Die See

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Fürchterliche Schmerzen durchzogen meinen Körper als ich langsam der Schwärze entkam. Mein zitternder Körper lag auf einem feuchten Holzboden welcher sich bewegte.
Warte... der Holzboden schwankt!

Erschrocken richte ich mich auf und bekam im nächsten Moment bereits die Folgen. Ein stechender Schmerz in meinem Kopf ließen mich meine Augen, die ich geöffnet hatte, wieder schloss.

"Guten Morgen Prinzessin"

Erschrocken sah ich in die Richtung aus welcher die Stimme kam und erblickte einen jungen dunkelblonden Mann, welcher hinter eisenen Gitterstäben stand. Er grinste mich frech an und schob geschickt die Wasserflasche und ein Teller mit grauer Substanz durch eine Luke.
Mein Blick hing länger an seinen großen Händen bis mir die Erinnerung wieder kam.

"Du!" Meine Stimme bebte vor Angst und trotzte dennoch vor Wut.
"Du hast mich gefunden und mich betäubt!"

"Was mich zur rechten Hand des Captains machte also... danke für dein leichtes Versteck... und jetzt trink und iss etwas.. das hilft gehen die Schmerzen"

Meine zitternde Hand umfasste die Flasche und führte sie zu meinen Lippen. Das kühle Wasser half meinem trockenen Hals und ich trank mehrere Schlücke. Danach betrachte ich die graue Pampe und hob eine Augenbraue.

"Was ist das? Habt ihr nicht Früchte, Obst und Brot?"

"Prinzessin du bist hier auf einem Schiff... mehr als das wirst du nicht bekommen..."
Er sah mich belustigt an und ich verschränkte trotzig meine Arme.

"Dann nicht... kom... der Captain möchte dich sehen."
Mit diesen Worten schloss er die Zelle auf, zog mich am Arm hinauf und verband diese hinter meinem Rücken mit einem Strick zusammen.
Meine Füße zitterten stark sodass mich der junge Mann, welchen ich auf maximal 24 schätzte, eher hinter sich her zog und nicht führte.

Nach der steilen Treppe nach oben näherten wir uns einer großen dunklen Holztür. Nach einem Klopfen sowie einen dunklem "Herein" betraten wir das große Büro.

Dunkles Holz sowie viele Kerzen verleihen dem Raum eine düstere Aura und auch die vielen Karten an den Wänden und der Globus in der Mitte des Raumes passten zur Piraterie. Der Captain selbst saß lächelnd in seinem schweren Ledersessel und ließ seinen Blick über mich gleiten.

"Ich danke dir Chris..."

Chris also... der dunkelblonde Mann schob mich zu einem der Stühle vor dem schweren Tisch, auf welchem ich mich niederließ.

"Willkommen Prinzessin... ich als Captain Jack darf dich auf dem Schiff der Verlorenen begrüßen."

Meine Augen weiteten sich ängstlich und mein Körper begann erneut stark zu zittern.

"Sag bloß du dachtest die 'Lost' ist ein Märchen... oh Hübsche... Wir werden ganz viel Spaß zusammen haben."

Chris und Jack lachten herzlich wären ich vor Angst fast zusammenbrach.

"Bitte... ich kann euch nichts bieten... mein Vater würde euch Geld geben... Rubinen... Diamanten..."

Jack verstummte und sah mich streng an.
"Du stehst als Gefangene unter meinem Schutz solange du uns nützlich bist. Bring uns zu Poseidons Dreizack und ich bring dich zurück. Dein Leben für die Waffe... so ist der Deal."

"Wie bitte?"
Pure Verwirrung machte sich in meinem Kopf breit und Jack erkannte anscheinend meine Unsicherheit. Ich hatte generell das Gefühl, dass er mir bis in die Seele blicken konnte.

"Der Dreizack... das Vermächtnis der Purebloods... das Königreich der sieben Weltmeere... und du meine Liebe bist die Tochter und führst uns zu eben diesem."
Seine Hände ruhten auf dem schweren Holztisch und seine Augen halten mich immernoch gefangen.

"Wir haben ein Vermächtnis?"
Ich versuchte mich an einen Dreizack zu erinnern doch ich hörte noch nie von dieser Geschichte.
"Ich bitte euch... ich weiß nichts von diesem Vermächtnis... ich bin doch nur die Prinzessin... glaubt mir bitte!"

Meine Stimme zittert und ich hatte das Gefühl an meiner Unsicherheit zu ersticken.

"Oh bitte... jeder weiß von diesem Vermächtnis... du bist nur wegen dieser Waffe auf meinem Schiff... um deinem Wohlwollen zu liebe solltest du dein kleines Köpfchen benutzen sonst bist du ganz schnell Fischfutter!"

Er sprach zu mir wie zu einem dreijährigen Mädchen und doch wusste ich, dass er jedes Wort genau so meinte wie er es aussprach.

"Ich brauche Zeit..."

Elegant erhob sich der Schwarzhaarige und umrundete seinen Tisch sodass er jetzt direkt vor mir stand. Sein Hemd spannte sich um seine Muskeln als er sich zu mir runterbeugte und mein Kinn mit zwei Finger umfasste. Seine Narbe, welche von der rechten Augenbraue bis zum Nasenflügel ging, stach mir somit besonders ins Auge. Es machte ihn nur noch gefährlicher und ich wollte garnicht wissen, wie es zu dieser Verletzung kam.

"Solltest du mich belügen, hintergehen oder an der Nase herum führen, sorge ich eigenständig und mit größter Freude dass du den schlimmsten Qualen deines Lebens ausgesetzt wirst. Und wenn ich und all meine Männer mit dir fertig sind trage ich dich persönlich über die Planke... hast du mich verstanden meine Hübsche?"

Der feste Blick und die dominate Stimme ließen meinen Körper erscheudern und ich versuchte erfolglos meine Hände aus der Fessel zu lösen.

"Gib mir dein Wort Prinzessin!"

Ich nickte zaghaft. Zu stark war die Angst in mir welche mich dem Sprechen hinderte.

"WORTE!"
Seine Pulsader am Hals bebte und auch seine Hand, welche zuerst mein Kinn sanft hochhob, knallte sich nun unangenehm in meine zarte Haut.

"Ja... ja ich verspreche es... Sir... Captain"
Meine Stimme zitterte und doch vernahm er die leisen Worte. Zufrieden lockert er seinen Griff und streichelt über meine Wange ehe er sich nach vorne beugte.

"Sei einfach artig und tu was ich dir sage... dann passiert dir hier auch nichts."

Die Worte hauchte er in mein Ohr und löste sich dann langsam von mir. Ich spürte die Übelkeit in mir und sprang hektisch auf.
Blitzschnell zogen die Männer ihre Waffen und ich spürte die kühle Klinge an meinem Hals.

"Bitte... ich brauche Luft... das Wackeln..."
Mein Blick verschwamm immer mehr als mich plötzlich Jack persönlich hochhob und an seine Brust drückte. Ich wollte mich wehren doch meine Beine gaben nach ehe der Captain mit mir auf seinem Arm an Deck eilte.

Die kühle feuchte Meeresluft empfing mich und ich atmete tief ein um meinen ganzen Körper zu beatmen.
Sanft wurde ich auf dem Boden abgesetzt und ich sah die schweren Lederstiefel des Captains vor mir stehen.

"Du bist doch nicht etwa seekrank, Prinzessin ?"

Die Piratenprinzessin Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt