Kapitel 2

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Als es klingelte sprang ich auf und packte meine Sachen. Marcel würde wahrscheinlich vor der Schule auf mich warten. So macht er es immer, da wir jeden Tag die letzte Stunde getrennt hatten. Ich weiß auch nicht wieso.
Aber heute war es anders. Marcel war nicht da und er kam auch nicht. Nun war es schon 15 Minuten nach Schulschluss und eigentlich waren die meisten Schüler schon nach Hause gegangen. Nur ich stand noch hier.
Und zu meinem Pech kamen gerade meine Mobber aus der Schule getreten, direkt auf mich zu. Ich nahm all meinen Mut und ging mit schnellen Schritten auf den Ausgang der Schule zu. Am Parkplatz wurde ich dann aber eingeholt und kam schon eine geklatscht.
„Du wagst es vor uns weg zu laufen?", zischte Jayson und Mike grinste mir blöd. Ich antwortete nicht und sah ihn mit Angst an. Dann kam Mike auf mich zu und boxte ein meine Rippen. Ich stöhnte schmerzerfüllt auf und suchte unbewusst nach etwas. Nicht nach etwas, nach Louis, vielleicht beschützt er mich nochmal.
Warte, warte was denkst du da? Als ob dich Louis Tomlinson beschützt? Das heute morgen war wahrscheinlich nur um Mike zu ärgern!
„Du nichtsnutziger Idiot, du bist so hässlich und fett." sagte Jayson nur Lachen. Was hat er nur gegen mich? „Guck dich doch mal an! Doch wird nie jemand lieben, NIE!"

Mich verletzten die Worte sehr, da mein Vater mich auch verlassen hat mit den Worten: „Das ist deine Schuld!" Früher war ich noch jung und wusste nicht was das zu bedeuten hat aber heute weiß ich es ganz genau: Ich war ein Nichtsnutz, ich war das ungewollte Kind. Der nicht gewollte Zwilling. Er wollte nur ein zweites Kind. Das wusste Mom ganz genau deswegen erzählte sie ihm nichts von mir.
Dem ungewollten Kind. Ich bin Schuld. Schuld das meine Eltern sich getrennt haben. Schuld das meine Mom alleine ist. Das sie nicht glücklich werden konnte. Daran bin ich Schuld.

Ungewollt liefen mir die Tränen über die Augen. Ich hörte nur noch ein „Awww, haben wir hier eine kleine Heulsuse" und ein gehässiges Lachen. Denn dann war ich schon weg rannte und rannte bis ich irgendwann vor meiner Haustür ankam. Meine Mutter machte auf und riss erschrocken die Augen auf: „Was ist los Schatz?" Ich schüttelte nur den Kopf und stürmte an ihr vorbei ins Bad. Dort schloss ich ab und lies mich an der Tür runter sinken. Och fing an Stumm zu Weinen. „Harry Schatz, alles okay?" wollte meine Mutter wissen. Ich wischte mir schnell die Tränen ab und atmete tief durch. „Ja, ich musste nur schnell auf Toilette. Geh einfach wieder runter." Log ich das Blaue vom Himmel hinunter. „Okay, wenn du reden willst ich bin unten." sagte sie und ging. Ich atmete noch einmal und schon kamen die Tränen wieder. Benommen tastete ich nach etwas. Etwas was ich schon vor einiger Zeit vorbereitete. Etwas was ich noch nie durchgezogen habe. Immer der Gedanke an die fröhlichen Gesichter von Mom, Marcel und Niall hielt mich davon ab ES zu tun.
Aber das Fass war jetzt übergelaufen. Den jetzt würde ich ES tun. Ich würde mich Ritzen. Bestimmt nahm ich die Klinge in die Hand und setzte sie an meinem Arm an. Dann schnitt ich zu. Tief und schmerzvoll. Aber es tat gut.
Für diesen kurzen Moment vergaß ich alles, alles was ich meiner Mutter angetan hab, alles was mir angetan wurde. Einfach alles.
Und es fühlte sich so verdammt gut aber auch so verdammt unheimlich an. Doch ich tat es noch einmal. Und noch mal. Und nochmal.
Ein paar Schnitte waren tief und kurz, die anderen eher flach.
Erst als ich das erste mal auf das viele Blut sah, was von meinem Arm runter tropfte wurde mir alles klar. Ich, Harry Edward Styles, hatte mich geritzt. Etwas wovor ich immer Angst hatte aber jetzt hatte ich diese Angst überwunden.

Und es tat gut, verdammt gut. Zu gut.
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Okayyyyy, das ich so etwas schreibe hätte ich niemals gedacht hahaha...
Aber es tat gut, verdammt gut. Zu gut.
Okay nein Spaß haha!

5. April 2021
681 Wörter

Different Life's (Larry AU)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt