Kapitel C

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  • Dedicated to Justin Bieber
                                    

Neues Kapitel! Hoffe es gefällt ;) Wenn ja: Kommentieren und Voten ^_^ 

Viel Spaß beim Lesen :) 

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Kapitel C 

6 Tage bis Tag X

Ich sah meiner Mutter beim Packen zu. Mein Koffer stand bereits in der Eingangshalle. Viel lieber hätte ich in meinem Zimmer gesessen und...nun ja, geweint. 

Daddy hatte uns vor knapp drei Stunden zu sich rufen lassen. Nachdem wir sein Arbeitszimmer betreten und auf den Sesseln platz genommen hatten, hatte er begonnen uns zu erklären, was ich immernoch nicht für wahr halten wollte. Nicht wahr haben KONNTE: Irgendwelche astrophysikalischen Ereignisse, die ich nicht näher erklären kann, hatten dazu geführt, dass sich der Erdkern unglaublich erhitzt hatte oder so ähnlich und die Erde nun...nun...die Welt würde untergehen! Erdbeben, so stark, dass man sie sich nicht in seinen kühnsten Träumen vorstellen konnte würden alles Leben auf der Erde auslöschen. Chaos. Totales Chaos würde ausbrechen und dann würde sich der Erdmantel öffnen und alles in die glühenden Tiefen reißen. 

Es klang wie in einem Actionfilm oder Comic. Aus der Luft gegriffener Wahnsinn. Doch nachdem mein Vater uns auf eine Videoleitung mit den Oberhäuptern der Welt geschaltet hatte, glaubte ich ihm. 

Nun saß er in seinem Büro und diskutierte über diese Videoleitung mit dem Präsidenten der USA und ich und meine Mutter packten für unseren Flug nach China. Das Ganze lief folgendermaßen ab: Die Staatsoberhäupter, ihre Familien und alle anderen wichtigen Personen hatten 'Tickets' für eine Art Superschiff, das den ganzen Weltuntergang unbeschadet überstehen würde. Das fasste uns mit ein. 

Der Flieger sollte noch heute Abend gehen. Doch während ich vollkommen neben der Spur meinen Koffer gepackt hatte, war mein Blick plötzlich auf das Bild auf meinem Nachttisch gefallen. Darauf abgebildet waren Harry und ich. Harry. 

Sofort war ich zu meinem Vater gestürmt, hatte Security und Präsident der Vereinigten Staaten ignoriert und die Hände vor Daddy auf den Schreibtisch gestämmt. "Was ist mit Harry?!" 

Ohne große Umschweife sagte mein Vater:"Wenn er ein Ticket hat, ist er auf dem Schiff. Wenn nicht...nicht", er zog eine Augenbraue hoch,"Und jetzt geh weiter packen. Ich führe hier ein wichtiges Gespräch" 

Ich wurde zur Furie. "Das kannst du nicht machen! Was heißt: Wenn nicht, nicht?! HAST DU SIE NOCH ALLE?!" Das konnte er nicht ernst meinen! Bevor ich mich versah fasste mich Paul an der Hand und bugsierte mich rückwärts aus dem Büro. Doch ich gab nicht auf und schmiss meinem Vater wüste Ausdrücke an den Kopf. 

Paul verfrachtete mich kurzerhand in mein Zimmer und redete auf mich ein. Ich schnauzte ihm ein- oder zweimal "Halt die Klappe!" entgegen. 

Wie sollte ich denn bitteschön reagieren?! Mein Vater hatte mir gerade gesagt, dass die Liebe meines Lebens in wenigen Tagen sterben sollte! Nein, nicht einfach nur sterben. Elendig verrecken!

Erst nach einer Stunde und etlichen Heulkrämpfen hatte ich mich wieder einbekommen. Die Entscheidung, mich für die verbleibende Zeit zu meiner Mutter zu stecken, war getroffen worden, damit ich keine Dummheiten machte. 

Ich umklammerte das Bild, das zuvor noch in dem Bilderrahmen neben meinem Bett gesteckt hatte, mit beiden Händen. Ich wagte nicht, es anzusehen, aus Angst dann wieder weinen zu müssen.

Wir waren auf dem Weg zum Flughafen. Mein Blick wanderte immer wieder zu meiner Jackentasche. Darin steckte mein Handy. Ich wartete auf eine günstige Situation in der ich Harry anrufen oder ihm zumindest eine SMS schreiben konnte. Keiner wusste, dass ich das Mobiltelefon dabei hatte. Daddy hatte jeglichen Kontakt mit 'diesem Typen' verboten. Er wusste, dass ich meinem Freund von der ganzen Situation erzählen würde und das wollte er verhindern. "Je mehr Leute davon wissen, umso gefährlicher wird es für uns", hatte er gesagt. Ich hatte nur die Nase gerümpft. Das das mein Vater sein sollte zweifelte ich nun stark an. Natürlich mochte ich ihn noch nie wirklich, vorallem seitdem er Premierminister geworden war, doch das, was er gesagt hatte, brachte das Fass zum überlaufen. Ich würdigte ihn keines Blickes. 

Als wir schließlich den Flughafen erreichten, fuhren wir über einen speziellen Eingang direkt auf die Landebahn bis unmittelbar vor den Flieger. 

Ich wurde geheißen auszusteigen. Paul hatte immer ein kritisches Auge auf mich. Er schritt hinter mir her zu dem Fllugzeug. 

Ich senkte den Blick auf das Foto in meiner Hand. Ein glücklicher Harry hatte den Arm um mich gelegt und grinste in die Kamera. Das war vor vier Monaten gewesen. Wir waren gemeinsam mit seinen Kumpels und deren Freundinnen aufs Land in den Bungalow seiner Eltern gefahren. Eine kleine Träne bahnte sich ihren Weg über mein Gesicht. Ich wischte sie schnell weg, da fiel mein Blick auf Paul, der gerade meiner Mutter die Handtasche abnahm. Er war unaufmerksam. Mein Herz hämmerte. Es schlug, wollte freigelassen werden und machte mir das Atmen schwer. Jetzt oder nie.

Ich rannte. Schneller als ich jemals gerannt war. Der Wind schlug mir heftig entgegen und peitschte meine Haare umher. Ich ignorierte sie. Rannte einfach weiter. Ich wusste das mir Paul auf den Fersen war, also trieb ich meine Beine dazu an noch schneller zu laufen. Nun trieb der Wind mir Tränen in die Augen, ich konnte kaum mehr etwas sehen. Doch ich rannte weiter und weiter. Vor mir tauchte der Zaun auf, der den Flugplatz begrenzte. Und da war auch das Tor! Meine Lunge zog sich immer weiter zusammen. Ich bekam nur noch schwer Luft. Doch ich zwang mich dazu nicht stehen zu bleiben, trotzdem wurde ich langsamer. Als ich durch das Tor hechtete, stieß ich mit voller Wucht gegen die Eisenstange an der linken Seite. Ich ignorierte den stechenden Schmerz in meiner Schulter und lief weiter. Ein Taxi. Ich brauchte ein Taxi! Im Sprint hielt ich Ausschau. Da auf der anderen Straßenseite! Ein Glücksgefühl stieg in mir hoch. Ich würde Harry wiedersehen, in die Arme schließen, ihn küssen, seinen Atem, seine weichen Hände spüren...- Ein schwerer Schlag traf mich von der Seite und riss mich zu Boden. Für einen Moment verlor ich die Orientierung. Nachdem ich sie wiedergefunden hatte erkannte ich Paul auf mir. Ein Aufschrei gemischt mit absoluter Verzweiflung entwich meinen Lippen. Paul rappelte sich auf, packte mich am Oberarm und zerrte mich zurück zu dem Flieger. Ich schlug auf jeden Millimeter seines Körpers ein denn ich erreichen konnte, doch das schien ihn recht wenig zu interessieren. 

Man packte mich in das Flugzeug, gurtete mich auf meinem Sitz fest und setzte Paul neben mich. Als der Flieger startete saß ich geschüttelt von Heulkrämpfen und zusammengesunken wie ein Häufchen Elend in meinem Sitz. Ich hatte es nicht nur vermasselt zu entkommen, bei meinem gescheiterten Versuch und der rasanten Rennerei war mir etwas Wichtiges abhanden gekommen. Als ich mir am Tor die Schulter verletzt hatte, war mir das Bild von Harry aus der Hand geglitten. Und bei dem Tackle von Paul hatte das Handy dran glauben müssen. In meiner Jacke waren nur noch zerfetzte Plastikteilchen und Elektronikbrösel.

Pressure | A Harry Styles FanfictionWhere stories live. Discover now