Kapitel 7

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Langsam gleitet mein Blick an mir hinab und bleibt an einer blutenden Wunde hängen. Meine Seite ist übersät von tiefen Kratzern, aus denen mein Blut tropft. Erschrocken lege ich meine Hand auf die Wunde und zische laut auf. Tränen des Schmerzes fließen an meinen Wangen hinunter. Doch mir wird keine Ruhe gegönnt, als die nächsten Verbrannten angerannt kommen.

Panisch wandert mein Blick umher, versucht meine brenzliche Lage klar zu machen. Ich versuche mich zu konzentrieren, einen Ausweg aus diesem Alptraum zu finden, einen Ausweg, eine Flucht. 'Wäre ich bloß nicht in den Wald gerannt.' Immer mehr Verbrannte erscheinen und kommen auf mich zu, gefährlich schnell. Sie umzingeln mich, versperren mir jeden Fluchtweg, nehmen mir jeden Funken Hoffnung hier relativ gut wieder hinauszugelangen. Tränen der Verzweiflung und des Schmerzes fließen ihren Weg an meinem Gesicht hinunter. Alles passiert innerhalb weniger Sekunden, doch mir kommt es wie in Zeitlupe vor, als würde die Zeit nur sehr langsam voran schreiten, sogar stehen bleiben, ich sehe alles, doch kann nichts machen, stecke fest in meiner Angst, in einer zu unlösbaren scheinenden Schockstarre. Sie kommen mir näher, holen zu ihren Angriffen aus und ich sitze hier, auf dem Boden, nicht fähig irgendetwas zu unternehmen, hilflos wie ein Reh, umzingelt von Wölfen.

Und schon erwischt mich der erste auf mich zukommende Verbrannte an meinem rechten Arm. Wieder schreie ich vor Schmerz auf, kann nur noch sehen, wie das Blut erneut zu fließen beginnt und den Boden immer mehr mit meiner roten Körperflüssigkeit tränkt, kann nur spüren, wie mit jeder versteifenden Sekunde die Schmerzen noch mehr zu explodieren scheinen. Doch dieser Angriff reißt mich endlich aus meiner Schockstarre, denn endlich kann ich wieder klar denken und mich einigermaßen gut bewegen.

Die nächsten Verbrannten holen zu ihrem Schlag aus, doch eine Handbewegung und sie fliegen leuchtend durch die Luft, weit weg von mir. Das ist meine Chance, ich muss es zur Barriere schaffen, ich muss es schaffen! Langsam versuche ich mich aufzurichten, doch es will mir nicht gelingen, zu schwach bin ich, meine Wunden zu tief. Schwer atmend schaue ich mich um, die nächsten Verbrannten, sie sind gleich bei mir. Schon springt einer direkt auf mich zu, geschlagen schließe ich meine Augen und warte auf den Schmerz, warte auf mein kommendes Ende, doch nichts dergleichen passiert.

Ängstlich öffne ich meine Augen und sehe meine Freunde, sie haben mich beschützt. Stella steht an vorderster Front, blendet die Verbrannten alle, Terra und Flora knien sich neben mich auf den Boden, Aisha bereitet eine Wasserattacke vor, doch das alles wirkt immer mehr, als würde sich alles immer weiter von mir entfernen. ,,Bloom, wir kriegen das wieder hin, du musst durchhalten, es wird alles wieder gut, wir bringen dich zu Rosalind" ,,Nein!" sage ich schwach. Die Schwäche zieht mich nun immer mehr in ihren Bann, benebelt immer mehr meinen Verstand. ,,Sie darf hiervon nichts erfahren, keiner." flüstre ich und kämpfe mit meinem Bewusstsein. ,,Bloom, das geht nicht." Langsam fallen mir die Augen zu, nur gedämpft, bekomme ich die Stimmen meiner Freunde noch zu hören. ,,Bloom!" Die Stimmen klingen so anders, so weit weg, als wären sie in einer anderen Dimension, als wäre ich woanders.



Gerade noch rechtzeitig kann Stella die Verbrannten blenden, die auf Bloom zustürmen. Kreischend weichen die Verbrannten zurück und Stella hält eine Wand aus Licht aufrecht, die uns vor ihren Angriffen bewahren soll.

,,Warte ich helfe dir." schnell stelle ich mich neben Stella und gebe ihr Deckung. ,,Wie sieht es bei euch aus?" Ich hatte vorher noch keine Gelegenheit mich nach Bloom zu erkundigen. ,,Überhaupt nicht gut." ,,Was soll das heißen, Musa was ist mit Bloom?" ,,Sie ist verletzt, die Verbrannten haben sie erwischt, sie blutet und hat Schmerzen, sie ist nicht anwesend." ,,Hat sie sich infiziert?" frage ich panisch und besorgt. Stille, keine Antwort. ,,Das kann ich so nicht sagen, ich muss sie mir in Ruhe anschauen, wir müssen ihre Wunden schnell versorgen." sagt Terra in ihrer ruhigen und klaren Stimme. Ich bewundere sie wirklich, ihre Freundin liegt am Boden, blutet, ist verletzt, doch obwohl sie aufgewühlt ist, behält sie einen klaren Verstand und achtet nur darauf, Bloom so schnell wie nur möglich zu helfen.

Fate the Winx Saga- Die Reise geht weiterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt