Ich sah in den Spiegel und war zufrieden. Meine Dunkelblonden Locken fielen mir locker über die Schulter und meine braunen Augen waren leicht geschminkt. Ich trug einen olivgrünen Jumpsuit ohne Ärmel und mit kurzen Beinen.
Die Flecken an meinen Handgelenken waren zwar immernoch zu sehen, aber ich hielt es nicht aus noch einen Tag im Pullover rum zu laufen, also fand ich eine andere Lösung.
Rechts trug ich etwa fünf Haargummis um mein Handgelenk und links eine Armbanduhr. Die Flecken waren so ziemlich gut verdeckt. Not macht erfinderisch.
Meine Oma war heute morgen früh abgereist, um eine Freundin zu besuchen und sie würde erst nächste Woche zurückkommen. Ich hatte ihr versichert, dass das kein Problem für mich war. Ich war schliesslich kein Baby mehr und eine Woche allein würde ich überleben. Ausserdem hatte sie schon etwa 10 verschiedene Menus vorgekocht und abgepackt, damit ich nicht verhungern würde...süss oder?
Ich schwang mich mit einem Apfel im Mund auf mein Rad und fuhr los. Ich war etwas spät dran, weshalb ich mein Frühstück auf dem Weg ass. Das war eine wirklich idiotische Idee. Denn ich war ständig abgelenkt und baute einen Fastunfall nach dem anderen.
An einer Kreuzung hielt ich an, um den ungeniessbaren Teil mit den Kernen wegzuwerfen. Da ich wieder meine Kopfhörer in den Ohren hatte, hörte ich das Klingeln des anderen Fahrrades erst, als ich von der Seite umgehobelt und auf den Boden verfrachtet wurde.
Mit Wucht schlug meine Schulter gegen den Bordsteinrand...mein Kopf blieb zum Glück verschont. Stöhnend richtete ich mich auf und hielt meine mittlerweile blutende Schulter. Was war gerade passiert?
Ich stand zitternd auf und sah mir den Schlamassel an. Mein Fahrrad lag auf dem Boden, sah aber noch intakt aus. Und dann betrachtete ich den anderen Beteiligten.
Ein Mann lag auf dem Boden und bewegte sich nicht, neben ihm lag sein Fahrrad, das hatte etwas mehr abbekommen, als meins...die Räder waren völlig verbogen und das Lenkrad schaute in die falsche Richtung.
Ohne lange zu überlegen lief ich zu dem Mann hin und kniete mich neben ihn. Der Nothelferkurs war schon eine Weile her, aber ich gab mein bestes und versuchte ihm zu helfen, er atmete zum Glück noch. Natürlich hatte ich auch den Notruf gewählt, die würden aber eine Weile brauchen, da sie in der nächsten grösseren Stadt waren.
Die ersten Leute kamen an den Unfallort und zogen mich von dem Verletzten weg und setzten mich auf eine Bank. Das Blut lief aus meiner Schulter, aber ich schickte jeden, der mir helfen wollte, weg. Mir ging es gut, sie sollten sich lieber um den Mann kümmern, der bewusstlos am Boden lag.
Ich schnappte mir stöhnend mein Rad und lief zur Schule. Ich würde dort einfach kurz zur Krankenschwester gehen und nach einem Pflaster wäre alles wieder gut.
Müde schleppte ich mich vorwärts bis zur Schule. Es hatte schon geklingelt und der Platz war leer. Toll ich war also auch noch zu spät gekommen.
Unter Schmerzen stellte ich mein Rad ab und lief stöhnend mit der Hand an meiner Schulter zum Schulgebäude. Gerade als ich die Tür fast erreicht hatte, wurde mir schwindelig und ich konnte nicht mehr aufrecht stehen. Der Boden kam immer näher...aber ich spürte keinen Aufprall...war ich tot?
DU LIEST GERADE
Mates forever #2
WerewolfCarla, eine Einzelgängerin, die zu ihrer Oma in ein kleines Städtchen in der Natur ziehen muss. Rayen ist der heisseste Typ der Schule, welcher anscheinend Agressionsprobleme hat...und genau dieser Kerl scheint sich für Carla zu interessieren...er s...