Kapitel 8

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Pov Steff

Yvonne schaut mich etwas enttäuscht an und ich merke, dass mir langsam Tränen in die Augen steigen. Das Letzte was ich will ist sie zu verletzen.
"Warum? Ich hatte das Gefühl du willst es auch" Yvonnes Stimme klingt unsicher, was mir einen Stich ins Herz versetzt. Sie hat recht, natürlich will ich es. Ich will diese Gefühle zulassen. Ich will sie küssen und einfach glücklich sein, ohne meine schlechten Gedanken, ohne meine Angst wieder verletzt zu werden.

"Sag mir ruhig, wenn du nichts für mich empfindest. Ich komm damit schon klar" sagt sie leise. Ich drehe meinen Kopf wieder in ihren Richtung.
"Das...das ist es nicht" ist das Erste das ich hervorbringen und scheine Yvonne damit nur noch mehr zu verwirren.
"Ich habe Angst" flüstere ich und spüre wie Yvonne ihre Hand vorsichtig auf Meine legte. "Aber wovor? Vor den Reaktionen, weil ich...naja, weil ich eine Frau bin?" fragt sie und ich schüttel schnell den Kopf. "Das wäre noch um einiges einfacher glaube ich" nuschel ich und kann förmlich sehen wie in Yvonnes Kopf noch mehr Fragezeichen entstehen.

"Was ist los Steff?" fragt sie mit ruhiger Stimme und streichelt sanft mit ihrem Daumen über meinen Handrücken.
"Meine Exfreundin...sie hat mich nur ausgenutzt und war nie wirklich in mich verliebt. Ich will dir das natürlich nicht unterstellen, aber ich habe einfach Angst, mein Herz nochmal so an jemanden zu hängen. Ich kann nicht nochmal so verletzt werden" sprudelt es plötzlich aus mir heraus und ich spüre wie mir eine Tränen über die Wange läuft. "Es tut mir wirklich leid Yve. Ich wünschte ich könnte das abstellen" flüstere ich und schaue Yvonne kurz an. Dann nimmt sie meinen Hand, legt sie auf ihr Herz und schaut mir tief in die Augen.

"Spürst du das?". Sie lächelt und ich nicke leicht. "Mein Herz schlägt so schnell, weil du hier bei mir bist und es schlägt genauso schnell, wenn ich nur an dich denke. Ich verstehe deine Angst und ich finde es unmöglich, was sie dir angetan hat. Du verdienst jemanden der dir zeigt, wie Liebe wirklich ist und dir vor allem zeigt, dass du es wert bist geliebt zu werden. Natürlich kann man nie sagen, ob etwas für immer ist, aber eins kann ich dir sagen, ich habe nicht vor dich zu verletzen. Ich habe noch nie so schnell, so viel für jemanden empfunden wie für dich, du bist wirklich unglaublich besonders. Bitte lass mich an dich ran Steff".

Yvonnes Worte jagen mir eine Gänsehaut über den ganzen Körper.
Ich weiß nicht was ich dazu sagen soll, also lasse ich meine Hand von ihrem Herz in ihren Nacken wandern und ziehe sie vorsichtig zu mir. Sie lächelt mich an und dann berühren sich unsere Lippen das erste Mal.
Mein ganzer Körper kribbelt und ich beginne sanft meine Lippen zu bewegen. Ihre Lippen sind unglaublich weich und ich habe das Gefühl, dass ich noch nie einen schöneren Kuss erlebt habe.

Sie löst sich von mir und grinst.
"Da haben meine Worte dich wohl überzeugt" stellt sie fest. "Scheint so" antworte ich und lächele sie verträumt an. Ich lege meinen Kopf auf ihre Schulter und sie zieht mich so nah wie es geht an sich. Ihr Arm liegt um meinen Körper und sie zieht mit ihrem Finger kleine Kreise auf meinem Rücken. Ich wünschte dieser Moment würde ewig bleiben. Einfach nur Yvonne und ich. Es fühlt sich richtig an, obwohl ich immer noch diese Angst in mir habe, aber Yvonne hat den Großteil mit ihren Worten vertrieben.

"Am Liebsten würde ich für immer mit ihr hier sitzen, aber ich glaube die Anderen vermissen uns sicher schon" bricht Yvonne irgendwann die Stille.
"Da hast du wahrscheinlich recht" lache ich. Sie steht auf und hält mir ihre Hand hin. Lächelnd nehme ich sie und verschränke unsere Finger miteinander. Hand in Hand machen wir uns auf die Suche nach den Jungs und meiner Schwester.

"Na, habt ihr endlich mal geredet?" grinst Thomas, als sein Blick auf unsere Hände fällt. "Oder doch eher geknutscht?" fragt Nowi lachend.
"Ich erzähl euch ja viel, aber alles müsst ihr dann doch nicht wissen" erwidere ich und schaue kurz zu Yvonne, der die Fragerei der Jungs sichtlich unangenehm ist. "Reicht es euch, wenn ich sage, dass ich gerade sehr glücklich bin?" richte ich an die Jungs und diese nicken.

Ein paar Stunden später liegen Yvonne und ich aneinander gekuschelt in meinen Bett. "Ich wünschte du könntest für immer hier blieben" sage ich leise und schmiege mich noch näher an sie.
Sie streichelt mir über den Kopf und seufzt leise. "Das war schön".
Ich drehe mich etwas, damit ich sie ansehen kann. "Bleib doch wenigstens noch ein paar Tage, meine Eltern sind doch eh nicht da und du hast auch frei" schlage ich vor. "Ach und deine Eltern sollen mich nicht kennen lernen oder wie?" fragt sie mit hochgezogen Augenbrauen. Ich schlage ihr leicht gegen den Arm und lache. "Man Yve, so war das überhaupt nicht gemeint".
Sie legt ihre Hand auf meine Wange und lächelt. "Weiß ich doch".

Ich gebe ihr einen Kuss auf die Wange, kuschel mich wieder an sie und schlafe wenig später mit einem Lächeln auf den Lippen ein.

Love at first Song (Catterkloß)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt