Hannah Baker
Es war endlich Wochenende. Die restlichen Tage überstand ich gut und gewöhnte mich an meiner neue Schule und an meine neuen Mitschüler. Heute Abend würde die Party steigen, auf die mich Kate eingeladen hatte. Ich hatte ihr einen Tag später, nachdem sie mich gefragt hatte, doch zugesagt. Sie hatte mich vor Freude umarmt, obwohl wir uns erst ein paar Tage kennen und ich hatte sie zurück umarmt. Kate war zwar schon irgendwie ein komischer Vogel, aber diesen komischen Vogel hatte ich schon nach einigen Tagen mit ihm ins Herz geschlossen. Zu meinem Unglück.
Während wir zur Fuß zu Party liefen, erzählte sie mir mit schweren Herzen, dass sie umziehen würde und dass diese Party wahrscheinlich ihre Letzte in dieser Stadt sein würde. ,,Deswegen musst du mir sie unvergesslich machen!", rief Kate nach diesem Geständnis euphorisch. Ich fing an zu weinen und versicherte ihr mein Bestes zu geben. Ich hoffte mein Mascara war nicht verwischt, doch Kate sagte nichts. Sie lächelte mich nur traurig und fröhlich zu gleich an, bevor wir Bryce Villa erreichten, in der heute die Party steigen würde. Bryce ging in unsere Parallelklasse und stand ganz weit oben inder Beliebtheitsskala. Er war ein sehr erfolgreicher Basketballspieler und seine Eltern waren reich, sehr reich. Als Kate und ich ins Haus traten, hockten schon viele Jugendliche auf dem Sofa im Wohnzimmer oder standen mit ihren Freunden rum. Fast alle hielten die obligatorischen roten Pappbecher in den Händen und redeten. Bestimmt war in meisten Bechern Alkohol oder Cola gefüllt. Bei so welchen Partys gab es keine Fanta oder andere leichte Getränke im Angebot. Das wusste ich. Ich betrachtete die anderen Jugendlichen, während Kate, wie ein Wasserfall redete. Das konnte sie echt gut. Ich brummte zustimmend, als sie mich etwas fragte und kurz darauf winkte sie Clay, der in einer Ecke stand zu uns. ,,Hey Clay!", brüllte sie durch das ganze Wohnzimmer, das schien aber niemanden zu stören. Die Partymusik war sowieso so laut aufgedreht, dass man fast sein eigenes Wort kaum verstehen konnte. ,,Ey Bryce. Mach mal die Musik etwas leiser.", hörte ich einen schlanken, aber gut gebauten Jungen zu einem anderen Jungen, der anscheinend der Gastgeber war, sagen. Der ging zur Musikbox und machte die Musik minimal leiser. Sehr geholfen hatte es auch nicht, aber etwas besser verstehen konnte man sich jetzt jedenfalls.
,,Hey Kate, Hi Hannah.", sagte Clay schüchtern und Kate boxte ihn in den Oberarm. Clay schaute sie verwirrt an und ich musste mich halten, um nicht loszuprosten. ,,Ignoriere sie einfach.", wandte ich mich schmulzend an Clay, der sich über den Arm rieb. ,,Okay, wenn du meinst." Clay starrte mich an. So wie es aussieht wusste er nicht, was er sagen sollte. Kate kam ihm zu Hilfe. ,,Clay, sag mal, wieso hast du nichts zu trinken?" ,,Du weißt warum.", antwortete Clay ihr. ,,Jaja, sieh es doch mal lockerer." Clays Blick zuckte kurz zu mir und seuzfte. ,,Ja okay. Ich hole uns etwas zu trinken. Was wollt ihr haben?" Ich verstand zwar nicht so recht, was dieses Gespräch gerade sollte, aber ich bat Clay um eine Cola. Kate wünschte sich ein Bier. ,,Bis gleich.", murmelte Clay und verdrehte die Augen. Dann verschwand er in der Menge. ,,Was sollte das gerade?", fragte ich Kate mit hochgezogenen Augenbrauen. Kate machte nur eine wegwerfende Handbewegung und sagte:,, Er will hier kein Alkohol trinken, weil er Angst hat, dass jemand etwas bei ihm reinschüttet. Drogen oder so. Als ob jemand etwas Clay antun möchte. Hallo?! Er hilft einigen mit dem Hausarbeiten oder macht für sie Hausaufgaben. Warum sollte da jemand ihn vergiften wollen?" Ich zuckte mit den Schultern. ,,Ich finde es nicht schlimm, dass er hier oder generell kein Alkohol trinken möchte. Man kann doch auch ohne Alkohol Spaß haben und seine Angst kann ich auch verstehen. Warum setzst du ihn so unter Druck?" ,,Weiß auch nicht.", antwortete Kate und schaute weg. Sie log, das wusste ich. Doch nachhaken tat ich nicht. Ich wollte die Stimmung nicht noch mehr vermisen
Clay kam mit drei Becher zurück. ,,Hier eine Cola." Er gab mir einen von den Pappbechern. ,,Und hier dein Bier." ,,Danke.", bedankte ich mich bei ihm und er erwiderte: ,,Kein Problem. Immer gerne." Ich schaute kurz in Clay Becher und sah, dass er sich auch eine Cola geholt hatte. Er war wohl ein Junge, der sich nichts sagen ließ und sein eigenes Ding machte. Das gefiel mir. ,,Clay, deine Mutter ist doch Anwältin oder?", fragte Kate interessiert und Clay brummte zustimmend in sein Becher aus dem er gerade trank. ,,Puh. Kannst du deine Mutter fragen, ob sie meine Eltern überzeugen kann, das wir hier bleiben?" Clay schaute Kate traurig an und bedauerte: ,, Ne, dazu ist meine Mutter leider nicht im Stande." Ich bemerkte jetzt erst, wie traurig Kate darüber war, dass sie wegzieht, weil jeder weiß wofür Anwälte da sind. Bestimmt nicht dafür, dass sie die Eltern vor einem Umzug bewahren. Ich umarmte Kate fest und strich ihr über den Rücken. ,,Komm lass uns rausgehen. Hier drinnen wird es langsam stickig.", sagte ich zu den beiden, bevor Kate einen Weinanfalll bekommen konnte und die schöne Erinnerung an diesen Abend zerstört wird. Ablenkung hilft immer.
Wir gingen in den Garten, wo sich auch jede Menge Leute tümmelten und schlenderten einmal um die gewaltige Villa rum. Wir hielten beim Eingang an.. Vor uns spritzen sich zwei Jungs nass. Einmal der Typi, der vorhin Bryce aufgefordert hat, die Musik leiser zuschalten und ein schwarzhaariger Junge, der seine Haare etwas länger hielt, so dass sie in seinem Gesicht hingen. Sie liefen wie Kleinkinder herum und zogen sich gleichzeitig die feuchten T-Shirts aus. Das Wasser wurde ausgemacht und sie schimpften den Jungen hinterher, der das Wasser ausgedreht hat. ,,Justin, heul nicht rum! Sei ein Mann.", lachte Kate plötzlich einen der beiden aus. Der Junge, der wahrscheinlich Justin war, drehte sich zu uns um und zeigte uns seinen klitschnassen Oberkörper. ,,Und du sei kein Mädchen und glotz nicht so, Kate!" ,,Hä?", lachte Kate, ,,Das macht kein Sinn." Justin ging nicht darauf ein, aber sein Freund. ,,Ich glaube, Justin hat heute schon zu viel getrunken!" ,,Und du etwa nicht, Zach?", fragte Justin prompt und boxte seine eine Schulter gegen Zachs Schulter. Zachs schwarze Haare fielen bei dieser Bewegung noch mehr ins Gesicht und er fuhr mit der Hand durch seine Haare, um sie sich aus seinem Gesicht zu schaffen. ,,Und wer bist du?", richtete Justin die Aufmerksamkeit auf mich. Er checkte mich ab. Das sah ich an seinen Blick. Er glitt über meinen roten, dünnen Pullover bis hin zu meinem Gesicht. Ich ging nicht auf seinen Blick ein und antwortete ihm. ,,Ich bin neu hier. Mein Name ist Hannah." Er nickte kurz und sagte mit ernster Stimme: ,, Schöner Name." ,,Danke. Gleichfalls.", gab ich zurück und lief etwas rot an, aber nur ein bisschen rot. Kate mischte sich wieder ein und befahl den beiden Jungs sich gefälligst umzuziehen. Erst gingen sie mit Genörgel dagegen an, doch am Ende gaben sie auf und salutierten mit den Worten: ,,Geht klar Chef!" Sie zogen sich schnell die T-Shirts wieder an und tockelten leicht zum Ausgang. Justin drehte sich nochmal kurz zu uns und lächelte mich an.
,,Schaffen sie es alleine?", gab Clay zu bedenken, nachdem die beiden Jungs abgezischt sind und Kate versicherte ihm: ,,Das schaffen die schon. Justin wohnt gleich hier um die Ecke und sowieso, jetzt haben wir endlich nicht mehr die Idioten an der Backe." ,,Aber süße Idioten.", witzelte Clay und Kate schnaubte. Zusammen gingen wir wieder rein und feierten. Kate bekam ihren schönen Abend und übermorgen hieß es ,,Goodbye". Doch daran dachten wir den ganzen Abend rüber nicht und lachten was das Zeug hielt.
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Fanfiktion Tote Mädchen lügen nicht/ 13reasonswhy
FanficEine Fanfiktion von der Serie Tote Mädchen lügen nicht, die auf dem Buch von Jay Asher aufbaut. In dieser Fanfiktion baue ich Handlungen von der Serie an. Des weiteren let's surprise, lasst euch überraschen!