Justin

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Hannah Baker

4 Tage später...

,,Hey!", rief jemand hinter meinen Rücken immer wieder. Ich dachte der Ruf war nicht für mich bestimmt, da ich quasi hier neu war und der Schulweg voller Schüler war, und lief ohne mich umzudrehen weiter. ,,Hey!" Der Ruf kam immer näher und kurze Zeit später joggte Justin neben mir her. ,,Hey.", begrüßte er mich leicht außer Atem und passte sich meinem Schritt an. ,,Hey.", wiederholte ich die Begrüßung und schaute ihn abwartend an. ,,Du bist doch Hannah von der Party oder?" ,,Jap, die bin ich. Und du bist Justin von der Party?", fragte ich ihn zurück. ,,Ja genau. Justin. Foley." ,,Du siehst trocken aus.", zog ich Justin auf und er erwiderte mit einem kleinen Lächeln: ,, Naja. Hab mich umgezogen." Ein Schweigen entstand und ich wusste nicht, was ich sagen sollte. ,,Also...", unterbrach Justin die Stille, ,,Kate ist jetzt weg." ,,Ja leider. Man das ist so blöd.", konnte ich nur erwidern, weil sich ein kleiner Kloß in meinen Hals gebildet hat. ,,Bloß jetzt nicht heulen.", ermahnte ich mich selber. Normalerweise war ich nicht so eine Heulsuse, aber Kate war eine sehr gute Freundin gewesen. Außerdem war sie meine erste und bis jetzt einzige Freundin hier gewesen. ,,Habt ihr noch Kontakt?", versuchte ich mich mit einer Frage an Justin abzulenken. Justin vergrub seine Hände in seinem hellblauen Sweatshirt und antwortete:,, Ja. Manchmal." ,,Wir auch. Manchmal." In Gedanken fügte ich hinzu: ,, Und ich vermisse sie." Ich schaute auf meine Uhr am Handgelenk und stellte fest, dass ich mich beeilen musste, um noch rechtzeitig in den Klassenraum zu kommen. Mittlerweile standen wir auch schon am Haupteingang der Schule, deshalb konnte ich mich mit den Worten ,,Ähm, muss jetzt in die Klasse." abwenden. ,,Ja ok. Muss auch los. Man sieht sich.", stotterte Justin und winkte mir noch zu. ,,Wahrscheinlich.", stimmte ich ihm zu und winkte zurück. Dann machte ich mich schnell los zum Klassenraum. Doch den ganzen Weg dahin, lächelte ich.

Ich holte meinen Schlüssel aus meinen grünen Stoffrucksack und schloss die Tür zu unserem neuen weißen Haus auf. ,,Na Schatzi, wie war die Schule?", stürmte meine Mutter, Olivia, gleich auf mich los, als ich den ersten Schritt in den Flur tat. ,,Olivia!", hörte ich die ermahnende Stimme meines Vater aus der Küche. Ich lachte leise. Meine Mutter ignorierte ihn komplett und sah mich fragend an. ,,Gut.", versicherte ich meiner Mutter und sie schaute mich nur skeptisch an. ,,Wirklich?" ,,Ja Mom. Warum sollte ich lügen?", ächzte ich, da ich gerade dabei war meine engen Schuhe auszuziehen. ,,Weiß ich doch nicht. Kann ich etwa in deinen Pubertärkopf reinschauen?" ,,MOM.", rief ich empört und streckte erleichert meine Füße aus. Nachdem ich auch meine Jacke aufgehängt hatte, schlürfte ich ins Wohnzimmer und nahm das Tablet. Mit den Tablet in der Hand, lief ich in die Küche und packte vier warme Pancakes auf einen Teller, die mein Vater eben gemacht hatte. Ich drückte ihn einen Schmatzer auf die Wange und murmelte: ,, Hallo Dad." ,,Hey Schatz. Wie war die Schule?", wiederholte er die Frage von Mom und ich verdrehte die Augen. Ich stopfte mir einen Pancake ohne alles in den Mund und sagte während des Kauens: ,, Frag doch Mom." Ohne auf seine Antwort zu warten, machte ich mich wieder auf den Weg ins Wohnzimmer, stieß die Wohnzimmertür zu und ließ mich auf das beige Sofa fallen. Ich lud das Tablet hoch und drückte auf das Skypesymbol. Ich gab in die Suchleiste ,,Kate" ein und rief sie an. Ich musste nicht lange warten, da ging sie auch schon ran.

,,Hi Kate.", fing ich das Gespräch an, da ich nicht wusste, wie sonst. Kate, wie sie war, hielt sich erst gar nicht mit einer Begrüßung auf und jammerte: ,,Meine neue Schule ist so scheiße." ,,Warum?", fragte ich sofort besorgt. ,,Weil es so viele neue Namen gibt und du weißt, ich kann mir nicht gut neue Namen merken." Ich wusste es zwar nicht, gab trotzdem ein zustimmendes Murmeln von mir. Kate hielt sich nicht auf und erzählte mir noch weitere Gründe, warum alles in ihrer neuen Gegend "scheiße" war. Irgendwann wusste sie keine Gründe mehr und fragte mich alles Mögliche aus. Ich beantwortete alles brav und irgendwie kamen wir auf Justin zusprechen. ,,Heute hat Justin mit mir gesprochen.", plazte ich raus und sie grinste mich zufrieden an. ,,Und was hat er gesagt?" ,,Er meint, dass ihr beide noch manchmal Kontakt gehabt habt. Stimmt das? Woher kennt ihr euch eigentlich?", blubberte ich. ,,Dieser kleine Lügner, er hat mich die letzten Tage noch gar nicht angeschrieben oder angerufen." ,,Oh.", wunderte ich mich, ,,und woher kennt ihr euch?" ,,Ah, aus dem Kindergarten. Er hat zwar früher im Kindergarten in der Nase gepoppelt, was ich total ekelig finde, doch wir waren trotzdem immer Freunde." Sie zuckte mit den Schultern. Ich lachte und bemerkte: ,,Kate, du weißt schon, dass das mit den Poppeln jahrelang her ist, um genau zu sein, als ihr 3 Jahre alt wart oder so. Wieso sollte das die Freundschaft heutzutage einschränken?" Kate riss die Augen. ,, Weil Poppeln ekelig ist und ich möchte keine ekelige Freunde haben." Ich verzog das Gesicht. ,,Ich habe früher auch gepoppelt.", gestand ich ihr.  ,,Neinnnnnn! Das kann nicht wahr sein. Hab ich nur ekelige Freunde?" ,,So wie es aussieht.", grinste ich und wir beide mussten lachen. Wir kicherten noch ein bisschen rum bis sie leider Schluss machen musste. ,,Tschüss Hannah, meine Süße. Und mach dich an Justin ran, er ist heiß!" Das waren ihre letzten Worte mit einem Zwinkern, bevor sie die Verbindung kappte. Ich starrte mit ungläubigen Blick das Tablet an und stöhnte:,, Oh Gott, Oh Gott!" Doch Kate hatte recht. Justin war heiß.




Fanfiktion Tote Mädchen lügen nicht/ 13reasonswhyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt