück auf seinen ursprünglichen Platz ging. Ich schaute Lucas ungläubig an: „Wo hast du das denn her?" „Ja ich habe zu viele Krimis und Criminal Minds geguckt." gab er zu. Ich musste lachen und schüttelte den Kopf. Dann wandte ich mich an Landon und meinte: „Mach dir nichts draus, das stimmt bestimmt nicht. Das hat Lucas sich bestimmt nur ausgedacht." „Eigentlich nicht.. das ist wirklich so." Landon schluckte: „Oh Gott! O-O-Okay ich bleibe hier stehen und werde nichts anfassen. Versprochen." Er wich drei große Schritte zurück. Lucas inspizierte die Leiche und schaute ob er noch mehr aufklaffende Wunden oder so etwas in der Art finden konnte. Ich ging mit angsterfülltem Blick zu ihm rüber und betrachtete die riesige Schusswunde an Mr. McCanedy's Kopf. Als ich mich zufällig zu Landon umdrehte, sah ich wie er mit zitternden Händen sein Telefon aus seiner hinteren Hosentasche zog. „Was machst du da?" fragte ich ihn. Er tippte auf seinem Telefon wild herum: „Mir reicht es! Ich rufe jetzt die Cops!" und da hielt er sich es auch schon ans Ohr: „Hallo? Ja hier ist Landon. Landon Brown. Ich bin gerade Im Central
Coffeeshop an der 66 Wilson-Road. Ich und...... also..." Landon war eindeutig zu aufgeregt. „Beruhigen sie sich erst mal. Ganz ruhig. Landon Brown. Atmen sie ganz ruhig ein und aus!" sagte der Officer am anderen Ende des Telefons. „Okay. Also ich und meine Freunde haben Schüsse gehört und dann haben wir eine Leiche gefunden. Wir vermuten das es der Besitzer, Mr. McCanedy ist, aber wir sind uns nicht sicher." sagte Landon mit leicht zittriger Stimme. „Okay, wartet dort und fasst nichts an! Verstanden? Nichts anfassen! Wir sind unterwegs." sagte der Officer und Landon legte auf.

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21:10 uhr.
Als die Cops nach 10 Minuten im CCs ankamen und den Shop unter die Lupe nahmen, kamen zwei Detektivs rüber zu uns und stellten uns Fragen: „Also erstmal brauchen wir eure vollen Namen." Lucas antwortete zu erst: „Lucas Hastings." Ich war als nächste dran: „Valerie Thomkins." Landon war der letzte der antwortete: „Landon... Brown." Währen der Detektiv der uns nach unseren Namen gefragt hatte, Detectiv Marc Garcia hieß er, die Namen aufschrieb fragte der andere von beiden, Detectiv Ian Mitchell, uns, wie wir den Toten Mr. McCanedy gefunden hatten. Also erzählten wir ihm alles, von dem Raum hinter der Theke, bis zu den Schüssen und dem Schrei. Die Sache mit dem Mädchen, dass den schwarzen Umhang und die Stiefel trug, erwähnten wir vorerst nicht.

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23:00 uhr.
Etwa zwei Stunden lang rannten die Officer, die Detectives und die Forensiker im Central Coffeeshop herum, machten Fotos, Notizen, sammelten Beweise und nahmen Fingerabdrücke. Landon war zwischenzeitlich sogar schon zu Starbucks gegangen, da er das ganze Geschehen nicht länger aushielt und frische Luft brauchte. Aber er ging auch, weil wir alle Hunger hatten und Kaffee brauchten um einen klaren Gedanken fassen zu können und nicht einschliefen. Naja ich glaube niemand von uns konnte auch nur annähernd an Schlaf denken, bei dieser ganzen Aufregung. Jedoch waren Lucas und ich, Landon nur allzu dankbar, als er mit Kaffee, ein paar Donuts und belegten Brötchen den Shop betrat: „So da bin ich wieder! Val, hier dein Chocolate Latte und dein Käse-Salami-Sandwich mit extra Remoulade. Und für dich Luc, dein Käse-Schinken-Sandwich und deinen Espresso mit Karamell Sirup. Die Donuts sind für später, da ich denke, dass wir hier noch eine Weile festsitzen werden." Ich biss voller Heißhunger in mein Sandwich und nahm einen riesigen Schluck meines viel zu heißen Kaffees, was dazu führte das ich mir meine Zunge halb verbrannte. Während wir aßen, bemerkten wir nicht wie eine Schwarzhaarige Frau mit Blazer und hohen Schuhen den Tatort betrat.  Das fiel uns erst auf, als sie mit einer kleinen Plastik Tüte und Detectiv Ian Mitchell zu uns herüber stolzierte und uns alle drei anfunkelte.
„Guten abend, die junge Dame und die Herren. Ich bin Amy Barrow, Captain des GCPD (Greenwood Citiy Police Department). Sie sind also die drei, die den Toten Mr.McCanedy gefunden haben?" Wir nickten. „Gut." sie hielt einmal kurz inne bevor sie sagte:
„Mitchell, Handschellen. Landon Brown, Ich verhafte Sie wegen Beihilfe am Mord von Augustus McCanedy." „Was?? Aber..." Landon versuchte zu protestieren doch er wurde von  Detectiv Mitchell unterbrochen, der ihm die  Handschellen anlegte: „Sie haben das Recht zu schweigen. Alles was sie sagen, kann und wird vor Gericht gegen Sie verwendet werden. Sie haben das Recht auf einen Anwalt. Wenn sie sich keinen leisten können,wird ihnen einer zur verfügung gestellt."  „Augenblick, Was?! Sie können ihn doch nicht einfach verhaften! Hallo? Er hat nichts falsches getan! Hören sie? Er hat Mr. Mc.Canedy nicht umgebracht!" Ich versuchte den Cops klar zu machen das Landon ihn nicht umgebracht hatte, doch es half nichts. Landon schrie nach Hilfe aber die Cops hörten nicht auf ihn fest zu halten wie einen  Serienmörder, der gerade aus dem Knast ausgebrochen war. Schließlich antwortete Detectiv Mitchell auf meine Aussage, dass Landon ja nichts verbrochen hatte, mit: „Tja, Mrs. Thomkins, die Beweise sagen was anderes." „Die BEWEISE?" Wiederholte ich: „Ach kommen sie, das glauben Sie doch selbst nicht. Welche Beweise?" „Die Beweise die wir gefunden haben als wir die Theke durchsucht haben." Entgegnete Mitchell entschlossen.
Dagegen konnte ich nun wirklich nichts mehr sagen, denn die angeblichen  >Beweise< würden sie mir sowieso nicht zeigen.
Jetzt endlich schaltete sich auch Lucas zur Diskussion dazu: „Sekunde, Sekunde, Sie wollen uns doch nicht etwa weis machen, dass unser Freund, Landon Brown, den wir seit Ewigkeiten kennen, Mr. McCanedy kaltblütig ermordet hat oder?!" Einer der Officers der Landon mit festhielt entgegnete trocken: „Doch Mr. Hastings, genau das wollen wir!" Wir starrten ihn an. Das konnten die doch nicht einfach so machen! Wobei, Doch konnten sie, das sind Cops, die können theoretisch alles und jeden verhaften den sie wollen. Aber weiter konnte ich auch nicht denken, denn jetzt fingen sie an Landon gewaltsam aus dem Coffeeshop raus zu schleifen und in ein Polizeiauto zu stecken. Währenddessen zwei weitere Officers Lucas und mich an den Armen hielten und so aufpassten das wir nicht los liefen und versuchen würden Landon zu befreien. Das versuchten wir auch nicht denn wir konnten uns vor Schock kaum bewegen, als das Polizeiauto mit Blaulicht und Sirene, gefolgt von zwei weiteren Autos, an uns vorbei die Wilson-Road entlang fuhr.

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