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Leser:
Klitschnass stehe ich in der Pfütze, in der ich zuvor ausgerutscht bin, und starre vor mich hin, bis ich ein Brummen höre.
Dankbar seufzend begebe ich mich zur Einfahrt der Gasse und stelle mich auf den Bürgersteig. Schon kurz darauf leuchtet mir das grelle Licht eines mir allzu bekannten Motorrads ins Gesicht.

Trotz der Kälte und der Trauer, die ich empfinde, bildet sich ein Lächeln auf meinen Lippen und ich komme der Kante des Gehwegs etwas entgegen. Das Fahrzeug hält an und Steve sieht besorgt zu mir.
Danach steht er schnell auf und kommt auf mich zu. Er legt mir seine Lederjacke über die durchnässten Schultern und streicht mir beruhigend über den Oberarm, als er mich an sich drückt und sagt: ,,Keine Sorge, Bucky kriegt sich schon wieder ein. Ich weiß auch nicht, was in ihn gefahren ist."

Er setzt sich auf sein Motorrad und gibt mir Zeit, mich hinter ihn zu setzen, ehe er losfährt.
,,Was ist mit Sam?", frage ich besorgt.
,,Er hat sich schon ein Taxi bestellt.", beruhigt mich Steve, weshalb ich beruhigt die Augen schließe und mich an ihm festklammer. Still laufen mir Tränen über die Wange, weil ich einfach nicht damit aufhören kann, an Bucky zu denken.
Je mehr Tränen fließen, desto enger drücke ich mich an Steves Rücken. Ich will doch einfach nur wissen, was mit Bucky los ist. Er hat mich schließlich nicht ohne einen Grund stehen gelassen.
Hoffe ich.

Bei unser aller Zuhause angekommen, steigen wir von seinem Motorrad und laufen schnell durch den stürmischen Regen. Pitschnass kommen wir am Eingang an und betreten das Gebäude. Ich ziehe die Jacke enger um meine Schultern und gemeinsam steigen wir in den Aufzug und fahren hoch zu den Schlafzimmern.

Ausgelaugt betrete ich meins und schließe die Tür hinter mir, bevor ich mir meine nassen Klamotten vom Leib streife und unter die Dusche schlüpfe.
Nach dem Duschen ziehe ich mir meinen Schlafanzug an und gehe wieder in die Küche, wo ich Sam auffinde.
Ich zwinge mir ein begrüßendes Lächeln auf, obwohl er genau wissen müsste, wie beschissen es mir geht. Schließlich hat er alles miterlebt.
,,Alles klar, (D/n)?", fragt er besorgt - versucht jedoch, dabei so ruhig und witzig wie möglich zu klingen. Still nicke ich und setze meine Weg zum Kühlschrank fort. An diesem bediene ich mich großzügig, ehe ich in mein Zimmer verschwinde, den Fernseher anschmeiße und mein Frustessen, sowie Trinken, in mich reinschaufel.

Am nächsten Morgen schlafe ich noch tief und fest, als Steve zu mir kommt und mich aufweckt. Ich greife zu dem Glas neben meinem Bett, welches noch halb voll ist. Jedoch nimmt er mir dieses sachte aus der Hand und trinkt es selbst. Mit gerunzelter Stirn sehe ich zu ihm auf und erblicke die tiefen Augenringe unter seinen Augen.
,,Steve, alles in Ordnung?", frage ich und lege den Kopf schief.
,,Bucky hat mich gestern die ganze Nacht wachgehalten.", murrt er und fährt sich durch die Haare. In mir zieht es sich zusammen und ich möchte, sobald ich den Namen höre, direkt zu meinem vorherigen Glas greifen. Doch, da Steve mir dieses weggenommen hat, steht nur noch die leere Flasche Tequila auf meinem Nachtschrank.

Schnell bemerkt er meinen Blick und reicht mir ein Glas mit Wasser, welches ich dankend, aber auch leicht enttäuscht, annehme. Wenigstens sollte es bei meinen Kopfschmerzen helfen.

,,Mmmhh, Bucky also?", frage ich traurig.
,,(D/n), es tut ihm wirklich leid. Aber er weiß gerade nicht weiter.", versucht er mich zu beschwichtigen. Ich erwidere: ,,Weil es ein Fehler für ihn war und es ihm nicht gefallen hat!"
,,Ich bitte dich. Jeder Blinde konnte sehen, dass es ihm gefallen hat.", lacht Steve und streicht mir beruhigend über den Rücken. ,,Das heißt nicht, dass es kein Fehler für ihn war.", meckere ich trotzig und merke, wie meine Augen wieder feucht werden.

,,Es war ganz sicher kein Fehler für ihn.", tröstet Steve mich und erhebt sich langsam. ,,Aber ihr kriegt das schon hin. Klärt das unter euch.", schmunzelt er, bevor er den Raum verlässt.

REJECTED | Bucky Barnes (Marvel Ff) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt