Die Erziehung der Nachbarin - Der Freitag: Shooting, Shopping & Caning

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Um Punkt sieben weckt uns mein Telefon. Jana schaut mich unverständlich an, da wir die letzten Tage nicht vor acht Uhr aus dem Bett gestiegen sind.

"Wir haben heute etwas vor, aber ich verrate dir noch nicht, was es ist", erkläre ich.

Skeptisch und missmutig betrachtet sie mich während dem Frühstück. Zu gern möchte ich erfahren, was in ihrem Kopf vorgeht. Sie ist eine Frau, sie malt sich bestimmt alle möglichen Szenarien aus, eines lustiger und extremer als das andere. Aber ich glaube, ihr Stolz hindert sie daran, Fragen zu stellen.

Eine Stunde später, als die Küche aufgeräumt und (schon wieder) blitzblank geputzt ist, kann sie ihre Neugierde berechtigterweise nicht mehr zurückhalten.

"Vermag der werte Herr zumindest einige Anhaltspunkte geben? Bewegen wir uns fort? Bleiben wir hier zu Hause? Oder ist das Vorhaben etwa nur ein Deckmantel für weiteren ungezügelten Geschlechtsverkehr?"

Ganz die Jana.

"Wir fahren irgendwohin. Mach dich hübsch und zieh dich schick an. Ein Kleid wäre angebracht, mit schöner Frisur, zum Beispiel mit einer dieser Flechtkreationen, die du dir manchmal in die Haare zauberst", formuliere ich meine Erwartungen in ein Kompliment gepackt.

Versteinert schaut sie mich an.

"Hopp-hopp! Du hast dafür eine Stunde."

Daraufhin eilt sie hinauf ins Badezimmer. Zuerst ist 20 Minuten lang die Dusche zu hören, dann ebenso lang ein Haarföhn, danach Stille. Schließlich erscheint sie.

"Das nächste Mal ist eine längere Vorlaufzeit wünschenswert!", flötet sie.

Ich verstehe gar nicht, was sie hat. Das Ergebnis lässt sich sehen. Dezent-sexy geschminkt, mit einem schönen, cremefarbenen Kleid, das ungefähr knielang ist und ihre Haare... Ich liebe es! Ich vermag es nicht zu beschreiben, irgendwie asymmetrisch geflochten, bisschen seitlich, aber auch nicht zu durcheinander. Eine schöne Frau in einer sehr attraktiven Verpackung.

"Steig schon mal ins Auto, ich muss noch etwas holen."

Sie soll nämlich nicht wissen, dass ich ihren Kleiderschrank plündern will. Alle Dessous, Slips, BHs, Röckchen und Oberteile, die ich auf die Schnelle greifen kann, werfe ich in einen kleinen Trolley, der in den Kofferraum kommt. Das bekommt sie zwar mit, das ist aber nicht schlimm, der Inhalt bleibt ja vorerst ein Geheimnis. Ihrem Gesicht ist es anzusehen, dass sie förmlich vor Neugier platzt. Aber sie kann sich beherrschen und bleibt cool.

Wir fahren in die Stadt. Ich parke an einer Stelle, von der nicht gleich ersichtlich ist, was unser Ziel ist. Dafür befinden sich zu viele Geschäfte und Einrichtungen in direkter Nähe. Wir laufen los, ich ziehe den Koffer und... Zuerst schaut mich Jana verblüfft an, dann lächelt sie wie ein kleines Mädchen. Warum? Weil wir Händchen halten. Es passiert unmerkbar, wie von selbst und es fühlt sich so natürlich an.

Lange kann sie dies allerdings nicht auskosten, denn wir sind schnell an einem Fotostudio angekommen. Sie zählt eins und eins zusammen und weiß, dass sie an einem Shooting teilnehmen soll. Sie fühlt sich geschmeichelt und wirft mir mehrmals ein verliebtes Lächeln zu.

"Guten Morgen!", empfängt uns die Fotografin. "Gehen Sie schon mal nach hinten in die Umkleide. Sie können beginnen, sich vorzubereiten. Ich komme sofort nach und wir besprechen die Einzelheiten."

Jana geht strahlend vor, ich rolle mit dem Koffer hinterher.

Plötzlich erschrickt sie: "Ich habe gar keine Schminksachen mit. Für Fotos malt man sich ganz anders an als zum Ausgehen."

"Keine Angst, daran haben wir gedacht, es kommt gleich eine professionelle Visagistin."

"Okay. Und was ist im Koffer?"

EingeschneitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt