(10) Die Erklärung

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Die nächsten Tage verliefen relativ ruhig, doch meine Mutter wollte immer noch nicht auf diese Bilder zu sprechen kommen. Freitagabend reicht es mir endgültig. Ich sprach sie direkt darauf an. Ohne Widerrede. Sie war gerade in der Küche und spielte dort etwas auf dem Tablett rum. "Mama?", "Ja kleiner. Was gibt es denn?" fragte sie mich und lächelte fröhlich. Ich setzte mich ihr gegenüber und atmete noch einmal tief durch. "Mama, ich möchte endlich eine Erklärung auf diese Bilder haben. DU hast gesagt, du willst mit mir darüber reden. Wer sind diese Personen und was haben die mit mir zu tun?" Ich sah sie an, sie war leicht geschockt auf meinen Ehrgeiz auf die Sache. "Ähm Paul. Ich..naja."
"Mama. Ich will endlich eine Antwort auf meine Fragen. Bitte. Mich beschäftigt die ganze Sache schon eine Weile. Bitte erzähl es mir." Meine Mutter sah auf ihre Hände die die miteinander verknotet hat. Sie wirkte sehr unruhig. "Paul, ich weiß nicht so recht was du schon weißt."
"Nicht wirklich viel. Nichts von ihm."
Plötzlich klingelte es und meine Mutter sprang sofort auf und ging hin. "Ich geh schon." rief sie aus, fröhlich darüber, dass sie meinem Gespräch ausweichen konnte. Ich seufzte und holte mir eine Cola aus dem Kühlschrank. In letzter Zeit sind meine Eltern irgendwie lockerer geworden. Zum Glück für mich. Trotzdem hatte ich noch nicht das Bedürfnis mit ihnen über Evelyn zu reden. Ich hörte Stimmen im Flur. "Hey!" rief Evelyn fröhlich aus und kam dicht gefolgt von meiner Mutter in die Küche. "Hey." sagte ich und küsste sie sachte zur Begrüßung. "Was machst du hier?" fragte ich sie nachdem wir uns voneinander gelöst hatten. "Ich wollte dir das Zeug für Englisch vorbeibringen." sie grinste über beide Ohren, seid ich sie vor meiner Mutter geküsste hatte. Welche momentan etwas ratlos nebenbei stand und uns beobachtete. "Paul, deine Freundin?" fragte sie etwas verdutzt. "Ähm ja... Mama das ist Evelyn. Evelyn, das ist meine Mutter." Die beiden begrüßten sich und Evelyn suchte in ihrer Tasche nach dem Zeug. "Wie lange seid ihr zwei den zusammen?" fragte meine Mutter und machte sich einen Tee. "Evelyn einen Tee?" "Ja danke."
"Seit dem Wochenende." ich nahm einen weiteren Schluck von meiner Cola. Gott sei Dank war meine Mutter gelassen an die ganze Sache rangegangen. Ich hatte fast vergessen, worüber wir reden wollten. "Woher kennt ihr euch zwei?"
"Ihr Sohn, hat mich naja sozusagen gerettet vor einem Typen, der mir an die Wäsche wollte. Richtig süß von ihm. " sie grinste mich an und ich umarmte sie von hinten und legte meinen Kopf auf ihre Schulter. Sie kuschelte sich leicht an mich. "Ja so ist er halt."
"Redet doch nicht von mir, als wäre ich nicht im Raum." lachte ich. Evelyn nippte an ihren Tee und grinste mich an. "Also Mama. Wir wollten über etwas reden."
"Glaubst du nicht, wir sollten das Bereden, wenn deine Freundin weg ist?" sie versuchte immer noch allem auszuweichen. "Mama, sie ist in dieses Thema eingeweiht und hat auch damit zu tun. Ich ließ Evelyn los und zeigte meiner Mom das Hochzeitsfoto. Sie sah danach geschockt Evelyn und mich an.

Tagebuch einer TotenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt