Hoffnungsschimmer

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Was wollte Andy in der Baker's street? Warum fiel ihm gerade dieser Ort ein? Ich hatte keine Ahnung. Im Moment war mir auch alles egal. Erneut war ich dem Tod gerade so von der Schippe gesprungen. Mein Herz schlug noch immer viel zu schnell. So konnte es nicht weiter gehen. Die Angst lähmte mich. Ließ mich unachtsam werden. Wäre er nicht gewesen, wäre ich nun tot. Wild schlug mein Herz und es wollte sich einfach nicht beruhigen. Hinzu explodierten Schmerzen. Überall. Ich versuchte, die Punkte ausfindig zu machen. Blutete ich? War die Feuchte von der Nässe der Straße? Ich hatte keine Ahnung. Die Fahrt war quälend lange, sie schien schier endlos zu sein. Der Taxifahrer warf uns seltsame Blicke zu. Ich sah seine Augen im Rückspiel. Wie er mich ansah. Er redete kein Wort. War ein stiller Beobachter. Dies wiederum entfachte meine Paranoia.
Allmählich stieg meine Nervosität. Vermutlich nahm der Taxifahrer an, wie seinen Junkies. Drogenopfer. Denn wenn ich so mein Spiegelbild in dem Fenster betrachtete, sah ich tatsächlich wie ein Junkie aus. Wie lange hatte ich keine Dusche genossen? Wann hatte ich den letzten Bissen? Schürfwunden und dunkle Ringe zierten mein viel zu dünn gewordenes Gesicht. Kein Wunder, dass alle mich anstarrten. Als der Taxifahrer endlich  anhielt, stieg ich umgehend aus. Ich atmete die feuchte Luft ein und versuchte mich zu beruhigen. Andy zahlte die Fahrt und stieg aus. Mein Blick huschte über das gigantische Gebäude hinauf. Welches sich vor uns erstreckte. Warum ausgerechnet das Bankerviertel? Zugegeben, hier war um einiges weniger los. Aber sicher, fühlte ich mich auch hier nicht. Alles war hellauf beleuchtet und hier war jede Menge Polizei unterwegs. Schnell zog ich meine Kapuze über meinen Kopf.

„Komm, ich weiß wo wir hin können."

Andy war noch immer Leichenblass. Er zog an mir. Riss mich aus meinen Gedanken. Andy führte mich in den Hinterhof der Baker's street 43. Dort waren mehrere Wohnungen. Meine Alarmglocken schrillten los. Er wollte doch nicht etwa zu jemandem? Kopfschüttelnd blieb ich stehen.

„Bitte. Wir können zu niemandem. Andy.."

Redete ich panisch auf ihn ein. Andy jedoch unterbrach mich.

„Dort ist niemand. Dies ist meine neue Wohnung Kat. Ich besitze sie seit drei Wochen. Habe es aber bisher nicht geschafft, umzuziehen."

Verstand er meine einwende und weihte mich ein. Dies beruhigte mich ein wenig. Zumindest so weit, dass wir weiter gingen. Der nächste Gedanke schoss mit allerdings umgehend in den Kopf. War er dort schon gemeldet? Denn wenn er es war, wussten Sie wo Sie als Nächstes suchen müssten. Erneut hielt ich inne. Mein Herzschlag beschleunigte sich.

„Bist du hier gemeldet?"

Das zittern in meiner Stimme nahm zu.
Andy verneinte umgehend.

„Nein, auch das habe ich bisher noch nicht gemacht. Jetzt komm. Du musst mir einiges erklären."

Sprach er und schloss mit zittriger Hand die Wohnung auf. Eilig schlüpften wir hinein. Bevor er die Tür schloss, sah er sich noch einmal um. Er hatte Angst. Genau wie ich. Gut so, denn dann war auch er nun vorsichtiger. Kaum hatte Andy die Tür verriegelt, gaben meine Beine nach. Umgehend setzte ich mich auf das Sofa. Es war eine schöne Wohnung. Voll eingerichtet. Sie erinnerte mich an Amsterdam. An Mandy's Wohnung. Mandy.
Erneut verspürte ich einen stich in meinem Herzen. Doch Andy ließ mir keine Zeit, um darüber zu grübeln.

„Kat, ich möchte von dir wissen, was hier vor sich geht. Was war das für ein Kerl? Warum war er hinter dir her?"

Ich presste die Luft aus meinen Lungen und sah ihn an. Tag für Tag erlebte ich diesen schrecklichen Tag aufs Neue. Doch jemandem davon zu erzählen, war als würde es gerade in diesem Moment geschehen. Alles was das Unterbewusstsein verdrängte, kam dann an die Oberfläche. Vergiftete mich und schürte meine Paranoia. Meine Psyche war zerstört. Tränen füllten meine aufgequollenen Augen.

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