Selbstgefälliges Grinsen

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„Hey...ich hab gehört, dass.." Serafina hatte die Klinke in der Hand und sah abwechselnd von mir zu Rayen. Mein Kopf war wahrscheinlich schon hochrot und die Situation war mir sichtlich unangenehm.

„Wisst ihr was, ich komm einfach später nochmal." Mit einem fetten Grinsen im Gesicht schloss sie wieder die Tür und liess eine unangenehme Stille zurück.

„Ich...ehm...also...sorry..." Ich sah Rayen unsicher an. Es war das zweite Mal, dass ich ihn geküsst hatte, ich hatte zwar nicht das Gefühl, dass es ihn stören würde, aber dennoch hatte ich das Bedürfnis mich zu entschuldigen...ich kannte ihn nicht verdammt...was war mit mir los?!

Das Grinsen in Rayens Gesicht liess mich wieder mutig werden. Wie ich dieses Grinsen hasste, es war so voller Arroganz und Belustigung, dass ich jedes Mal das Bedürnis hatte, ihm eine reinzuhauen.

Wütend schaute ich ihn an und stand auf...das heisst ich wollte aufstehen, wurde aber am Arm zurückgerissen. Binnen Sekunden war Rayen wieder über mir und kesselte mich mit seinen Armen ein. Mein verräterisches Herz machte dabei einen Hüpfer.

„Carla...Süsse, jetzt wird es doch erst spannend und du willst gehen?" Meine Begierde verwandelte sich schon wieder in Wut...grob schubste ich diesen aufgeblasenen Vollidioten von mir runter und kletterte vom Bett. „Hör mir zu...Süsser...ich weiss du bist heiss und du weisst das auch, aber wenn du nicht aufhörst, dann schieb ich dir dein selbstgefälliges Grinsen so weit in den Arsch, dass er zur Nase wieder raus kommt."

Mit diesen Worten liess ich ihn zurück und stapfte genervt die Treppe runter...moment...hatte ich ihm gerade gesagt, dass er heiss war? Ich klatschte mir innerlich eine und hoffte, dass der zweite Teil meiner Botschaft mehr hinterlassen hatte, als der erste.

Als ich unten ankam, sah ich auch schon Serafina auf der Couch sitzen. Ihre Augen funkelten mich wissend an und sie wackelte verführerisch mit ihren Brauen. Ich zeigte ihr nur meinen Stinkefinger, setzte mich aber zu ihr auf die Couch.

„Ich habe gehört du bist verletzt...tuts noch sehr weh?" Stimmt meine Verletzung, die hatte ich ja komplett vergessen. Wie aufs Stichwort durchzuckte mich ein leiser Schmerz. „ Es geht, ich hab ja Schmerzmittel bekommen."

Serafina und ich plauderten noch eine ganze Weile bis irgendwann ihre Mutter nach Hause kam und damit begann, das Abendessen vorzubereiten. Wir halfen ihr natürlich dabei und es machte mir Spass, eine solche Familienzeit miterleben zu dürfen, schliesslich war ich Einzelkind und meine Eltern waren ständig mit der Arbeit beschäftigt.

Rayen kam erst runter als das Essen fertig auf dem Tisch stand. Er setzt sich mir gehenüber und musterte mich ständig mit diesem internsiven Blick, dem ich auszuweichen versuchte. Als wir fertig waren stand ich erleichtert auf und brachte mein Geschirr in die Küche. Ich entschuldigte mich und sagte, dass ich müde wäre. Ich ging nach oben, putze mir meine Zähne und ging zurück in mein Zimmer.

Auf meinem Bett lag ein grosses Shirt, dass verdächtig nach Rayen roch...hatte er das versehentlich hier vergessen, oder war es absichtlich hier?

Nach kurzen Zögern, schälte ich mich aus meinen Klamotten und schlüpfte in das viel zu grosse Shirt. Dann kletterte ich in das weiche Bett und versuchte zu schlafen.

Kurz bevor ich komplett wegdämmern konnte, hörte ich draussen ein Heulen, dass mich hochschrecken liess. Panisch schaute ich mich in meinem Zimmer um und versuchte meinen Puls wieder unter Kontrolle zu bekommen. Da flog auch schon die Tür auf und ein besorgter Rayen blickte mich an.

Mates forever #2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt