Leon bemerkte es und stellte sich neben mich.
Ich: "Was ist, wenn er nicht mit mir reden möchte? Was wenn es zu spät ist für eine Aussprache?"
Leon legte seinen Arm um mich.
Leon: "Ihm geht es genauso wie dir."
Ich: "Hat er es dir gesagt?"
Leon: "Nein, aber ich merke es an seinem Verhalten und Lina hat mir erzählt, dass es ihm gerade alles andere als gut geht."
Ich: "Ok."
Wir gehen an die Tür und ich klingelte. Lina sprach über die Gegensprechanlage.
Lina: "Hey Lina, ich bins. Können Leon und ich rauf kommen?"
Lina: "Ja klar."
Es summte und wir gingen nach oben. Dort angekommen merkte sie, dass ich geweint habe und nahm mich in den Arm.
Lina: "Was ist passiert?"
Mir kamen wieder ein zwei Tränen.
Ich: "Ist Joshi da?"
Sie nickte.
Lina: "Er und Serge sitzen im Wohnzimmer."
Ich ging hin. Lina und Leon folgten mir. Als Joshua mich sah, stand er auf.
Joshua: "Was machst du denn hier?"
Ich konnte nicht anders. Ich begann wieder zu weinen und fiel ihm um den Hals.
Ich: "Es tut mir so leid!"
Ich schluchzte. Joshua war erst ein wenig überrascht, doch drückte mich dann fest an sich. Wir standen mehrere Minuten nur so da und ich konnte nicht aufhören zu weinen.
Joshua: "Es ist alles gut."
Ich löste mich langsam von ihm und wischte mir die Tränen ausm Gesicht.
Ich: "Ist es nicht. Ich hab dich nie ausreden lassen und war immer der Überzeugun, dass ich dir egal wäre."
Joshua: "Das warst du mir nie."
Wir setzten uns auf die Couch und Lina brachte uns ein Glas Wasser.
Lina: "Na los Jungs, lasst uns den kleinen nehmen und ein wenig spazieren gehen, damit die beiden in Ruhe reden können."
Ich sah hilfesuchend zu Leon. Er legte seine Hand auf meine Schulter und kam zu mir runter.
Leon: "Du schaffst das."
Ich griff nach seiner Hand und lächelte ihn an.
Als alle weg waren begann endlich die Aussprache, die schon viel zu lange überfällig war, allerdings wusste keiner von uns, wie er anfangen sollte.
Ich: "War ich dir eigentlich egal?"
Joshua: "Nein, das warst du mir nie. Du bist meine kleine Schwester und ich wollte immer wissen, wie es dir geht. Ich hab unsere Eltern regelmäßig gefragt und sie meinten, dass es dir gut gehen würde."
Ich: "Ich hätte dich gerne bei einen meiner Abschlussfeiern dabei gehabt."
Joshua: "Ich wäre auch gerne dabei gewesen, doch habe die genauen Termine nie erfahren. Mama und Papa meinten auch immer, dass es doch wichtig wäre, mich auf meine Karriere zu konzentrieren. Ich hab dich so sehr vermisst. Ich dachte du hättest uns verlassen."
Ich: "Das hab ich ja auch irgendwie. Ich hab das Gefühl gehabt, nicht wertgeschätzt zu werden und dann dachte ich mir, kann ich auch einfach gehen. Deborah war die einzige die noch Kontakt zu mir hatte. Mit ihr hab ich noch regelmäßig telefoniert."
Joshua: "Vielleicht können wir nochmal von vorne anfangen?"
Ich: "Nichts lieber als das."
Wir nahmen uns in den Arm und ich war froh, das wir uns ausgesprochen haben. Endlich hatte ich meine Bruder wieder. Wir ließen uns wieder los.
Joshua: "Ich war wahrscheinlich auch zu sehr auf meine Karriere konzentriert. Aber kannst du dich noch erinnern. Einmal hab ich dich auf deinem Internat besuchte."
Ich: "Du meinst als du mir die N64 mit Mario Party und Mario Kart geschenkt hast?"
Joshua: "Ja genau den Moment mein ich."
Ich: "Ich nehm es dir immernoch übel, dass du mir Yoshi vor der Nase weggeschnappt hast. Seit dem nenn ich dich auch Joshi."
Joshua: "Deswegen der Spitzname!"
Wir lachten und Wohnungstür ging auf. Lina, Leon und Serge kamen mit dem Kleinen von Spaziergang zurück.
Lina: "Habt ihr euch endlich ausgesprochen?"
Wir nickten.
Leon: "Gott sei dank. Das konnte man sich ja nicht mehr länger mitansehen."
Joshua: "Was hast du eigentlich mit ihr gemacht, dass sie so aufgelöst war. Sie ist doch sonst so taff."
Ich: "Er hat mich zum Boxen geschleift."
Joshua: "Zum Boxen?"
Leon: "Sie sollte mal all ihre verdrängte Gefühle raus lassen. Hat ja auch super funktioniert."
Ich: "Danke für deine Hilfe."
Leon: "Gerne."
Ich hör den kleinen Schreien sah kurz zu Lina rüber und sie nickte. Daraufhin nahm ich den kleinen aus dem Wagen und begann ihn zu beruhigen. Relativ schnell stellte ich jedoch fest, dass die Hosen voll sind. Ich ging ins Kinderzimmer und Lina folgte mir. Ich begann ihn frisch zu machen.
Lina: "Das machst du echt gut. Wo hast du das gelernt?"
Ich: "Bevor ich mich für die Sportmedizin entscheiden habe, hab ich eine Zeitlang auf der Säuglingsstation gearbeitet."
Ich nahm den kleinen wieder hoch und schaukelte ihn hin und her. In dem Moment klingelte Linas Handy und sie ging kurz raus. Leon kam zu mir. Wir flüsterten.
Ich: "Hey."
Leon: "Der Kleine ist echt süß."
Ich: "Das stimmt."
Leon: "Ich würde nach Hause fahren. Kommst du mit?"
Ich: "Gerne. Ich leg den Kleinen nur noch kurz ins Bett."
Er nickte und ich legte den Kleinen hin, gab ihm einen Schnuller und legte ein Kuscheltier neben ihn. Ich stürzte mich auf das Bettgestell ab und beobachtete ihn. Leon kam rein.
Leon: "Könn wir?"
Ich nickte, ohne zu ihm zu sehen. Der Kleine ist einfach zu süß. Wir verabschiedeten uns von den anderen und gingen zum Wagen.
Leon: "Möchtest du auch mal Kinder?"
Ich: "Unbedingt! Ich könnte mir nichts schöneres vorstellen. Du?"
Leon: Auf jeden Fall. Ich finde Kinder geben dem Leben nochmal einen ganz anderen Sinn."
Ich nickte und wir gingen zu seinem Wagen. Während der Heimfahrt entschieden wir uns den Abend auf seiner Terasse ausklingen zu lassen. Dort angekommen fühlte ich mich erleichtert. Wir saßen uns hin.
Ich: "Danke nochmal für alles."
Leon: "Ist doch selbstverständlich."
Ich: "Für mich ist sowas nicht selbstverständlich."
Er lachte und wir beobachteten wie die Sonne langsam unterging und die ersten Sterne sichtbar wurden. Währenddessen unterhielten wir uns über Gott und die Welt. Mit ihm konnte man sich echt gut unterhalten. Langsam wurde es jedoch ein wenig kalt und ich rieb mir über die Arme.
Leon: "Warte ich hol dir eine Decke."
Ich: "Schon ok, mach dir keine Umstände."
Leon: "Alles gut."
Er kam noch kurzer Zeit mit was frischem zu trinken und einer Decke wieder. Er legte sie über uns und ich rutschte ein wenig näher an ihn, damit die Decke ausreicht. Er reichte mir mein Glas.
Leon: Auf einen erfolgreichen Tag."
Ich: "Der Tag war extrem anstrengend."
Leon: "Aber immerhin hast du dich wieder mit Jo versöhnt."
Ich nicke und lächelte.
Ich: "Das stimmt. Danke nochmal für alles."
Leon: "Wie gesagt, sehr gerne."
Wir stießen an und tranken einen Schluck.
Leon: "Jo ist einer meiner besten Freunde und du... Du bedeutest mir auch sehr viel."
Unsere Augen trafen sich und unser Blicke lösten sich nicht mehr von einander. Ich biss mir auf die Lippe und sah auf seine. Er nahm meinen Kopf in seine rechte Hand, ich schloss meine Augen und drückte seine Hand mit meiner fester an mein Gesicht. Ich öffnete meine Augen und merkte, dass er nicht aufgehört hat mich anzusehen. Ich sah erneut auf seine Lippen und biss mir erneut unbewusst auf meine Unterlippe. Leon zog mein Gesicht zu sich und küsste mich. Für mich fühlte es sich an, als ob die Zeit stehen geblieben wäre für diesen Augenblick. Alles fühlte sich so leicht an. Alles war wunderschön. Wir lösten uns voneinander und lehnte unsere Stirn aneinander. Die Augen immernoch geschlossen. In diesem Moment schoss mir plötzlich ein Gedanke durch den Kopf. 'Was hast du gerade getan? Er ist einer der besten Freunde deines Bruders' Ich riss mich also von ihm los, sprang auf, schnappte mir meine Tasche und verabschiedete mich mit einem kurzen 'Tschüss'.
Bei mir in der Wohnung versuchte ich zu schlafen, jedoch gelang mir das nir sehr schwer, denn immerwieder ging mir der Abend durch den Kopf.
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Die kleine Schwester
FanfictionEwigkeiten stand ich im Schatten meines großen Bruders Joshua Kimmich, dem großen Fußballstar. Da war es egal, dass ich schon mit 20 mein Medizinstudium beendet hatte und mit 21 meinen Doktortitel bekam. Jetzt winkte der perfekte Job, die Nachfolge...