Prolog

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Ich fühlte das sie kamen noch bevor ich sie sah und wusste, dass es keinen Ausweg gab. Einige Wesen krochen aus dem Wald, andere schwebten durch die Luft und landeten auf dem feuchten Erdboden. Nebel umhüllte uns und verweigerte jedem auch noch so kleinen Sonnenstrahl, den Boden zu berühren. Die grösste Gefahr jedoch war weder die Kreaturen noch das Wetter. Es waren diejenigen, welche aus dem Welten Tor kamen. Grosse und mächtige Männer und Frauen mit Flügeln. Sie strahlten pure Macht aus. Auf den freiliegenden Körperstellen hatten sie Runen oder andere Ornamentartigen Muster, welche sich über ihren Körper zogen. Dunkelheit umhüllte jedes dieser Wesen, sie pulsierte förmlich um ihre makellosen Körper, die trotz ihrer umhüllenden Dunkelheit erkennbar waren. Nun standen die Wesen nicht mehr weit von mir entfernt und hielten inne. Der vorderste von ihnen trug eine Krone aus Mondstein die sein aschfahles Gesicht untermalte. Er hob die Hand und zeigte auf mich. Ich erstarrte, die Angst stieg in mir hoch und erfüllte jeden Winkel meines Körpers und meiner Seele. Mein Kampf oder Flucht Reflex setzte ein und ich betrachtete rasch meine Umgebung. Wir standen auf einer Anhöhe und blickten dem Wald entgegen. Der Moosbewachsene Boden wurde ungefähr in der Hälfte der Strecke zu den Wesen von Gras abgelöst. Das Gras, auf welchem die Wesen standen, hatte sich schwarz verfärbt und verdorrte. Kleine Bäche mit vielen Verzweigungen schlängelten sich durch die Landschaft und nährten die farbigen Blumen und die Landschaft. Ich hatte keine Chance wegzurennen. Ich konnte mich hier nirgendwo in Sicherheit bringen. Ich schaute wieder zu dem mit der Krone aus Mondstein, musterte ihn, bevor mir klarwurde, dass ich so schnell rennen könnte, wie ich wollte. Ich könnte ihm, ihnen niemals entkommen. Also hatte ich wohl keine andere Wahl, als mich dem zu stellen, was auch immer mich erwartete. Wenn ich hier sterbe, dann wenigstens, während ich ihnen in die Augen sehe und kämpfe.

"Wir werden dich Rachel und alle die du liebst vernichten, wenn du uns nicht das bringst, was wir wollen, bevor es beginnt. Du hast nicht mehr viel Zeit."

Beim Klang seiner Stimme stellten sich meine Nackenhaare auf und mein Körper verkrampfte sich so sehr, dass es schmerzte. Diese Stimme war so messerscharf und mit Macht getränkt, dass ich mir Mühe geben musste, mich auf den Beinen zu halten. ich öffnete den Mund, wollte etwas sagen, wollte fragen was sie mit es beginnt meinen, brachte jedoch kein Wort heraus. Als ich einen zweiten Versuch ansetzte, etwas zu sagen, erklang eine Stimme hinter mir:

"Sie wird euch nicht helfen und dir schon gar nichts geben, also verschwindet"

Seine Stimme, ich drehte meinen Kopf, sie war ebenfalls von purer Macht getränkt und angsteinflössend. Doch als ich ihn erblickte, verspürte ich keine Angst, sondern Erleichterung. Plötzlich hörte ich eine Stimme, die hallte, als käme sie von weit weg her:

"Erleichterung? Was für Erleichterung? Rachel reiss dich zusammen. Er könnte dich mit einer Handbewegung töten. Sei bloss vorsichtig"

Die anderen schienen die Stimme nicht gehört zu haben.

"Wer ist da?" Flüstere ich leise, jedoch antwortet die Stimme nicht mehr. Ich drehte meinen Kopf wieder zu den dunklen Wesen. Ich wusste nicht, was mir mehr Angst machte, die Tatsache, dass diese Wesen mich mit einem Wort umbringen, könnte als wäre meine blosse Existenz nur ein einzelner langer Gedanke, oder die Tatsache, dass ich nun Stimmen zu hören schien. Ich drehte mich etwas um, um ihn sehen zu können. Ich sah ihn und hatte uhrplötzlich das Bedürfnis, mich in seine Arme zu werfen. Er strahlte Licht aus, wortwörtlich. Er war umringt von einer Armee aus licht umhüllte Wesen, mit Flügeln. Auch er hatte Flügel. Sie waren ebenfalls makellos und auf eine seltsame Art ähnelten sie aufgrund ihrer Perfektion und ihrer Bewegungen den Schatten Wesen. Sie alle hatten ebenfalls Runen und Ornamente, die auf den freiliegenden Körperstellen sichtbar waren. Nur waren ihre Ornamente weiss und ihre Haut Sonnengeküsst, nicht wie bei den dunklen Wesen, Schwarz und leichenblass.

Als ich nun wieder die dunklen Wesen anblicke sah ich deren vor Zorn verzehrten Gesichter. Einige von ihnen zogen ihre Waffen. Die Kreaturen aus dem Wald, welche nur schwach von schatten umhüllt waren, fauchen. Die Wesen mit den Flügeln zeigten nun mit den Fingern in unsere Richtung. An ihren Fingerspitzen bildeten sich in Sekunden Schnelle Feuerbälle, die nun mit unfassbarer Geschwindigkeit auf uns zuschossen. Ich schrie, wollte wegrennen. Doch ich schaffte es nicht. Der Feuerball traf mich und schleuderte meinen Körper durch die Luft als wäre ich eine Puppe. Ich fühlte den Aufprall eines Körpers auf dem Boden, fühlte die Vibrationen, die der Kampf auslösten, hörte das Geschrei und die Explosionen. Und nach wenigen Sekunden wurde alles schwarz.

The Daughter of: light and dreamsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt