Kapitel 28

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Blake

Ich musste mir was besseres einfallen lassen. Ich wollte nicht mehr ins Ausland abhauen. Ich wollte das alles hier nicht mehr. Ich hatte ihr gestern versprochen, dass alles gut wird, aber das wird alles viel schwieriger als ich erst dachte. Ich wusste nicht wie es nach diesem Treffen weitergehen soll. Ich wusste nicht, ob ich mir das mit Sophia verschlimmern würde und das mit meinem Vater verbessern wird. Etwas, was ich beides nicht so wollte. Ich habe mein Leben lang unglaubliche Vorurteile erleben müssen wegen ihm. Ich wollte ihm ein für alle mal zeigen, wer stärker ist.

Ich war gestern Abend, als Sophia schon geschlafen hatte, erst gegangen. Ich wollte unsere vielleicht letzten Minuten die wir normal miteinander verbringen konnten friedlich verbringen.

Bald würde sie sauer auf mich sein. Oder enttäuscht und dann wurden Gespräche meistens schwierig.

Die Bedingungen meines Vaters waren keine Waffen und keine Polizei. Wenn ich sie einhalten, dann tun er und seine Idioten von Anhängern das auch.
Ich habe zwar eine Waffe, aber die liegt in der untersten Schublade von Sophias Schreibtisch. Ich hatte sie dort gelassen, falls mein Vater meine Wohnung finden wird. Damit er nicht das einzige verteidigungsmittel mit nehmen könnte. Wenn er Sophias Standort kennen würde, wie ich zuerst dachte, wäre er schon längst dort aufgetaucht.

Also ist sie da, wo sie ist, nämlich zuhause, sicher. Ich glaube sogar sehr sicher. Ich vergewisserte mich, dass ich alles dabei hatte.

Taschenlampe, Taschenmesser, Kette. Und ein Taschenmesser, dass Elijah mir mal zum Geburtstag geschenkt hatte.
Man wusste ja nie, was auf einen zu kam.

Ich rieb mir übers Gesicht und ging dann aus meiner Wohnung heraus. Fanny stand mit ihrer Post im Treppenhaus.
"Hey." sagte sie. Ich erwiderte das selbe und ging an ihr Vorbei.

Sie sagte noch etwas, aber ich war schon zu weit weg. Ich konnte mich nicht von ihr aufhalten lassen. Ich schaute mich gründlich um, als ich auf den Bürgersteig trat.

Sophia

Wie bekam ich heraus, wo Blake ist? Er hatte mir gestern schon für heute abgesagt und den Grund nicht sagen wollen und das machte ihn verdammt verdächtigt.
Er brauchte erst ziemlich lange und hat dann mit einer schlechten (wirklich sehr schlechten) Ausrede  geantwortet. Und deswegen stand ich vor seiner Haustür und hielt wache.

Was ehrlich gesagt sich anhört, als wäre ich ein schräger Stalker, aber eigentlich machte ich mir nur Sorgen.
Er hat nicht mehr die Sache mit der Kette angesprochen, obwohl er mir doch gesagt hatte, dass wir darüber reden müssen. Ich möchte nur auf Nummer sicher gehen, dass es ihm gut ging.

Und genau in diesem Moment trat er auf dir Straße und blickte sich gründlich nach allen Seiten um.

Blake

Im Park. Eigentlich keine schlechte Idee. Zwischen den ganzen Drogendealern fallen wir bestimmt nicht auf.
Ich blickte mich um. Das Rascheln im Busch hinter mir ließ mich misstrauisch werden. Auch wenn ich genau wusste, dass es immer irgendwo Geräusche gab und selbst das auffällige Geräusch stoppte irgendwann.

Und da stand ich nun. In der Dunkelheit und immer noch nichtsahnened, was als nächstes passieren wird. "Du bist also tatsächlich hier, mein Lieber." ruckartig drehte ich mich zu der Richtung, aus der die Stimme kam, um. Aus dem Schatten einer Hausecke kam er auf mich zu gelaufen. Bei ihm waren noch drei andere Gestalten, die eine davon wurde vor einem der Männer nach vorne geschubst.

" Glaub bloß nicht, dass du irgendwelche Dummheiten anstellen könntest, nur weil wir keine Waffen bei uns tragen. Bei dieser Kleinen reicht da schon eine Hand, um sie für immer zum Schweigen zu bringen."

"Du sagtest keine Gewalt." erinnerte Ich ihn. Und zum ersten Mal richtete ich meinen Blick auf die Gestalt, die die ganze Zeit vom einen zum anderen geschubst wurde.

"Verdammt, Sophia, was machst du hier?" ich ging auf sie zu, doch mein Vater ließ mich mit einer einzigen Handbewegung stehen bleiben.

Und bevor er etwas sagen konnte kam ich ihm zuvor: "Ich schwör dir, wenn ihr jetzt etwas passiert, dann brech ich dir beide Beine und dein linkes Schlüsselbein." es hörte sich für außenstehende vielleicht bescheuert an, aber ich wusste genau, wie sehr es ihn verletzte, da auf seinem linken Schlüsselbein das Partner Tattoo mit meiner Mutter war.

"Unser Deal gilt auch jetzt noch. Die Kette gegen ihr Wohlbefinden." wenn er das Recht hatte regeln aufzustellen, dann hatte ich das auch.

"Nur, wenn sie bei der Übergabe zwischen uns steht und ich ihren Oberarm halten darf."
"Alles was du willst." ich wusste, dass er das tat, um mich zu provozieren. Aber ich ließ mich nicht einfach so provozieren.

Mit Handbewegungen diriegierte mein Vater Sophia in unsere Richtung. Und er legte seinen Arm fest um ihren.

Sie stand also genau dazwischen. Ich hielt mit meiner linken Hand ihren linken Oberarm fest.

"Die Kette." er hielt seine offene Handfläche hin. Ich griff in meine Jackentasche. Die Kette lag leicht in meiner Hand.

"Tu es nicht." Sophia schaute mich ernst an. Ich schüttelte den Kopf.

"Sophia, ich muss. Glaub mir, das hier sollte ganz anders verlaufen." zischte ich ihr so leise zu, dass mein Vater es nicht hörte. Ich schob die Kette wieder in meine Jackentasche und tat so, als ob ich nach ihr suchen musste.

Und dann hielt ich mitten in der Bewegung inne und starrte meinem Vater in die Augen.

"Du musste langsam lernen, dass du nicht immer das haben kannst, was du willst." verdutzt zog mein Vater seine Hand zurück.

"Jetzt hast du nicht nur deine Frau verloren, sondern auch deinen Sohn." mit einen Ruck zog ich Sophia an mich.

Er war erstarrt und ließ sie einfach so los.
Und dann kam mir ein Einfall.

Ich zog das Taschenmesser aus meiner Hose und klappte es auf.
Sophia zog ich vor mich und hob dann das Messer an ihre Kehle.

" Sie ist die einzige, die weiß, wo die Kette ist. Geh lieber zurück, sonst bekommt keiner von uns sie."
Und tatsächlich begann mein Vater zurück zu weichen.

Ich lockere meinen Griff um Sophia, dann schloss ich für einen kurzen Moment Die Augen.

"Lauf." flüsterte ich Sophia zu und dann ließ ich sie los.

Sie lief hinter mich weg.
Doch sie kam nicht weit.
Direkt danach drückte sie sich von hinten an meinen Rücken.
Was machte sie hier? Warum lief sie nicht weg?

Ich traute mich gar nicht erst meinen Vater aus den Augen zu lassen.

Meine Worte hatten ihn wohl mehr verletzt, als ich glaubte. Er startet mich immer noch an. Und als eine Stimme hinter mir ertönte zuckte ich vor schreck zusammen.

"Waffen runter und auf den Boden!"

Und dann verstand ich, warum Sophia zurück kam.
Sie wollte mir helfen. Sie wollte mich davor schützen, dass ich missverstanden werde.

Aber ich hatte keine Chance.
Mein Vater legte sich auf den Bauch auf den Boden und ich ließ das Taschenmesser fallen und drehte mich mit erhobenen Händen um.

1137 Wörter

BlakeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt