Macht da wo ihr *** seht, die Musik an. Passt besser zum lesen.
13.03.2021, Samstag
Ayaz
Es ist 11:47 Uhr. Hab seit einer Ewigkeit schon nicht mehr so lange geschlafen. Mir geht es heute deutlich besser. Ich hatte meinen Schlaf. Hab ein gutes Gefühl in mir. Heute wird der Tag besser. Ich laufe in die Küche und schalte die Kaffeemaschine ein. Währenddessen nehme ich mir meinen Handy in die Hand und sehe einige Nachrichten.
Eymen:
„Ayaz, mir wurde eben mitgeteilt, dass die Aufzeichnungen der Skizzen fertiggestellt worden sind. Serkan hat das ganze heute morgen abgeschickt."
Da geht es einem ja viel besser. Wurde aber auch mal Zeit.
„Tamam, Eymen. Ich gucke heute Abend nochmal rein. Danke, Bruder", schreibe ich ihm zurück.
Mein Kaffee ist fertig. Ich schalte die Maschine ab. Nehme die Tasse in die Hand und laufe Richtung Terrasse. Heute ist es eher kälter. Weswegen ich mich auch nicht so lange dort aufhalte.Mittlerweile sind schon 3 Stunden vergangen. Währenddessen habe ich mir die Unterlagen kurz angesehen und war im Fitnessstudio. Fühle mich deutlich befreiter. Jetzt stehe ich auch schon unter der Dusche. Ich fühle wie das lauwarme Wasser meinen Körper ummantelt. Kleine Wasser Tropfen umfassen mein Leib. Eine Last fällt mir von der Schulter. Alles wird wieder gut.
Mit einem Handtuch umwickelt auf meiner Hüfte, laufe ich zu meinem Schrank und hole meine schwarze Hose raus. Zusammen mit einem Kaschmir Rollkragenpullover. Haare gestylt, Hugo Boss Uhr an und darauf mein schwarzer Mantel.
Schließlich laufe ich raus und steige in meinen schwarzen Range Rover ein. Auf dem Weg halte ich an einem Blumenladen an, um meiner Mutter ein Strauß zu kaufen. Sie liebt Tulpen. Ich hab zwar ein gutes Gefühl, aber etwas in mir sagt, dass dieses Gefühl nicht lange halten wird. Es bedrückt mich sehr. Und das ohne Grund und Gewissen. Aber das lasse ich im Hinterkopf. Ich muss mich ablenken.
Ich bin da. Ich schalte mein Auto aus, nehme den Strauß in die Hand und steige aus. Jetzt erst merke ich, dass ich lange nicht mehr hier war. Ich laufe zur Haustür und klingele. Sofort wird die Tür aufgeschlagen. Wortwörtlich. Es ist meine Schwester. Damla. Sie springt grinsend in meine Arme und auch ich kann mir kein Lächeln verkneifen.
„Abi, endlich bist du hier. Ich habe dich so vermisst."
„Ich hab euch auch vermisst. Komm lass reingehen."
Wir treten rein und ich ziehe meine Schuhe aus, ehe Damla mich in die Küche zieht. Meine Mutter macht anscheinend Essen. Sie trocknet ihre Hände ab, als sie mich sieht und umarmt mich auch innig. Danach kriege ich unzählige Küsse auf die Wange. Da hat mich jemand ja wirklich sehr vermisst.
„Oglum, ayazim. Ich hab dich so vermisst. Mein großer", sagt sie breit lächelnd.
Daraufhin übergebe ich ihr die Tulpen und gebe ihr einen Kuss auf ihre Stirn.
„Ich habe dich auch vermisst, anne."
Ihre Augen weiten sich, als sie die Blumen sieht. So viel Liebe in einer Person.
„Ayaz, die sind wunderschön. Danke. Komm lass uns ins Wohnzimmer."
Damla holt eine Vase und meine Mutter legt die Tulpen rein. Danach laufen wir ins Wohnzimmer.
„Und wie geht es dir? Wie ist die Arbeit? Ist es zu stressig?"
„Mir gehts besser. Es geht klar, ist halt nicht eben einfach. Wie gehts euch? Wo sind überhaupt die anderen?", frage ich nach.
„Dein Vater und dein Bruder sind unterwegs."***
Wir reden noch zusammen, bis es klingelt. Damla öffnet die Tür und mein Vater und mein Bruder kommen rein. Meine Muskeln spannen sich ungewollt an. Die Haltung macht sich sichtbar. Ich fühle mich etwas versteift.
Emir kommt auf mich zu und umarmt mich.
„Lange nicht mehr gesehen, Bruderherz. Was geht?"
„Emir, hast du etwa Muskeln aufgebaut? Ich fühle kein Speck mehr, bruderherz", sage ich und lache dabei.
Er grinst sehr stark und packt sein Bauch an: „Abi, du weißt Bescheid. Man muss immer gut aussehen. Ob mit oder ohne Speck, ich bin der reine Hingucker. Frauen stehen darauf", flüstert er mir am Ende verschmitzt zu.
Der kleine Player.Ich sehe zu meinem Vater, der gerade seine Schuhe auszieht. Ich nähere mich ihm und nehme seine Hand und küsse sie. Das war schon immer so. Ich weiß nicht, wann ich ihn das letzte mal umarmt habe. Das ist irgendwie eine Art Ritual geworden. Wenn ich ihn sehe, dann küsse ich seine Hand. Umarmungen gab es bei uns nie wirklich. Wir haben eine andere Bindung zueinander.
Er klopft mir an die Schulter und übergibt Damla seine Jacke. Ohne ein Wort und Mimik von sich zu geben, treten wir wieder ins Wohnzimmer ein.„Und Emir, wie läuft dein Studium? Alles gut, soweit?"
Er sieht zu mir hoch und lächelt:
„Ja Abi, läuft gut bis jetzt. Alles paletti, ich bin der beste aus dem Studiengang. Hab wohl deine Gene geerbt."
Ja, das war mir klar, kleiner.
„Gut, mach weiter so. Wenn du Hilfe brauchst, du weißt bin da."
„Danke, Bruder. Wie läufts bei deiner Arbeit? Anne hat schon einiges erzählt. Nicht leicht, nh?"
„Anne, lässt auch nichts für sich. Normal, ist halt kein Kinderspiel eine riesige Firma zu leiten."
„Verstehe, komme mal vorbei. War auch schon seit langem nicht mehr bei euch da."
Meine Mutter und Damla stehen auf und gehen zur Küche. Darauf erhebt sich mein Bruder und verschwindet ins Bad. Jetzt sitzen nur noch mein Vater und ich hier.
„Es läuft also nicht so gut gerade?", fragt mein Vater nach einer kurzen Stille nach. Ich wusste, dass er nur mit mir redet, wenn alle verschwinden. Sonst kommt es nie zu einem Gespräch. Ich setze mich aufrecht hin und lege meine Aufmerksamkeit auf ihn.
„Geht so, mir gehts besser, ist körperlich etwas belastend. Aber geht klar."
„Ich meine nicht dich, sondern der Holding. Warum läuft es schlecht? Dachte du hast alles im Griff?", sieht er mich mit gespitzten Augen an.
War ja mal klar, dass ihm die Firma wichtiger ist. Was hab ich auch anderes erwartet.
„Baba, es läuft gut. Da waren kleine Probleme, die aber mittlerweile schon gelöst sind. Ich hab es im Griff."
„Ja, das hoffe ich auch mal. Mein Gott, ist doch nicht so schwierig. Du hast hunderte von Mitarbeiter, überprüfst du sie nicht bevor du sie einstellst? Komm wieder in deine Ordnung", seufzt er kritisch. Ich gebe mein Bestes, Tag und Nacht.
Ich senke meinen Kopf und hole einmal tief Luft. Mit Kritik wurde ich aufgewachsen. Meine Fehler wurden mir als Kind schon immer ins Gesicht geschlagen worden. Aber, das nur von meinem Vater. Er geht anders mit mir um, als mit meinen Geschwistern. Meine Mutter meint es wär was besonderes, ich hab auch Jahre versucht ihre Worte mir einzureden, aber ein kleiner Teil in mir hält mich davon ab, ihr zu glauben. Behandelt man seinen Sohn wirklich so? Oder bin ich einfach zu dumm, um den Wert meines Vaters zu schätzen. Und die versteckte Liebe gegenüber mir wahrzunehmen? Bis heute, stehe ich zwischen einer großen Leere. Sie hat sich nie erfüllt. Und wird auch so einsam bleiben. Manchmal fühle ich mich verloren, als hätte ich diese Vaterfigur nie gehabt im Leben. Ein Druck macht sich wieder breit in meiner Brust. Warum kann man eine Leere so intensiv spüren, obwohl da nichts ist? Ein schreckliches Gefühl wenn man mit einem geliebten Menschen sprechen möchte, aber dieser Mensch nur seine Abwesenheit dir schenkt. Mein Vater. Mein Onkel hat mir mal gesagt: Wer an Menschen festhält, die einen schon losgelassen haben, zerrt an Undankbarkeit die niemand braucht.
Ob sich das mit meiner Situation vergleichen lässt?Ich muss wieder zu meinem Onkel. Mein Ratgeber. Meine Vaterhälfte. Die Person, die mir immer bei Seite steht. Mehr mein Vater war als mein leiblicher Vater selbst. Dem einzigen, dem ich vertraue im Leben.
>> Die Menschen ertrinken an äußerer Fülle, und verdursten an innerer Leere. <<
Ach, ach ayaz und sein Vater. Eine dunkle Fassade hinter einer glücklich maskierten Familie...
Doktor Merve rettet Leben
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Umutsuz aşk
RomantikDein Schicksal ist dir immer ein Schritt voraus. Wage es nicht, seine Planung für dich zu ändern. Denn, dass kann schwere Konsequenzen mit sich bringen. Selbst wenn man an manche Dinge der Natur nicht glaubt. Die große wahre Liebe. ,,𝑰𝒄𝒉 𝒘𝒆𝒓�...