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„Ardy, aufwachen" versuchte ich Ardy zu wecken. Er öffnete verschlafen seine Augen. „Morgen" murmelte er. „guten Morgen"...
Später gegen Nachmittag setzten wir uns beide an den Tisch und assen asiatisch.
Wir redeten ein bisschen aber nicht viel, ich wirkte nämlich das Ardy immer noch ziemlich unsicher ist.
„ehm Ardy?" Fragte ich unsicher und er sah auf. „es tut mir leid, ich hätte dich nicht einfach entführen sollen" sagte ich beschämt und sah zu Boden. „also lässt du mich frei?".
„ja, es tut mir wirklich leid aber naja egal. Jedenfalls musst du mir versprechen das du nicht zur Polizei gehts.. Bitte". Bat ich ihn und sah ihn flehend an.
„klar.. Aber warum hast du das jetzt genau getan? Nur weil du mich süss und attraktiv findest?". Ich schüttelte den Kopf.
„nein. Ich hab' sonst niemand und keine Ahnung und dann hab' ich mich halt alleine gefühlt" murmelte ich.
„hast du denn keine Freunde?". Wieder schüttelte ich den Kopf. „meine mum hat immer gesagt das Freunde mich runter ziehen würden und hat mir sind en Kontakt zu den anderen verboten" sagte ich traurig.
„oh... Das ist dumm". Meinte Ardy nachdenklich.
„aber eben, du kannst gehen. Dort ist die Tür und eben bitte geh' nicht zur Polizei". Ich zeigte zur Tür und sah Ardy noch immer nicht in die Augen. „danke Taddl und werde ich nicht" sagte er und stand auf, er lief noch kurz zu mir und wuschelte mir durch's Haar.
„tschüss Taddl". Kurze Zeit später hörte ich eine Tür leise zu knallen und zuckte kurz zusammen.
Nun war ich wieder allein, ohne irgendeine Person. Ohne einen Freund, oben jemand der mich zum Lächeln bringt.
Ich bereue es ihn gehen zu lassen, so dass er nie wieder zurück kommt.
Ich spürte wie mir ungewollt eine Träne über die Wange lief, eine Träne der Einsamkeit.
Ich wischte sie weg, stand auf und verliess nach dem ich mich angezogen hatte die Wohnung.
Eine Weile lief ich einfach durch Köln, ignorierte die meisten Menschen oder allgemein mein Umfeld.
Mit gesenktem Blick setzte ich mich auf eine Bank im Park.
Ich würde ihn wahrscheinlich nie wieder sehen, nie wieder seine Lippen, seine Wärme oder seine Umarmung spüren. Er ist einfach weg, weg von meiner Welt.
Mir lief wieder eine Träne über die Wange, ich will nicht weinen, nicht hier wo alle mich sehen können.
Die Menschen die an mir vorbeiliefen blickten mich irritiert an oder ältere fragten was los sei. Ich antwortete jedes mal auf Liebeskummer aber eine lüge war es nun nicht direkt.
Ich sehne mich einfach nach einer Person mit der ich reden, lachen oder was auch immer kann. Ich sehne nach einer Person die mich liebt, so wie ich sie liebe aber das Schicksal will es nicht so, es will das ich allein, als Jungfrau irgendwann in alten Jahren sterbe.
Ich seufzte bei dem Gedanken, es kann doch nicht sein das niemand mit mir reden will, niemand mein Freund sein will oder sonst was. In frühen Jahren hatten ich und andere auch nie die Möglichkeit zu kommunizieren, jedes mal sprang meine Mutter dazwischen.
„hey Taddl, was los?".
„Taddl?". Mit meinen verweinten Augen blickte ich hoch in Ardy's Gesicht. Ich antwortet nicht, senkte einfach wieder meinen Blick und liess den Tränen freuen lauf.
Ich spürte wie Ardy sich neben mich setzt, einen Arm um mich legte und mich an sich ran zog. „wieso weinst du?" Fragte er während er über mein Kopf strich. „i-ich hab' alles v-verloren. I-ich b-bin jetzt wieder a-allein" schluchze ich.
„ach Taddl. Ich bin mir sicher das es irgendeine Person auf dieser Welt gibt die bei die sein will".
„d-du jetzt. A-aber ich hab d-dich gegen deinen w-willen f-festgehalten".
Er sagte nicht mehr, drückte mich einfach fester an sich ran und meine Tränen wurden weniger. „Taddl?".
„jaa?". „ich muss mal nachhause. Meine Freundin flippt sonst aus" grinste er und liess von mir ab. Ich lächelte ihn an, gespielt. Ich stand auf und lief dann ohne ein weiteres Wort davon.
Zuhause angekommen schmiss ich mich sofort auf's Bett. Zog den Geruch von Ardy der noch im Kissen ist ein und fiel dann in einen traumlosen Schlaf.
Schon eine Weile war ich wach, ich zog mich an um noch kurz das Haus zu verlassen.
Ich schnappte mir mein Longboard, zog mir die Schuhe an und lief die Treppe runter.
Kaum war ich aus dem Haus, kamen zwei Männer auf mich zu, hielten mich fest und
drückten mich an die Nahegelegene Wand. Aus Reflex liess ich das Longboard aus meiner Hand fallen.
„au, was soll das?! Lassen sie mich los" schrie ich uns versuchte mich aus dem Griff zu befreien. „sie sind Thaddeus Tjarks oder?". Ich nickte und sie drückten mich fester an die Wand.
„sie stehen unter dingendem Tatverdacht einen gewissen Ardian Bora entführt und verletzt zu haben, stimmt das?" Fragte einer mit einer Tiefen Stimme.
Ich spürte wut, Wut auf Ardy.
Er hat mir versprochen nicht zur Polizei zu gehen, hat sein Versprechen aber gebrochen. Es ist ja klar, ich kann nie jemandem vertrauen, nie werde ich jemand an meiner Seite haben.
„ja es stimmt" gestand ich und senkte meinen Blick. Sie sagten nichts, zogen mich nur von der Wand weg und führten mich grob zu ihrem Auto.
„ich spürte wie langsam die Tränen meinen Wange runter liefen, versuche sie aber abzuhalten. „Taddl?!" Hörte ich plötzlich Ardy's Stimme schreien. Ich blickte hoch und sah ihn leicht unter Tränen an.
„du hast es versprochen, verpiss dich Ardy und lass mich in ruhe!" Schrie ich zurück und keine paar Sekunden später drückten mich die zwei Männer gewaltsam ins Auto.
Meine Umgebung schleifte nur so an mir vorbei, ich hörte die Autos nicht, die Menschen nicht.
Wie gebannt sah ich vor mich hin, auf meine gefesselten Hände und spürte die Wut.
Plötzlich wurde ich wieder aus den Auto gerissen, grob und ohne Mitleid. Sie brachten mich in das grosse Gebäude dass vor uns ist. Drinnen wurde mir alles abgenommen was ich hatte, selbst mein Schuhe, meine Uhr, einfach alles. Ich musste irgendwelche Klamotten anziehen und schlussendlich sass ich auf einer harten Matratze, in einer Zelle, in Gewahrsam des Gefängnis.
Ich war nicht zu Unrecht hier, dennoch bin ich enttäuscht. Sie wussten nicht was vorgefallen war, ich hatte Ardy gut behandelt, ihm essen gegeben, so das er sich wie zuhause fühlt. Er hat mich trotzdem verraten, als hätte er keine Gefühle, kein Mittleid, einfach nichts.
Im Nachhinein wünscht ich ich wäre nicht so sanft mit ihm umgegangen, ich wünschte er hätte gelitten, ich wünschte er wäre jetzt noch irgendwo, in der Dunkelheit wo er nichts sehen kann, wo er angst hat, wo er allein ist, wo er keine ausbrech' Möglichkeit hat.
Aber meine Gutmütigkeit hat mich überholt, ihn freigelassen und jetzt sitz ich, in Gefangenschaft, mit einer Wut und masslos enttäuscht. Von mir selbst und Ardy....

Und alles kam anders wie es sollte..Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt