9

112 5 0
                                    

Hyunjin:

Ich wachte auf und gähnte. Ich streckte mich, dabei tat mir mein Körper weh. Die Ärztin hatte gesagt, ich habe viele Prellungen. Und die taten scheiße weh. Ich schaute verschlafen durchs Zimmer, bis mein Blick an einer Tasse auf meiner Kommode hängen blieb. Ich stand langsam auf und lief hin. Kalter Kaffee und ein Zettel.


Hey, wollte dich nicht wecken. Hier Kaffee, Kühlschrank ist voll. Wunder dich nicht, hab heute was vor. Weiß noch nicht wann ich heim komme.

Y/n










Y/n:

Ich hatte bereits ganze sieben Tierheime überprüft, aber nirgends gab es einen Hund, der wie Kkami aussah. Ich konnte nur hoffen, dass noch keiner ihn adoptiert hat, oder Hyunjin's Eltern ihn ausgesetzt hatten. Ansonsten würde ich ihn nie finden. Ich ging zum nächsten Tierheim, auch hier hatte ich keinen Erfolg. Jetzt hatte ich Hunger. Ich ging zum Bäcker und holte mir eine Kleinigkeit, dann lief ich weiter. Ich hatte das nächste und auch vorletzte Tierheim gefunden. Ich ging hinein und schaute mich um. Überall waren Hunde, Katzen, Vögel und was es noch alles gab. Ich lief zur 'Hundeabteilung'. Große, kleine, mittelgroße, braune, weiße, graue und alles an Hunden war vertreten, aber keiner der wie Kkami aussah. Ich lief den Gang weiter entlang, aber ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben. Es waren nur noch drei übrig. Im letzten sah ich gar keinen Hund. Ich wollte gerade wieder umdrehen, als ich ein kleines Auge sah. Unter einer kleinen Versteckmöglichkeit, schaute ein Auge hervor. ,,Komm mal her kleiner." flüsterte ich und lockte ihn. Ein zweites Auge erschien und er bewegte neugierig den Kopf. Allerdings hatte er oder sie auch Angst. ,,Ich mach dir nichts." flüsterte ich. Eine kleine süße Schnauze kam zum Vorschein. ,,Kkami?" fragte ich leise. Die Augen des Hundes weiteten sich und er oder sie fiepte. ,,Hyunjin." sagte ich leise. Der Hund kam augenblicklich aus seinem Versteck und kam zu mir. Er schaute mich mit großen Augen an. Ich verglich den Hund mit dem Foto. Keine Frage, das vor mir war Kkami. ,,Kkami, ich bring dich zu Hyunjin. Er vermisst dich und du ihn sicherlich auch." sagte ich und lächelte. Kkami wedelte mit seinem Schwänzchen und hüpfte auf und ab. Der kleine Kerl schien mich zu verstehen. Süß. ,,Bin gleich wieder da." sagte ich. Ich lief nach vorne und sagte der Dame Bescheid, dass ich einen Hund gefunden habe. ,,Sind Sie sich sicher? Dieser Hund wurde total verängstigt gefunden und hat niemanden an sich herangelassen." ,,Ich bin mir sicher, sein alter Besitzer ist ein Freund von mir." sagte ich. Das stimmte nicht so ganz. ,,Hat er ihn ausgesetzt?" fragte die Frau besorgt. ,,Nein, seine Eltern haben ihm den Hund weggenommen, den Grund kenne ich nicht. Aber er leidet sehr darunter. Ich habe jetzt Wochen lang nach ihm gesucht um meinen Freund wieder glücklich zu sehen. Ich hatte zwar nur gestern und heute dafür gebraucht, aber das musste sie ja nicht wissen. ,,Ah, verstehe." Wir machten den Papierkram fertig und dann durfte ich mit Kkami an der Leine los. Ich ging gleich noch in ein Tiergeschäft und kaufte das Wichtigste. Kkami lief brav mit mir mit. Ich kaufte ein Bettchen, Näpfe, eine zweite Leine, Hundetüten, eine Bürste und Spielzeug und Futter, was sich Kkami selbst aussuchte. Anscheinend kannte er sein Lieblingsfutter auch an der Verpackung. Ich lief schwerbepackt mit Kkami nach Hause. ,,So mein Kleiner. Wir sind gleich da. Lass ihn uns überraschen. Er wird sich bestimmt freuen dich zu sehen." sagte ich zu dem kleinen Hund. Ich lief mit ihm nach oben und öffnete die Tür. Kkami bellte sofort. ,,Pscht, wir wollen ihn doch überraschen." sagte ich und Kkami blieb tatsächlich ruhig. 

Hyunjin:

Ich schaute ein K-Drama, da hörte ich ein Bellen. Es hatte sich angehört wie Kkami. Ich schaute sofort zu dem Bild. Aber das Bellen hatte ich mir nur eingebildet, ich wollte ihn endlich wieder bei mir haben und mein Verstand spielte mir einen Streich. Ich hörte wie die Haustür zuging und kurze Zeit später klopfte es an meiner Tür. ,,Ja?" Y/n öffnete die Tür und im nächsten Moment stürmte Kkami auf mich zu. Wie konnte das sein? Träumte ich? Nein, definitiv nicht, denn mein kleiner Kkami sprang auf mein Bett und schleckte mich ab. ,,Kkami, mein Kkami. Wo warst du mein Kleiner?" freute ich mich. Kkami freute sich genauso mich zu sehen. Im Augenwinkel nahm ich wahr, wie Y/n schon wieder aus dem Zimmer gehen wollte, aber ich hielt sie auf. ,,Y/n, warte." Sie drehte sich wieder um. Sie hob fragend die Augenbraue. Ich wank sie zu mir und sie kam zögerlich zu mir. Ich klopfte auf mein Bett. ,,Wo hast du ihn gefunden? Wie hast du ihn gefunden? Warum? Warum hast du nach ihm gesucht? Warum?" bombardierte ich sie mit Fragen. ,,Ich hab ein bisschen gegoogelt und hab sämtliche Tierheime hier abgeklappert. Und schließlich hab ich ihn auch gefunden." Mehr sagte sie nicht. ,,Warum hast du das für mich gemacht?" fragte ich nochmal. Sie gab mir keine Antwort, aber Kkami ging sofort zu ihr und schleckte ihre Hand ab. Kkami ging sonst nie zu Fremden. Wie machte sie das? ,,Du hast ihn jetzt wieder. Ich hab auch Hundefutter, Napf und so mitgebracht. Hoffe es gefällt dir. Steht alles in der Küche." Dann streichelte sie Kkami nochmal und dann stand sie schnell auf und ging raus. Verwirrt ließ sie mich zurück. Warum machte sie das, wenn ich so scheiße zu ihr war? Kkami kam wieder zu mir und schleckte mich wieder ab. Ich nahm ihn auf den Arm und vergrub mein Gesicht in seinem Fell. ,,Ich hab dich vermisst." flüsterte ich. Kkami bellte leise. Ich musste lächeln. Mein Kleiner verstand mich halt. Auf einmal sprang er von meinem Arm herunter und auch vom Bett. Er lief zur Tür und schaute mich erwartungsvoll an. Er stupste die Tür immer wieder an. ,,Willst du raus?" fragte ich ihn. Kkami bellte. Ich lief zu ihm und machte die Tür auf. Er schoss raus und kam immer wieder zu mir. Es sah so aus, als wollte er, dass ich ihm folgte. Also tat ich das auch. Er brachte mich in die Küche. Wow. Wie viel hatte sie denn bitte gekauft? Kkami rannte schon wieder los. Ich folgte ihm. Vor einer Tür blieb er stehen und kratzte daran. Schneller als ich schauen konnte, ging die Tür auf und Kkami stürmte rein. ,,Kkami." rief ich. Y/n schaute mich grinsend an. ,,Hört ja super auf dich." sagte sie. ,,Normalerweise hört er auf mich." sagte ich. Kkami machte es sich auf ihrem Bett bequem. Y/n sah nicht gerade erfreut aus. Ich ging an ihr vorbei und nahm Kkami auf den Arm. ,,Tut mir leid." sagte ich. Sie starrte mich an, als wäre ich ein Alien. ,,Was?" fragte ich verwirrt. ,,Du hast dich grad entschuldigt." sagte sie perplex. Sie blinzelte ein paar Mal. Und jetzt verstand ich, was Kkami vorhatte. Er wollte, dass ich mich bei ihr bedanke. ,,Hey, ich wollte mich noch bei dir bedanken. Du hättest das alles nicht kaufen müssen. Und danke, dass du Kkami gefunden hast. Ich habe ihn die ganze Zeit gesucht, aber nie gefunden. Danke." Und dann machte ich etwas, was ich selbst nicht von mir erwartet hätte. Ich setzte Kkami ab und umarmte sie. Y/n stand wie ein Stock da. ,,Danke." wiederholte ich mich. Unsicher erwiderte Y/n die Umarmung. Kurz darauf ließ sie mich aber wieder los. ,,Passt schon. Kkami ist ja auch ein süßer kleiner Kerl." sagte sie und bückte sich zu ihm. Sie setzte sich im Schneidersitz auf den Boden und streichelte ihn. Kkami schloss genießend die Augen. Kkami genoss es, normalerweise ließ er außer mir keinen an sich ran. Vor meinen Eltern hatte er so wie ich Angst. ,,Das macht er normalerweise nie. Sonst lässt er keinen an sich ran. Außer mich." murmelte ich. ,,Echt?" fragte Y/n überrascht. Ich nickte. ,,Zu mir ist er relativ schnell gekommen. Ich hab ein bisschen mit ihm geredet, weil er  sich unter so einem Hausdings versteckt hat, aber als ich dann seinen und deinen Namen gesagt habe, kam er sofort her. Und er war total brav." sagte sie. ,,Komisch." murmelte ich. ,,Lass mich raten, Kkami mag geschlossene Türen nicht. Oder?" Ich nickte. ,,Okay, tagsüber lass ich sie auf. Dann kannst du mich jederzeit besuchen." sagte sie an Kkami gewandt. Ich musste lächeln. Sie ging mit ihm richtig süß um. ,,Bist du ein Hunde oder Katzenmensch?" fragte ich neugierig. ,,Eigentlich eher Katzenmensch, aber Kkami ist echt süß. Und nicht so nervig wie andere Hunde." sagte sie lächelnd. 

Y/n:

Hyunjin, Kkami und ich hatten noch zusammen gegessen. Kkami saß erst auf Hyunjin's Schoß und dann auf meinem. Hyunjin ging echt süß mit Kkami um. Er war so anders, wenn er mit Kkami beschäftigt war. Ich hatte mich Bettfertig gemacht und jetzt lag ich in meinem Bett und wartete darauf, dass ich endlich einschlief.

Mitten in der Nacht wachte ich auf, da ich ein kratzendes Geräusch hörte. Zuerst war ich ein wenig erschrocken, aber dann erinnerte ich mich an meinen neuen kleinen Mitbewohner. Ich lief zur Tür und machte sie auf. Kkami stürmte rein, hüpfte an meinem Bein nach oben und schaute mich bittend an. ,,Was ist denn los Kleiner?" fragte ich den Hund. Kkami biss vorsichtig in mein Hosenbein und zog daran. ,,Soll ich dir folgen?" fragte ich den Hund. Kkami ließ sofort mein Hosenbein los und trippelte los. Kkami lief zu Hyunjin's Zimmer. Dort lief er rein und kam wieder zu mir. Er zupfte wieder an meinem Hosenbein. Ich folgte ihm ins Zimmer. Im dunklen sah ich wie Hyunjin zitterte. Schon wieder. Ich flüsterte zu Kkami: ,,Bin gleich wieder da. Ich helf ihm." Damit lief ich wieder in mein Zimmer und holte meine Decke. Dann legte ich sie über ihn und weckte ihn vorsichtig. Schweratmend schlug er die Augen auf. Er schaute mich wieder panisch an und ich sagte: ,,Ich bins nur. Kkami hat mich geweckt und zu dir gebracht." Hyunjin beruhigte sich wieder ein bisschen und nickte. ,,Soll ich wieder bei dir schlafen?" fragte ich ihn. Hyunjin nickte zögernd. ,,Wenn es für dich okay ist." sagte er leise. Ich nickte. Dann legte ich mich wieder zu ihm ins Bett und er wärmte seine Hände an mir. Hört sich komisch an, ist es auch, aber er braucht es. ,,Warum machst du das immer wieder für mich?" fragte er mich. ,,Schlaf, du musst müde sein." sagte ich und machte die Augen zu. Ich merkte, wie er seine Hände auf meine Schultern legte. Seine Hände waren immer noch kalt. ,,Mach es so wie gestern. Es ist okay, Hauptsache, dir wird es wieder warm." flüsterte ich. Im nächsten Moment spürte ich seine Arme um mich. So wie gestern. Sein Zittern ließ nach und dann atmete er gleichmäßig. Er war eingeschlafen. Am liebsten würde ich jetzt wieder in mein Bett gehen. Aber jetzt war es zu spät. Ich schloss die Augen und schlief ebenfalls ein.

Me and You- together against the worldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt