Revierderbie

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"Och nö! Viel zu früh, dann noch ein Hochsicherheitsspiel in Köln und zu allem Übel liegt die volle Einsatzleitung bei mir. Das wird ein langer Scheißtag mit vielen diskutierfreudigen, renitenten und prügelfreudigen Fans." Denke ich als ich um 4.30 Uhr meinen Wecker abstelle und in die Küche schleiche.
Während der Kaffee durchläuft hüpfe ich unter die Dusche und ziehe die schwarzen Klamotten an.
Die Sicherheitsschuhe und die Stichschutzweste ziehe ich erst an wenn ich raus gehe.

Kollege Mirko sammelt mich um 6 Uhr ein und wir fahren zum Stadion.
Kurz nachdem wir unsere Ausrüstung aufgebaut haben kommen zwei Gestalten vom Rettungsdienst in die Zentrale, der eine stellt sich als Notarzt Oliver Dreier vor, ein Typ mit blauen Augen und ein echtes Pottkind. Der andere stellt sich als Sanitäter Franco Fabiano vor, ein sympathischer Italo-Typ mit schönen braunen Augen und einem umwerfenden Lächeln.
Franco wird mein Ansprechpartner für den Rettungsdienst sein.
"Auch das noch, wenn dieser Typ mich weiter so anlächelt nehm ich den heute Abend mit nach Hause." Denke ich und Mirko gibt mir einen Stoß in die Seite.
Ich schaue ihn an und er fragt mich ob ich die Laptopmaus noch brauche.
Ich merke erst jetzt dass ich dieses Ding krampfhaft festhalte und gebe sie Mirko.
Dieser Franco verwirrt mich.

Im Laufe des Spiels müssen wir sehr oft bei Schlägereien ran und ich treffe öfter auf Franco und Oliver.
Ich merke, dass mich die Anwesenheit von Franco immer wieder verwirrt.
Bei einer Situation bekomme ich einen Schlag vor die Brust und muss zur Seite raus um wieder zu Atem zu kommen.
Franco ist sofort neben mir und fragt ob alles okay ist.
Ich schaue zu ihm hin, nicke und zeige auf meine Schutzweste.
"Gibt nur einen blauen Fleck" japse ich und sehe wie Franco nach dem Sauerstoff greift und mir die Maske hin hält.
Ich ziehe eine Grimasse, schüttle den Kopf, greife nach dem Kabelbinder an meinem Gürtel und helfe meinen Kollegen den schlagfertigen Typ zu fixieren.
Der Schläger wird der Polizei übergeben und ich kann durchatmen.

Am Ende des Tages fährt Mirko mich nach Hause und ich habe immer noch Francos Gesicht vor Augen.
Der Typ verwirrt einen völlig.
Ich gehe früh schlafen da ich am nächsten Tag Revierfahrt mit Geldtransport habe.
Beim Einschlafen sehe ich nochmal Francos Gesicht.

Liebe war nicht geplant *abgeschlossen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt