Kapitel E

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  • Dedicated to Thomas Bergersen (for pure epicness)
                                    

Ein kleines Neujahrsgeschenk für euch ;) Ich hoffe es gefällt. Viel Spaß beim Lesen :)

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Kapitel E

 4 Tage bis Tag X

Fiebrig kämpfte ich mich durch die Menschenmenge, die den Terminal des Moscower Flughafens zum Brechen füllte. Mein Blick huschte hastig von einem Gesicht zum nächsten. Ich würde ihn wiedersehen. Ich würde ich ihn die Arme schließen. Und dieser Gedanke machte mich so unglaublich glücklich.

Ich hatte das Ende des Saales beinahe erreicht, doch seinen Lockenkopf noch nicht entdeckt.

Panik machte sich in meiner Brust breit. Ein schweres Gefühl, dass mir eine beklemmende Ohnmacht aufzwingen wollte.

Doch noch war nichts verloren. Harry hatte es geschafft, da war ich mir sicher. Er hatte Geld und Geld war noch immer eines der wichtigsten Bestechungsmittel. Ebenso hatte ich diesen Mann vom winzigen Flughafen, der sich als Pilot herausgestellt hatte, dazu gebracht mich nach Moscow zu fliegen. Ich hatte ihm alles an Bargeld, das ich bei mir getragen hatte, geben müssen. Rund dreihundert Pfund- fragt mich nicht, warum ich so viel Geld bei mir trug.

Ein Mädchen, das mit seiner Mutter stritt. Zwei Hunde, die sich über die Sitzbänke hinweg anbellten. Ein schlafender Mann. Zwei Koffer.

Meine Schritte wurden langsamer. Die Wand, keine vier Schritte von mir. Davor ein buntes Meer von Koffern. Taumelnd drehte ich mich um. Wie in einem Traum versuchte ich verzweifelt die Menge zu überblicken. Hilflosigkeit überkam mich jäh. Beinahe hätte ich angefangen zu weinen.

Meine Euphorie war so mitreißend gewesen, dass ich einen negativen Gedanken keine Sekunde zugelassen hatte. Und nun landete ich in einem unendlich tiefen Loch. Ein Loch der Realität. Schlagartig wurde mir klar, dass dieser Plan von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen war. Mein Blick fiel zu Boden.

"Miss?", als ich hochschaute sah ich in ein freundliches Gesicht, das von wilden Locken umrahmt wurde. Eine Sekunde der Hoffnung, doch dann wurde mir klar, dass es nicht Harry war. Der Mann war bestimmt schon in den Mittdreißigern. "Miss, fühlen sie sich nicht gut?"

Ich lächelte emotionslos. "Nein, es ist alles in Ordnung..." Der Mann legte eine Hand auf meinen Oberarm und drückte ihn leicht. Dann machte er kehrt und verschwand in der Menge.

Es war als hätte er das letzte bisschen Zuversicht mitgenommen.

Auswegslos stand ich inmitten hunderter fremder Menschen, wusste nicht wo Oben und Unten war. Mein Geist fühlte sich stumpf an. Ich war nicht in der Lage zu weinen, mein Körper war zu schwach, hatte ich doch die letzten Tage kaum geschlafen. Meine Augen fielen zu und ich sank kraftlos zu Boden. Keiner schien sich auch nur im mindesten darum zu kümmern. Die Mutter war viel zu beschäftigt damit, ihre Tochter anzufauchen. Die Hunde übertönten alle Stimmen und das laute Kläffen lies einige Personen entnervt seufzen und die Augen verdrehen. Der Mann schlief immer noch und die beiden Koffer schienen ebenso unwichtig wie das Mädchen, das auf dem Boden kauerte und sich hin- und herwiegte.

"Ich suche ein ... jemand ... Millie... Sie heißt Millie!" Hatte ich da etwa meinen Namen gehört?!

Ich hob schreckartig meinen Kopf und schaute mich um. Die Stimme war beinahe zu abgedämpft gewesen um sie zwischen dem lauten Geplapper der Menschen zu hören, doch ich hatte eindeutig meinen Namen gehört!

Vorsichtig erhob ich mich- mir war etwas schummrig. Mit gestrecktem Hals suchte ich die Menge ab.

"...Millie, sie..."

Da war es wieder! Mein Herz hämmerte so heftig gegen meine Rippen, dass ich das Gefühl hatte sie müssten jeden Moment brechen.

Schnell huschte mein Blick in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war. Auch wenn ich mir da nicht sicher sein konnte. Die vielen Stimmen, das Gelächter, das Gemurmel machten es schwer überhaupt irgendetwas gesondert wahrzunehmen. Doch...

Pressure | A Harry Styles FanfictionWhere stories live. Discover now