Janas Geheimnis auf der Spur 2.

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Die Zeit der Kita-Schließung vergeht wie im Flug. Wir haben keine Gelegenheit für Schäferstündchen, nicht einmal Schäferminütchen. Es schwirrt immer jemand herum. So bleiben nur verstohlene Blicke und unsere Affäre beziehungsweise die Kurve des Kennenlernens bekommen einen erneuten Bruch. Bis bei uns einige Wochen später die Corona-Bombe einschlägt...

Meine Frau, Lehrerin, wird durch einen ihrer Schüler zur Kontaktperson der Kategorie I und muss in Quarantäne. Da eine räumliche Trennung mit kleinen Kindern fast unmöglich ist und sie uns nicht in die Quarantäne mitreißen geschweige denn anstecken will, beschließt sie einen Notfallplan: Ich soll mit beiden Kindern für die Dauer der Isolation zu Jana. Als sie mich mit dieser Nachricht anruft, hat sie bereits alles abgestimmt, die Nachbarin erwartet uns. Der „Umzug" erfolgt hastig, ich habe gerade mal eine Stunde um mich und zwei kleine Mädchen mit allem Drum und Dran ein Haus weiter zu verfrachten. Ich richte mich im Gästezimmer ein, das ich gleichzeitig als Arbeitszimmer benutze. Janas Jungs machen ein Kinderzimmer frei, in dem meine Mädchen unterkommen.

Als meine Frau von der Schule nach Hause kommt, haben wir aber alles geschafft und sie kann ihre Quarantäne antreten. Zu allem Überdruss ist es auch bei der Arbeit stressig, doch Jana kümmert sich um alle Kinder und lässt mich in meinen Telefonkonferenzen versinken. Zum Abendessen in der Küche treffe ich verspätet ein, die Atmosphäre ist allerdings gut, die Mädchen grinsen zufrieden und ich suche vergeblich meinen Platz am Tisch.

„Oh, der Herr Papa sucht sein Plätzchen? Wir sind hier kein Fünf-Sterne-Hotel, hier muss sich jeder Teller und Besteck selbst holen!", belehrt sie mich und erntet Nicken von allen.

Ich schaue mich um, wo sind wohl die Teller? Es folgt Gekicher.

„Wollen wir ihm mal helfen?", fragt Jana die Kinder.

Als ich mich für eine der gefühlt drei Dutzend Türen entscheide, bekomme ich ein „Kalt!" gegrölt. Bei der zweiten Tür, deren Griff ich mit der Hand erfassen will, folgt ein „Gaaanz kalt!". Ich brauche weitere drei Versuche, um fündig zu werden, und erleide dasselbe mit den Schubläden bei der Suche nach dem Besteck. Als ich mich hinsetze, bin ich bereits zum Gespött der Tischgemeinschaft geworden. Einerseits ist das für einen guten Zweck, die Kinder unterhalten sich prima, andererseits muss ich feststellen, dass Jana – schon wieder – in ihrem Element ist. Wird das etwa die ganzen zwei Wochen so weitergehen?

Nach dem Abendessen folgt das Baden der Sprösslinge, das durchgetaktet erfolgen muss, sofern wir nicht wollen, dass erst um Mitternacht geschlafen wird. Schließlich kommen alle in ihre Betten und ich kann mich auch um das Einrichten meines Schlafplatzes kümmern. Es war ein ereignisvoller Tag und ich bin etwas geschlaucht, so sehr, dass ich mir diese Möglichkeit, die uns (also Jana und mir) in den Schoß gefallen ist, vorerst gar nicht begreife. Ich klappe gerade das Schlafsofa auf, als ich sie die Tür hereinkommen sehe.

„Na, sieh mal einer an, dein Bettchen kannst du auch schon selbstständig machen. Ich bin entzückt!"

Mir ist nicht zum wilden Wortwechsel zumute, schüttle nur meinen Kopf und kämpfe weiter mit dem Spannbetttuch. Aus dem Augenwinkel heraus bemerke ich währenddessen, dass sie keine Anstalten macht, sich zu entfernen. In diesem Moment macht es klick bei mir und der wahre Grund ihrer Anwesenheit wird mir klar. Natürlich! Nach einigen Sekunden ist mein Bett bezogen und ich stehe auf. Es folgt ein langer Blick und ihrerseits ein auf- und herausforderndes Heben ihrer Augenbraue.

Schon wieder so ein Moment mit ihr: die Ruhe vor dem Sturm. Ich habe Zeit, mir sie noch einmal ganz genau anzuschauen. Sie hat dunkle, eng anliegende Leggings an, ein ebenfalls enges Top und darüber ein rosafarbenes, übergroßes T-Shirt. Nichts Besonderes, trotzdem wirkt sie überaus sexy auf mich, obgleich dies weniger ihren Klamotten als der Situation geschuldet ist. Langsam gehe ich auf sie zu. Kurz bevor ich bei ihr ankomme, streckt sie mit regungslosem Gesicht ihr Bein zur Seite und klappt die Tür leise zu. Sie macht das so elegant, als würde sie tanzen. Doch im nächsten Moment packe ich bereits ihren Po. Als ich ihre Backenmasse in meiner Hand fühle, ist mir doch noch zum Zanken zumute.

EingeschneitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt