Kapitel 1
Lisas POV
„Schlimmer, Taylor ist zurück und auf dem Weg hierher um meine Freundin kennenzulernen" motzt Hunter rum und schaut mich verzweifelt an.
„Wie er ist zurück? Zurück zurück oder zurück auf Besuch?" fragt Ryder.
„Man, woher soll ich das denn wissen?" schnauzt Hunter ihn an.
Meine Güte hat der eine Laune. Bin ich auf einmal nicht mehr gut genug, seine Freundin zu spielen?
„Kannst du mal aufhören, so rumzumosern? Ryder kann ja nichts dafür, das Taylor kommt und auch nicht dafür, dass du dich in diese Situation gebracht hast. Lass uns lieber überlegen, was wir jetzt machen" versuche ich die beiden zu beruhigen. Ich kann Ryder ansehen, das er auch auf hundertachtzig ist und ich kann es verstehen.
„Sorry, ich wollte euch nicht so anfahren. Aber ich bin gerade, naja, überfordert. Aber, Sweetie, du hast recht. Ich hole uns eine neue Runde und dann überlegen wir" sagt Hunter und steht auf.
Ryder und ich sehen uns an und keiner weiß so genau, was er sagen soll. Dieses Verhalten ist sehr untypisch für Hunter. Ich habe ihn in den letzten Wochen als ruhigen und ausgeglichenen Mann kennengelernt, mit einer Menge Humor. Ich fahre mir mit den Händen übers Gesicht und kaum habe ich die Augen wieder geöffnet, sieht Ryder mich fragend an.
„Was wollt ihr machen, wenn er wirklich zurück ist? Das kann ja nicht ewig so weitergehen. Ich mache mir etwas Sorgen, ich kenne Taylor. Es kann gut sein, dass er sich doch umentschieden hat und hierher zurück kommt" spricht Ryder meine Befürchtung aus.
„Jetzt malen wir den Teufel mal nicht an die Wand und lassen den Abend auf uns zukommen. Mehr bleibt uns ja nicht übrig, oder?" gebe ich zurück.
Hunter kommt mit den Getränken zurück und auch er scheint not amused zu sein. Hunter hat sich kaum gesetzt, da geht auch schon die Tür auf und ein Mann in unserem Alter betritt den Raum. Ein zweiter Typ folgt ihm, doch den kann ich noch nicht sehen.
„Da ist er, auf ein Neues" flüstert mir Hunter ins Ohr und legt seinen Arm auf meinen Oberschenkel.
„Ok, auf geht's, Babe" antworte ich und schließe kurz die Augen, um mich zu sammeln. Hätte ich allerdings gewusst was danach passiert, hätte ich sie für immer geschlossen gehalten. Aber damit habe ich in meinen kühnsten Träumen nicht gerechnet.
„Cinderella?" kommt es von einer Stimme, die mir nur allzu vertraut ist. Ich reiße meine Augen auf und sehe ihn, Philipp.
Die schönsten hellbraunen Augen, die ich jemals gesehen habe, schauen mich irritiert an und Hunters Hand auf meinem Oberschenkel verkrampft sich. Ohne darüber nachzudenken schiebe ich sie weg, stehe auf und gehe auf Philipp zu.
„Phil" mehr kann ich nicht sagen, weil meine Tränen, die ich krampfhaft zurück halten will, es mir unmöglich machen etwas zu sagen. Zwei starke Arme umfangen mich und ich fühle mich so geborgen wie damals. Es ist, als hätte es die letzten drei Jahre nicht gegeben, mein Herz schlägt deutlich schneller und ich möchte mich gar nicht mehr von ihm lösen.
„Ihr kennt euch?" fragt eine Stimme, die vermutlich zu Taylor gehört und holt mich ins Hier und Jetzt zurück. Scheiße, was mache ich jetzt nur? Ich möchte im Erdboden versinken und irgendwo am anderen Ende der Welt wieder hervorkommen.
Widerwillig löse ich mich von Philipp und schaue vorsichtig in Richtung Hunter.
Der schaut mich mit hochgezogenen Augenbrauen an, ebenso Ryder und Jack.
„Honey, möchtest du uns nicht vorstellen?" fragt Hunter auch sogleich und steht auf. Bitte, bitte, bleib stehen flehe ich ihn still an. Aber er schaut nur zu Philipp und ich kann einen gewissen Argwohn in seinem Blick erkennen. Mit wenigen Schritten ist er bei uns, legt mir seinen Arm um die Schulter und zieht mich ein Stück von Philipp weg.
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Edelstein-Schlag
Short StoryTeil 3 der Kurzgeschichten Reihe um Lisa und Philipp. Teil 1: Codewort: Handtasche Teil 2: Schicksalsschlag-Sahne Lisa und Philipp haben sich auf der anderen Seite der Welt wiedergetroffen. Beide sind überfordert von der Begegnung und jeder geht and...