Jakob Wayland

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Das harte Holz des Schiffmastes drückte gegen meinen Rücken und ich genoss den kühlen Wind der in meinen blonden Haaren spielte.
Meine Gedanken hingen immernoch den Dünen nach - der Friedhof und das Grab an dem Jack stehen blieb.

Jakob Wayland. Wieso war dieser Name so wichtig für den Captain.

Langsam öffnete ich meine Augen und drehte mich zu dem Mast. In diesem waren Buchstaben geritzt. Immer zwei gehörten zusammen und ich strich über das gerizte C.

"Christopher"

Verwundert dreh ich mich um und sah in die Augen des blonden Piraten.
"Ich heiße Christopher... Chris ist nur eine Abkürzung... mein neuer Name als Pirat sozusagen!"

Er kniete sich neben mich und mein Blick fiel zu den beiden Buchstaben neben ihm. J.W.

"Jakob Wayland... kanntest du ihn?"

Chris nickte lediglich und strich ebenfalls über die Einkerbung im Holz.

"Jeder der die Lost betreten hat und zu einem Pirat wurde verewigt sich an ihrem Mast."
Er lächelte und ich sah ihn verwundert an.
"Er ist auf diesem Schiff gestorben?"

"Was hast du an dem Befehl, dich von meinen Männern und ihren Geschichten fernzuhalten nicht verstanden?!"

Jacks Stimme überzog meinen Körper mit Gänsehaut und ich murmelte betreten eine Entschuldigung. Nach einem auffordernden Blick erhob sich Chris, strich mir kurz über die Wange und verließ das Deck.

Der Captain ließ sich neben mich fallen und holte einen feuerroten Apfel aus seiner Manteltasche. Genüsslich biss er in diesen und sah mich dann zufrieden an.
Ich aß nicht viel auf diesem Schiff. Das Essen schmeckt nicht und mein Körpergewicht wurde immer weniger.
Lächelnd hielt er mir nun den besagten Apfel hin und ich nahm ihn vorsichtig entgegen. Ich biss bewusst von der gegenüberliegenden Stelle ab und gab ihn wieder zurück.
Er schmeckte köstlich und es war schon peinlich wie sehr ich mich über den Biss von einem Apfel freute.

"Hermes... hat die Gottheit einen Ort der nach ihm benannt wurde?"

Der Schwarzhaarige nickte lediglich und gab mir den Apfel zurück.

"Gut... dann wissen wir ja das nächste Ziel." Kauend hielt ich ihm den Apfel hin doch er blockte ab. Genüsslich ließ ich mir den Apfel schmecken und sah ihn fragend an.

"Ich wusste das es gefährlich wird aber ich möchte dich ungern an diesen Ort mitnehmen."

Seine Stimme war rau und ich legte den Kopf schief.
"Dann bring mich doch davor nach Hause!"
Meine Lippen zierte ein freches Grinsen und ich erkannte mit Zufriedenheit auch ein Lächeln auf seinen Lippen.

Ich mochte ihn. Ja das tat ich wirklich. Er ist nicht so furchtbar wie die Legenden sagen.

"Ich gebe dich nicht so schnell wieder her. Doch du musst mir versprechen, dass du in meiner Nähe bleibst wenn wir den Ort erreichen."
Seine Hand legte sich an meine Wange und ich schluckte den letzten Bissen herunter.

"Versprochen!"

Sein Daumen glitt über meine Unterlippe ehe er eilig aufstand. Er reichte mir seine Hand, welche ich dankend annahm und führte mich unter Deck.

Die Müdigkeit empfing mich und ich folgte ihm in die Kajüte. Meine Stiefel flogen scheppernd in die nächste Ecke und ich ließ mich in das Bett fallen. Nur noch am Rande nahm ich war wie sich Jack ebenfalls auszog und sich neben mich ins Bett legte.

Der Wind peitsche mir förmlich ins Gesicht und ich zog das Tuch, welche meine Haare zusammenbanden, fester. Der Tag begann wie der Vergangene. Ich erschrack, machte Bekanntschaft mit dem Holzboden und ließ mir meine Klamotten von Jack ins Gesicht werfen.
Nun stand ich hier. Alleine an der Reling und betrachte das Wasser, welche wie der Himmel immer dunkler wurde. Wir segelten bereits den ganzen Tag und die Nacht brach langsam herein.
Ich hing meinen Gedanken nach als ich eine Flosse im Meer erkennen konnte. Ein Lächeln umspielt meine Mundwinkel. Ich liebe Delfine und in unseren Königreich waren unzählige von ihnen.
Meine Augen jedoch verengen sich als der Schatten immer größer wurde und das Wasser um den Körper auseinanderbrach. Ein riesiger Hai tauchte einige Sekunden später wieder ins Wasser doch der Schock ließ mich zu Boden gleiten.

Ein Hai!

"JACK!"
Kreischend richte ich mich auf und krabbelte mehr als ich lief in die Richtung des Steuerrads.

"Ein Hai! Verdammt der war riesig! Wo sind wir?"
Meine Beine zitterten stark und ich drückte mich näher an Jack, welcher einen Arm um mich legte.
"Bleib von der Reling weg!"

Der Wind brachte immer wieder Wellen an unseren Wänden zum zerspringen und das Schiff begann stark zu wanken.

"Ich will nach Hause Jack!"
Ich hatte Angst. Mehr als das! Ich war fertig mit den Nerven.

"Wir müssen erst noch ins Bermudadreieck!"
Er musste mir das fast schon zuschreien, als zeitlich ein Blitz den Himmel erhellte.

"Wir sind da! Das war die Bestätigung Zeus!"
Chris kämpfte sich mit den Worten zu uns und hielt sich ebenfalls am Steuerrad fest.

"DU SPINNST DOCH! DAS TEUFELSDREIECK! DA KOMMT NIEMAND LEBENDIG RAUS!"

Meine Stimme überschlug sich und Jack verankerte das Steuerrad ehe er begann Befehle an seine Männer zu rufen.
Das Wetter wurde zunehmend schlechter. Es schüttet aus Eimern und das Meer wurde unruhiger. Man hörte Kreischen und Brüllen von Tieren und Hilferufe von Menschen.

"WAS SOLLEN WIR HIER DEN FINDEN?"

"DAS HIER IST DAS DREIECK VON HERMES. DER GOTT DER DIEBES UND ALLEN SACHEN DIE VERLOREN GINGEN UND ÜBERBRACHT WERDEN SOLLTEN BEFINDEN SICH HIER!"

Jacks griff um meine Hand verfestigt sich und ich lief mit mir übers Deck.

"HALTE AUSSCHAU!"

Voller Panik sah ich mich um und sah eine riesige Welle, die sich bildete.

"VORSICHT!"
Die Welle klatschen gegen die Boardwand und ich ließ vor Schreck Jacks Hand los um mein Gleichgewicht zu finden.
Man vernahm das Geräusch von den Seilen, welche unter der schweren Last zerrissen und ein knackendes Geräusch.

In der Sekunde darauf flog ein Holzstamm des Mastes auf mich zu, schlug mir fest in den Bauch und kapultierte mich über die Reling hinaus. Hilflos versuchte ich mich an dem Holz festzuhalten doch durch den Regen verlor ich an halt ehe ich mit einem ersticketen Schrei in das eiskalte Meer fiel.

Die Piratenprinzessin Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt