Kapitel 16

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Wir galopieren durch die dunkle Nacht und der Wind peitscht in mein Gesicht. Es ist ziemlich kalt, aber immerhin regnet es nicht. Bisher nehme ich auch noch keine Verfolger war. Der Kampf zwischen den Militärs Soldaten und dem Aufklärungstrupp ist mit Sicherheit schon vorüber und unabhängig davon wer gewonnen hat, werden wir wahrscheinlich verfolgt. Ich habe immer noch keine Ahnung wohin wir eigentlich reiten und diese Tatsache gefällt mir ganz und gar nicht. Allerdings bezweifle ich das ich jetzt irgendwelche Informationen von Levi kriegen werde.

Wir reiten weiter und weiter. Die Minuten vergehen und wir passieren viele verschiedene Häuser und Brücken. Ich sehe im dunkeln der Nacht die Mauer Rose auf uns zu kommen. Levi reitet immer weiter darauf zu und scheint tatsächlich hindurch zu wollen. Soweit ich mich allerdings erinnern kann wurde die Mauer Maria dahinter doch von den Titanen zerstört. Zugegeben dort werden uns mögliche Verfolger nicht hinterher reiten, allerdings ist, die Mauern nur zu zweit zu verlassen, ja auch eine reine selbstmord Aktion, da dies momentan Titanen Gebiet ist.

Hinter uns höre ich Hufe klappern. Verdammt, sie haben uns gefunden! Ich höre Levi vor mir leise Fluchen, er hat es also auch gehört. Das Hufe klappern kommt näher und wir hören rufe wie: "Stehen bleiben", "Ergeben sie sich" und ähnliches. Eines der Pferde hat uns fast vollständig aufgeholt und der Mann darauf ruft uns entgegen: "Das ist eine Sackgase, ihr kommt hier nicht raus, also ergebt euch!"

Ich muss grinsen. Die denken wirklich das wir uns nicht durch die Mauer trauen hihi. Die werden blöd gucken. Die Mauer kommt immer näher und wir reiten immer schneller. Ich sehe durch die Dunkelheit wie ein paar Leute vor uns das Tor öffnen. Ein paar Sekunden später sind auch die erschrockenen Rufe unserer Verfolger zu hören.

Das Tor kommt näher und ich klammere mich enger an Levi.  Wir reiten hindurch und vor uns liegt eine völlig zerstörte Stadt. Auf den ersten Blick sehe ich zum Glück keine Titanen, aber denen werden wir schon noch früh genug begegnen. Hinter uns höre ich noch ein paar empörte Schreie und dann schließt sich das Tor. Wir sind von stille umgeben und reiten weiter durch die verwüstete Stadt vor uns.

Nach einer weiteren halben Stunde sind wir bei einem Mittel großen Haus mit zwei Stockwerken angekommen. Levi hält davor an und steigt ab. Ich springe ebenfalls vom Pferd und gehe auf das Haus zu. Levi bindet das Pferd an und folgt mir in das Haus. Es ist eins der wenigen, welches noch nicht vollständig zerstört ist. Die Tür hängt zwar etwas lose in den Angeln, aber immerhin ist das Dach noch vollständig in Takt.

Im unteren Stockwerk befindet sich eine kleine Küche mit einem Esszimmer. Daneben befindet sich noch ein Badezimmer. Das obere Stockwerk besteht nur aus einem Raum und zwar einem Schlafzimmer, welches nur aus einem Verhältnisweise recht großem Bett und einem Schrank besteht.

"Soll ich jetzt hier wohnen?" Ich sehe Levi fragend an. Hier in Titanen Gebiet alleine zu leben halte ich für eine durch und durch furchtbare Idee. Was wenn ich im Schlaf aufgefressen werde? Klingt nicht sonderlich verlockend...

"Vorerst werden wir hier bleiben. Hange und Erwin versuchen herauszufinden wer tatsächlich für den Mord verantwortlich ist, um deine Unschuld zu beweisen, damit wir zurück kehren können."

Kurz starre ich ihn an. Ist das jetzt sein ernst? Wir zwei sollen hier alleine leben und hoffen das uns irgendwer rettet? Der Plan klingt ja wahnsinnig gut...

"Wärst du lieber in der Zelle geblieben und hättest dich köpfen lassen?"

Okay eins zu Null für ihn.

Ich verdrehe die Augen, erwiedere aber nichts. Ich laufe ein wenig durchs Haus und sehe mich um. Im oberen Stockwerk ist tatsächlich nur ein Bett... Aber ich schlafe ja sowieso kaum. Ich gehe auf das Dachfenster gegenüber das Bettes zu und öffne es. Ich werde die nächsten Nächte wohl oft da oben sitzen, zumal wir auch auf mögliche Titanen achten müssen, da wir uns nicht mehr im Schutz der Mauer befinden.

Gerade als ich mich hinaus aufs Dach schwingen will tritt Levi in den Raum. "Willst du schlafen gehen?"

"Nein, ich schlafe nicht."

"Gut, dann mach dich nützlich."

Ich drehe mich zu ihm um. In seinen Händen hält er einen Lappen und einen Besen, welchen er mir jetzt entgegen hält. Was will er bitte von mir?

"Was?", frage ich genervt.

"Wenn du nicht schläfst dann mach dich nützlich."

"Du willst ernsthaft jetzt hier putzen?!"

"Ja." Seine Stimme klingt absolut todernst, was mich nur noch mehr verwirrt und dazu veranlasst ihm tatsächlich den Besen abzunehmen. Er dreht sich ohne ein weiteres Wort um und geht die Treppe hinunter. Völlig verwirrt fange ich an zu putzen.

Nach etwa 10 Minuten gehe ich ebenfalls hinunter und will unten weiter fegen. Geschockt bleibe ich auf dem Treppen Absatz stehen und lasse meinen Blick durch den Raum gleiten. Alle Möbel, Fenster und sonstige Ablageflächen glänzen schon fast vor Sauberkeit. Das hat er in 10 Minuten geschafft? Was läuft bloß falsch bei dem?!

"Hör auf blöd rumzustehen und fang an zu putzen." Levi sieht mich genervt von der Seite an. Ich starre ihn noch kurz geschockt an und fange dann ohne ein weiteres Wort an zu fegen. Er geht an mir vorbei nach oben um dort weiter zu machen. Dieser Kerl ist noch merkwürdiger als ich gedacht habe...

Nach weiteren 20 Minuten bin ich fertig und stelle den Besen an die Wand. Ich laufe nach oben und finde auch den Raum so sauber vor wie die unteren. Verblüffend. Ich setze mich aufs Bett und sehe Levi dabei zu wie er das Fenster putzt. Ich habe noch nie jemanden so gründlich putzen sehen.

Als er fertig ist dreht er sich zu mir um und ich muss grinsen. "Und was hast du jetzt vor? Willst du noch die anderen Häuser putzen?"

Er sieht mich weiterhin Tod ernst an. "Nein, erst putze ich unten noch einmal und morgen fange ich mit der Außenwand an. Du brauchst mir nicht zu helfen, du scheinst nämlich absolut unfähig zu sein und ohne dich bin ich sowieso schneller fertig." Daraufhin geht er wieder die Treppe hinunter. Der Kerl hat sie doch nicht mehr alle.

Genervt gehe ich zum Fenster und öffne es. Ich stelle mich aufs Fensterbrett und meine Schuhe hinterlassen etwas Erde auf der Fensterbank. Das wird ihm sicher nicht gefallen, aber egal. Ich klettere aufs Dach und laufe bis an den höchsten Punkt um mich wieder auf die Kannte dort zu setzen.

Ich sehe mich um. Es ist ein wenig neblig, aber immerhin sind immer noch keine Titanen zu sehen. Die zerstörte Stadt und die verlassenen Straßen wirken unglaublich einsam und alles um mich ist vollkommen still.

Ich genieße die Stille und die frische Luft und merke gar nicht wie ich langsam einschlafe. Von weitem höre ich noch Schritte auf mich zu kommen und merke wie sich jemand neben mich setzt.
Dann schlafe ich endgültig ein.

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So dat wärs mal wieder. Ich weiß das Kapitel ist recht kurz, aber ich fand das als Ende passend.

Das Kapitel ist heute recht spät weil ich momentan sehr viel Stress zu Hause habe, aber immerhin, noch ist es ja Samstag.

Bis nächste Woche ~Minako

Wörter~1193

Levi x Reader Platinum KillerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt