I call it MAGIC when you're around me

NEUNZEHN

„Luana, brauchst du noch lange" Bianca klopf an die Badezimmertüre. „Nein, bin gleich fertig" ich ziehe mich noch fertig an und öffnete die Türe. „Okay wow, wo gehst du hin und wen willst du beeindrucken?" mit großen Augen schaute sie mich an. „Wieso? Zuviel?" ich schaute nochmals in den Spiegel und zupfte an meiner Bluse rum. Meine Haare trage ich heute leicht gewellt und ein bisschen Schminke zierte mein Gesicht. 

Schon von weitem hörten Bianca und ich wie die Stimme von Freddie Mercury aus den Boxen der Zauberwerkstatt dröhnte. „Da hat wohl jemand mächtig Spaß" ich musste lachen und hackte mich bei Bianca im Arm ein. „Das kann nur Chris sein" bemerkte sie beiläufig. Wir sind zu Fuß unterwegs und bewegten uns im Takt in Richtung Firma. Kaum angekommen kam Manu schon daher gerannt und nahm uns in Empfang. „Da seid ihr da endlich, ich dachte schon ihr kommt nicht mehr!" Er schaute uns abwechselnd an. „Frag nicht, Luana brauchte wieder mal zu lange im Bad." Sie verdrehte dabei die Augen. Angemerkt, wir waren eine knappe Stunde zu spät. Manu zog mich in eine feste Umarmung und flüstert mir ins Ohr „hat sich gelohnt, du siehst super aus!" Was war denn auf einmal mit Manu los? So hat er ja noch nie mit mir gesprochen, geschweige mich so umarmt und wir umarmen uns täglich zur Begrüßung.

Wir betraten die Werkstatt und es zeigte sich ein Bild für die Götter. Die gesamte Crew hatte sich an meine Anweisungen gehalten und die Weihnachtsmützen angezogen, sogar Mama und Schwester Reinelt haben sich an der Kiste mit den Mützen bedient. In der Halle ließ ich eine riesige Hüpfburg aufbauen. Man muss sich ja auch um die (kleinen) Kinder kümmern! Momentan wird diese aber noch von Andreas und ein paar Crewmitgliedern genutzt. Etwas abseits an der Seite hat sich der örtliche Partyservice mit einem großen Buffet ausgebreitet, für Sitzgelegenheiten habe ich natürlich auch gesorgt, Tische und Bänke durften nicht fehlen. Neben der Tanzfläche stand eine Bar, die in den späten Abendstunden zum Zuge kommt. Ein bisschen Stolz war ich ja schon auf mein Organisationstalent und dass alles so gut geklappt hat. Mein Blick ging durch die Halle und blieb bei Chris stehen und lässt mein Herz direkt höher schlagen. Er mit Weihnachtsmütze versuchte sich als Party-DJ. Es blieb aber beim Versuch, denn als er Bianca und mich sah kam er direkt auf uns zu. „Jetzt nur nicht schwach werden" sagte ich zu mir selbst.

„Schön dass ihr da seid" Chris zog uns beide in eine Umarmung. Er sieht heute wieder extrem gut aus und wie er riecht... wie gerne würde ich ihn jetzt einfach küssen...Konzentration Luana! Chris winkt seine Mama zu uns rüber und leichte Panik stieg in mir auf. „Mama, darf ich dir Luana vorstellen? Sie ist unser neustes Crewmitglied!" Chris, der seinen Arm immer noch um mich hatte machte uns bekannt. „Hallo Frau Reinelt, ich bin Luana" ich streckte ihr meine Hand entgegen. „Nenn mich bitte Hedi, Frau Reinelt klingt so alt und das bin ich ja nun wirklich nicht" wir mussten beide lachen. Wir wechselten ein paar Worte und sie scheint wirklich sehr nett zu sein.

Mit einem Ruck wurde ich von Bianca aus Chris Arm weggezogen und auf die Tanzfläche gezerrt. Hedi konnte ich nur noch ein Lächeln und ein „es tut mir leid" zuwerfen, ich hätte mich gerne noch weiter mit ihr unterhalten. Vielleicht ergibt sich ja später noch die Möglichkeit dazu. Ich erwischte mich ein paar Mal dabei, dass ich in Chris und Hedis Richtung blickte und siehe da, der Zauberer hatte das gleiche Bedürfnis. Sie unterhielten sich noch ein bisschen, ehe sie ihren Sohn herzhaft in den Arm nahm. Ich war mir nicht sicher, aber ich meinte, sie hätte mir dabei zugezwinkert.

Manu, der mittlerweile das DJ-Pult übernommen hatte, legte die größten Hits der letzten Jahrzehnte auf. Es war von Queen über Rammstein, Backstreet Boys und Helene Fischer alles vertreten. Was für ein Sound! Die Party war in vollem Gange und der Alkohol floss auch ganz schön. Ich war dank meiner langjährigen „Karriere" im Karnevalsverein relativ trinkfest, die Crew leider auch. So ging nicht nur bei mir ein Bier nach dem anderen runter, nein auch unsere beiden Chefs waren ganz schön dabei. Zu später Stunde fanden sich alle auf der Tanzfläche wieder und gaben die absurdesten Tanzeinlagen zum Besten, allen voran unsere beiden Zauberer. Manu hatte seine Backstreet Boys Playlist eingestellt und ein lautes „Ohhhh" hallte durch die Werkstatt. Manu marschiert direkt auf Bianca zu, dreht sie zu sich um und küsst sie. Was für ein Kuss. Die wird morgen direkt mit meinen Fragen bombardiert.

Nun war ich richtig in Fahrt, ich fühlte die Musik und tanzte ausgelassen zu "Get Down" von den Backstreet Boys. An diesem Lied hängen so viele Erinnerungen an meine Jugendzeit. Der Alkohol tat den Rest und zeigte gerade seine komplette Wirkung.