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Lennox

Mein Kopf dröhnte und mein Mund war ganz trocken. Nach ein paar Sekunden lichtete sich der Nebel in meinem Kopf und ich schlug meine Augen auf. Grelles Licht strahlte mich an und ich stöhnte laut auf. Bilder der letzten Stunden prasselten auf mich ein und ich versuchte mich panisch in dem Raum, in dem ich mich befand zurechtzufinden. Kein Xemerion und keine Sophie waren zu sehen. Schnell taste ich meine Körper auf die Wunden ab, doch dort war nichts. Erst jetzt, nahm ich den Raum um mich herum richtig war. Dies war das Krankenhauszimmer von Alea. Puh! Die Erkenntnis, dass dieses schreckliche Erlebnis gar nicht stattgefunden, sondern ich es nur geträumt hatte, ließ mir ein Stein vom Herzen fallen. Der Traum war mir sehr real vorgekommen, weshalb mir der Schrecken und die Angst noch in den Knochen saß. Mein Unterbewusst sein hatte wohl meine größte Angst, meine Erinnerung an Alea und die Alpha Cru verloren zu haben, in einen Traum gepackt.

Langsam stand ich auf und streckte mich. Ich entdeckte einen kleinen Zettel auf dem Nachttisch liegen und las ihn mir kurz durch. Ich beschloss, die Sachen vom Stuhl zu nehmen und duschen zu gehen. In der Dusche konnte ich ein bisschen abschalten und ein über diesen seltsamen Traum nachzudenken. War das eine Botschaft von meinem Unterbewusstsein? Manche Träume waren wirklich wahr geworden, ich hoffe das es bei meinem nicht so sein wird. Ich beschloss erstmal den Traum nach hinten zu schieben und mich auf andere Sachen zu konzentrieren. Als ich frisch geduscht aus dem Badezimmer heraustrat, guckte ich das erste Mal nach vielen Stunden wieder auf die Uhr und atmete erschrocken auf. Es war jetzt ungefähr 7 Uhr Abends, also hatte ich mindestens 3 Stunden geschlafen. Langsam fing ich an mir Sorgen, um Alea zu machen und las mir den Zettel von ihrer nochmal durch. Dauerte eine Besprechung und Abschlussuntersuchung drei Stunden? Eher nicht! Sofort wurde ich unruhig. War doch etwas passiert? Ich hoffe nicht! 

Voller Sorge machte ich mich auf den Weg zur Rezeption, nach unten. Auf halbem Weg hörte ich wie einer, den anderen herum hetzte, jemand Anweisungen gab, piepsende Monitore oder was auch immer, Leute die herumliefen und Betten die herumgeschoben wurden. Ich zwang mich ein bisschen langsamer zu werden und kam auf der letzten Treppenstufe zum Stehen. Nun konnte ich das ganze Chaos auch sehen. Überall standen Betten mit verletzten Menschen, Pfleger*innen und Ärzt*innen wuselten gehetzt herum, die Monitore/ Maschinen standen bei den Betten. Ich ließ meinen Blick weiter schweifen, konnte Alea aber nicht in der Menge oder in einer der Betten erkennen. Ich atmete erleichtert aus und die ganze Anspannung fiel von mir ab. Aber wo war sie dann? Ich dachte kurz daran, die Dame an der Rezeption zu fragen, aber verwarf diese Idee direkt wieder, da die Rezeptionistin sicher Besseres zu tun hatte, als mir zu helfen. Also dachte ich über andere Möglichkeiten nach. Da Alea sicher nicht mehr bei Scott sein konnte, da er hier wahrscheinlich die Patienten versorgte, musste sie irgendwo hin verschwunden sein. Dass sie nach draußen gegangen war, machte am meisten Sinn. So wie ich Alea kannte, war sie nicht gerne an Orten, wo so viel los war, außerdem wollte sie sicher nicht die Ärzt*innen und Pfleger*innen behindern. Also ließ ich meinen Blick ein zweites Mal durch den Raum schweifen, doch dieses Mal um einen Weg durch das Gewusel zu finden.

Natürlich wollte ich nicht wie ein egoistischer Volltrottel einfach mittendurch laufen. Als ich einen schmalen Gang zwischen der Wand und dem Chaos fand, drückte ich mich nah an die Wand, durch zur Tür. Als ich sie erreicht hatte, machte ich sie schnell auf und schlüpfte nach draußen. Dort empfing mich die frische Luft. Ich atmete einmal tief ein und aus. Ich schaute in den Himmel und war wie immer sehr fasziniert. Es wurde ein bisschen laut und ein Flugzeug flog über unsere Insel. Wahrscheinlich sahen die Menschen darin nur die Weiten des Meeres. Da die Meermenschen immer noch abgeschottet von den Menschen leben, die Menschen haben keine Ahnung, haben die Oblivionen die Insel mit dutzenden Skorpionsfischen getarnt. Die Skorpionsfische hatten mit Begeisterung bei unserem Plan zugestimmt, weil sie uns, ihrer Meinung nach, noch etwas schuldig sind, nachdem wir sie und alle anderen Magischen von Orion gerettet haben.

Ein Rascheln weckte mich aus meinem Tagtraum und ließ mich zusammenfahren. Ich drehte mich ein bisschen in die Richtung und sah Alea und eine Frau, wahrscheinlich eine Krankenschwester, auf einer Bank sitzen und augenscheinlich miteinander reden. Ich ging langsam auf die beiden zu, darauf bedacht, nicht zu laut zu sein und sie nicht zu erschrecken. Was natürlich nicht klappte, denn als ich schon sehr nah an den beiden dran war, knackte ein Ast unter meinem Fuß extremst laut und wir alle zuckten zusammen. „Sorry!", sagte ich entschuldigend zu Alea und der Frau und ließ mich neben Alea fallen. „Alles gut! Hast du gut geschlafen?", fragte Alea mich und kuschelte sich an mich. Ich legte meine Arme um sie und antwortete: „Ja, schon."

Obstacle Love | Alea Aquarius ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt